21.12.2016 - 14:24 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
28
Weihnachtsbaum-Ersatz
Bekanntlich haben Frauen zuweilen seltsame Ideen. Als ich neulich mit meiner Gemahlin früh am Samstagmorgen bei unserem Blumen-Höker auf dem Wochenmarkt stand, glänzte sie mit dem sagenhaften Vorschlag, wir könnten doch „diese [im Topf fast mannshohe!] Zuckerhut-Fichte da drüben mitnehmen und ab jetzt immer als Tannenbaum benutzen“. Die dafür aufgerufenen sechzig Euro waren in der Tat ein läppischer Preis, allemal verglichen mit der jährlich fälligen Nordmann-Steuer. Trotzdem war es zweifellos ein reichlich skurriler Plan, jedes Jahr im Advent diesen Topf reinzuholen und sich beim Schmücken des dichtnadeligen Gezweigs quer rüber hand-akupunktieren zu lassen.
Na ja, ob die Sache vielleicht nicht ganz ernst gemeint war?
Mich brachte das freilich auf einen brillanten eigenen Gedanken: Ich sollte eine unserer Thujen im Garten ausbuddeln, in einen Topf setzen und einmal im Jahr zur Weihnachtszeit für zwei Wochen ins Wohnzimmer stellen. Dann wären sogar noch die sechzig Euro (und die Zwangs-Akupunktur) gespart. Behängen könnte ich das Teil zum Beispiel mit Würz-Werk.
Und damit bin ich im Thema. Na ja, im vermuteten Thema: Thuja mit grenz-weihnachtlichem Gewürz. Kardamom, Muskat, Ingwer – das passt ja auch alles prima. Nur gibt es obendrein eine ebenso unverkennbare wie (für mich; siehe unten) klar dominante Cumin-Schwitzigkeit. In diesem Duft ist Kreuzkümmel drin, und das nicht zu knapp. Ich schließe mich mithin der Diagnose von Angua an. Meine weihnachtlichen Vorab-Anwandlungen fanden jedenfalls bald nach dem Auftragen von Mogador ein jähes Ende.
Das Holz entwickelt sich offenbar aus einer bananigen Ecke heraus. Normalerweise ist das für mich ein Kunstholz-Indiz, hier indes verwischen irgendwie die Grenzen zu Cumin und Konsorten, deshalb mag ich mich nicht festlegen. Ohnehin fällt es mir schwer, mich im Duft zu orientieren, mich ihm überhaupt zu nähern. Ich finde die angebliche Thuja-Note mehr als diffus, von besagtem bananig-cuminigen Überbau plattgemacht. Eine eher hilflose Zedern-Beigabe ringt nach Luft.
Darunter bildet sich um die Mittagszeit was Säuerliches. Das mag in die Koniferen-Richtung gedacht sein, doch wirklich nach Thuja riecht das weiterhin nicht. Das müsste dunkler, herber, beißender sein, zumindest, sofern das Grün der Pflanze mit seinen (allergenen!) ätherischen Ölen gemeint ist. Ab dem Nachmittag erspüre ich zunehmend vanillige Ambra, direkt auf der Haut serviert auf einigermaßen bitterer Von-mir-aus-Konifere, aber deutlich weniger durchdringend, als es leibhaftige Thuja vermag. Und wacker hält sich…na ja, Ihr wisst schon wer.
Abends schiebt sich – denke ich – ein Moschus-Bett unter das mittlerweile fraglos zu Recht ermüdete Schein-Bananen-Gemisch. Heinz Ehrhardt würde nun womöglich einen Reim rund um „ermüdet“ und „ermüdend“ zum Besten geben. Ich bin dazu allerdings zu müde.
Ich fürchte, bei mir krankt Mogador schlichtweg daran, dass Cumin eine meiner besonders aufmerksamkeits-heischenden Noten ist. Für mich drückt die selbst bei relativ behutsamem Einsatz gern mal Kollegen beiseite. Also ist dieser Duft für mich wohl einfach nicht geeignet.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
Na ja, ob die Sache vielleicht nicht ganz ernst gemeint war?
Mich brachte das freilich auf einen brillanten eigenen Gedanken: Ich sollte eine unserer Thujen im Garten ausbuddeln, in einen Topf setzen und einmal im Jahr zur Weihnachtszeit für zwei Wochen ins Wohnzimmer stellen. Dann wären sogar noch die sechzig Euro (und die Zwangs-Akupunktur) gespart. Behängen könnte ich das Teil zum Beispiel mit Würz-Werk.
Und damit bin ich im Thema. Na ja, im vermuteten Thema: Thuja mit grenz-weihnachtlichem Gewürz. Kardamom, Muskat, Ingwer – das passt ja auch alles prima. Nur gibt es obendrein eine ebenso unverkennbare wie (für mich; siehe unten) klar dominante Cumin-Schwitzigkeit. In diesem Duft ist Kreuzkümmel drin, und das nicht zu knapp. Ich schließe mich mithin der Diagnose von Angua an. Meine weihnachtlichen Vorab-Anwandlungen fanden jedenfalls bald nach dem Auftragen von Mogador ein jähes Ende.
Das Holz entwickelt sich offenbar aus einer bananigen Ecke heraus. Normalerweise ist das für mich ein Kunstholz-Indiz, hier indes verwischen irgendwie die Grenzen zu Cumin und Konsorten, deshalb mag ich mich nicht festlegen. Ohnehin fällt es mir schwer, mich im Duft zu orientieren, mich ihm überhaupt zu nähern. Ich finde die angebliche Thuja-Note mehr als diffus, von besagtem bananig-cuminigen Überbau plattgemacht. Eine eher hilflose Zedern-Beigabe ringt nach Luft.
Darunter bildet sich um die Mittagszeit was Säuerliches. Das mag in die Koniferen-Richtung gedacht sein, doch wirklich nach Thuja riecht das weiterhin nicht. Das müsste dunkler, herber, beißender sein, zumindest, sofern das Grün der Pflanze mit seinen (allergenen!) ätherischen Ölen gemeint ist. Ab dem Nachmittag erspüre ich zunehmend vanillige Ambra, direkt auf der Haut serviert auf einigermaßen bitterer Von-mir-aus-Konifere, aber deutlich weniger durchdringend, als es leibhaftige Thuja vermag. Und wacker hält sich…na ja, Ihr wisst schon wer.
Abends schiebt sich – denke ich – ein Moschus-Bett unter das mittlerweile fraglos zu Recht ermüdete Schein-Bananen-Gemisch. Heinz Ehrhardt würde nun womöglich einen Reim rund um „ermüdet“ und „ermüdend“ zum Besten geben. Ich bin dazu allerdings zu müde.
Ich fürchte, bei mir krankt Mogador schlichtweg daran, dass Cumin eine meiner besonders aufmerksamkeits-heischenden Noten ist. Für mich drückt die selbst bei relativ behutsamem Einsatz gern mal Kollegen beiseite. Also ist dieser Duft für mich wohl einfach nicht geeignet.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
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