Allegro con Brio 2008

Allegro con Brio von Calé Fragranze d'Autore
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7.4 / 10 61 Bewertungen
Ein Parfum von Calé Fragranze d'Autore für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2008. Der Duft ist blumig-würzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Blumig
Würzig
Pudrig
Süß
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
MuskatellersalbeiMuskatellersalbei RosengeranienblattRosengeranienblatt BeifußBeifuß
Herznote Herznote
KorianderKoriander MaiglöckchenMaiglöckchen RoseRose GewürznelkeGewürznelke
Basisnote Basisnote
TonkabohneTonkabohne MoschusMoschus PatchouliPatchouli

Parfümeure & kreative Köpfe

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Duft
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7.246 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 14.11.2022.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
8
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6
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 20  
Hätte, hätte, Fahrradkette…
Hätte die Esxence 2017 in den Osterferien stattgefunden, hätte ich sie vielleicht besuchen können. Hätte, hätte… Bloß ist man(n) als Ehegatte einer Lehrerin und Vater zweier schulpflichtiger Kinder ja leider ziemlich festgelegt und wir haben Mailand deshalb um die Ostertage herum bereist. War natürlich trotzdem schön. Immerhin hat mir der liebe Ernstheiter persönlich versichert, dass das eine wirklich großartige Veranstaltung gewesen sei. Und gleich vier Kreationen der Mailänder Firma Calé Fragranze d'Autore habe ich bei dieser Gelegenheit von ihm geschenkt bekommen. Vielen Dank dafür!

‚Allegro con Brio‘ – soso…. Diese Bezeichnung trägt der erste Satz einer der berühmtesten Symphonien überhaupt, der Fünften von Beethoven. Ein Anlass, auch den Duft als ersten von vier Sätzen meiner kleinen Calé-Testreihe anzugehen. Ohne Furtwänglersches Hände-Gezittere, versteht sich, denn der Auftrag aus den knibbeligen Röhrchen bedarf einer ruhigen Hand.

Und es geht con ordentlich brio los: Stinkige, fast tabakhafte Rosengeranie eröffnet. Muskatellersalbei, seinerseits kein Amateur-Stänkerer, hält wacker dagegen. Es sekundiert Nelke mit zimtigem Einschlag. Dahinter geistert irgendwas Holziges, an der Schwelle zum Baumarkt.

Doch rasch endet der metaphorische Brand. Eine cremige Note schleicht sich hinein, leicht maiglöckchen-beschwülstelt. Plötzlich finde ich den Auftritt verblüffend damenhaft. Dazu gibt es eine gute Portion Karotte, recht bitter sogar; gemeinhin ein Anzeichen für Iris. Wenig überrascht lese ich, dass dies bereits diagnostiziert wurde. In der Tat ist Allegro con Brio noch innerhalb der Auftakt-Stunde primär ein Iris-Duft, sacht bewürzt und bestänkert. Extravagante Idee, die gestreng-reine Dame auf solche Weise einzuwickeln. Gleichwohl: senza brio.

Nach etwa zwei Stunden ist tatsächlich eine Art gewürzt-gesüßten Lippenstifts entstanden. Werden viele womöglich attraktiv finden, als Zielgruppe denke ich vor allem an unsere Damen mit Vorliebe für cremige Düfte. „Ganz lecker“ ließe sich mit einem zugedrückten Auge ebenfalls darüber sagen. Ein leichter Waldmeister-Vanille-Hauch im weiteren Verlauf des Vormittags streift folgerichtig das Nachspeisenhafte, kontrastiert von einer rauen, erdigen Note im Untergrund, die sukzessive Patchouli plausibel macht (und das latent baumarktige Holz ersetzt – endlich!). Um die Mittagszeit ist der erdige Aspekt zwar nicht lauter, aber charakterlich durchaus kräftiger geworden, einem herzhaften Griff in einen gut abgelagerten Kompost-Haufen nicht unähnlich.

Am Nachmittag bleiben wir zumindest in der Nähe, fassen nämlich jetzt in einen Sack mit trockenem Torf. Ist allerdings wiederum nur Unterlage, obenauf lustwandelt die Creme, die in sich blümerant zuspitzendem Gebaren nunmehr zügig in Richtung Backaroma driftet. Diese beißende, ins Marzipanige reichende Süße (Maiglöckchen? Heliotrop? Bittermandel? Alles zusammen?!?) im Verein mit Patchouli erinnert mich an (den edleren) Mahon Leather von Floris. Nicht im Sinne eines Zwillings, sondern bloß von der grundsätzlichen Aufstellung her. Unglücklicherweise habe ich das blumig-stechende Empfinden am zweiten Testtag deutlich früher, es zeigt sich dann schon in der ersten Tageshälfte.

Schade. Denn während Mahon Leather in seiner Kombination abgerundet-stimmig daherkommt, scheint das Allegro auseinanderzufallen. Zunehmend wirken die Komponenten unzusammenhängend, das rau-staubige, doch mittlerweile substanzarme Patchouli auf der einen und eine penetrant-spitze, nur noch arg bemüht einen auf cremig machende Über-Süße auf der anderen Seite. Der aktive Duftverlauf ist offenbar beendet - nach bummelig sechs, sieben Stunden.

Fazit: Sowohl Angaben als auch Name führen in die Irre. ‚Allegro‘ oder gar ‚con brio‘ sind allenfalls die ersten Momente. Andantino cremico oder Moderato feldwaldundwiesico hätten besser zu einem Duft gepasst, der – um mit der Meinung meiner Lieblingskollegin zu schließen – in weiten Teilen im Wesentlichen „wie irgendeine Körper-Lotion“ riecht.
13 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
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8
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 38  
"Weißt du noch...?"
Es war einer der wohl prägendsten Düfte in meiner an olfaktorischen Eindrücken nicht gerade armen Kindheit.
Die ganze Woche hindurch freute ich mich auf den Samstagabend, auf den kostbaren, unvergleichlichen Augenblick, in dem das träge türkisblaue Elixier seinen Weg in das heiße Wasser finden und mit dem feinporigen Schaum eine Atmosphäre fast greifbarer Geborgenheit entstehen lassen würde.
Ich fühlte mich wie eine Prinzessin aus tausendundeiner Nacht, wenn mir der sinnlich-sanfte Duft meines Badewassers in die Nase stieg, träumte mich mit offenen Augen in einen Palast mit goldenen Böden und schwebte davon auf watteweichen Puderwolken, bis das Wasser kalt war und meine Haut so runzlig, daß meine Schwester "Altes Waschweib!" spottete.
Doch das kümmerte mich nicht – nicht an jenen Abenden, nicht, solange es "Fenjala" gab, diesen Seelenstreichler, dessen Duft ich so hingebungsvoll vermißte, als man ihm nicht nur das letzte "a" nahm, sondern auch seinen Charakter, seinen Charme, seine ganze Natur.

Viele Jahre später fand ich "Fenjala" wieder in "Cristobal", unverhofft, staunend, glücklich – nur um erneut zu erleben, wie ein gehobener Schatz mir wieder entglitt, wie die Quelle versiegte, der Duft immer schwieriger, zu immer höheren Preisen zu bekommen war.
Irgendwann gab ich die Suche auf, den letzten Rest in meinem Flacon hütend, behütend wie ein neugeborenes Kind.
Niemals mehr wieder würde ich diesem Duft begegnen, dessen war ich mir sicher, niemals mehr wieder, wie viele Düfte auch noch meinen Weg kreuzen würden...

...bis der Zufall mir "Allegro con Brio" in die Hände spielte.
Und ich verblüfft hinter den ersten warmwürzigherben Schleiern meine alte Bekannte entdeckte, irispudrig lächelnd, gehüllt in dunkelgoldenen Samt, die mich in ihre ausgebreiteten Arme zog und sanft drückte an die warme, weiche, mütterlich-sinnliche Brust.
Die von "Weißt du noch...?" erzählte und jenen unbeschwerten Tagen, die mich mit einem Atemzug um vierzig Jahre verjüngte und alles Schwierige, alles Fordernde, alles Belastende aus meinem Bewußtsein strich.
Die so vertraut war und so wunderbar – und doch nicht ganz dieselbe wie jene, die ich gekannt hatte.
Ein wenig herber war sie und ein wenig würziger, hier fand ich eine Ecke und dort eine Kante, jenen Hauch von Haarspray hatte sie früher nicht getragen.
Doch das machte nichts, im Gegenteil, es stand ihr gut – so viel Yin war in ihr gewesen, daß ein wenig Yang ihren Reiz nur vergrößerte.
Hatte nicht auch ich mich verändert, war nicht auch ich älter und – hoffentlich! – reifer geworden?!

"Allegro con Brio" erscheint mir als wunderbarer, seelenvoller, herzerwärmender Duft für die dunkle, naßkalte Jahreszeit, in der wir uns nach Zuwendung sehnen und Geborgenheit, nach Licht und Lächeln und jenem Unwiederbringlichen, dem wir zeitlebens hinterhertrauern und das sich manchmal, sehr manchmal nur wiederfindet in einem Blick, einer Melodie, einem Duft, der das schlummernde Kind in uns berührt.
Seine Sanftheit kann nicht hinwegtäuschen über die ihm innewohnende Kraft, die, unbemerkt von seinem Träger, mit wenigen Tropfen einen ganzen Raum füllen, einem Mitbewohner den Atem nehmen kann, auch und gerade in der warmen, der sonnengefluteten Jahreszeit.
Doch ich weiß: Der nächste Winter kommt bestimmt.
26 Antworten
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7
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension 6  
Versteckte Iris
Bei Allegro con Brio kann die angegebene Duftpyramide nicht vollständig sein.

Es ist ein heller Duft, dabei weich, moschusbasiert, etwas süß. Er beginnt floral mit schönen zitrischen und gleichzeitig kräuterigen Noten, wobei man nicht direkt weiß, welche Blumen das sein könnten. Rose und Maiglöckchen kommt aber als Erklärung hin. Und Allegro con Brio ist sehr cremig, fast schon butterig. So, wie eine sehr gute Hautcreme oder Körperbutter. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier auch nicht wenig Iriswurzel drin ist. Wenn ich hiermit richtig liege, wäre das dann mal wieder eine zentrale Note, die in der offiziellen Duftpyramide verschwiegen wurde. Einen Grund hierfür kann ich nicht erkennen, denn die Irisnote ist schon sehr prominent. Ich sehe hier wirklich eine gewisse Ähnlichkeit mit Guerlains Mouchoir de Monsieur, wobei allerdings dieser cremige Hautcremecharakter auch einen deutlichen Unterschied darstellt. Als pudrige Hautcreme liegt dieser Duft schon eher auf der femininen Seite, doch durch die herben Kräuter ist er durchaus für Männer tragbar. Vielleicht als Freizeit-Wohlfühlduft.

Nach einiger Zeit kommt die Tonkabohne durch und streut ihren dunklen vanilleartigen Ton in diese Komposition ein. Jetzt werden auch die Gewürze deutlicher. Der Duft verliert etwas von dem Hautcremecharakter und wird dadurch bissiger. Was ist das bloß für eine merkwürdige zitrisch-kräuterige Note, die so lange bestehen bleibt? Ist das wirklich Salbei und Beifuß? Mich erinnert das etwas an Verbene (Eisenkraut). Durch Patchouli kommt etwas Erdigkeit und Standfestigkeit dazu. Glücklicherweise bleibt das Patchouli sehr im Hintergrund.

Es ist ein Duft, der schon in der Kopfnote sehr viel sagt. Die Kombination floral-zitrus-kräuterig in einer dominierenden Kopfnote kenne ich so von Hors Là Mondes Shiloh, welches mir dann doch noch besser gefällt.

Schlecht ist Allegro con Brio nicht, aber etwas gewöhnungsbedürftig. Sicher ist das kein großer Duft. Er wirkt schon etwas einfach, aber das muss ja ein Fehler sein. Ich finde, er würde gut in das Kosmetik-Sortiment eines Naturkostladens passen, denn das riecht nach meiner Meinung alles sehr natürlich und „bio“.

1 Antwort
2
Duft
FrauBovary

4 Rezensionen
FrauBovary
FrauBovary
Wenig hilfreiche Rezension 1  
Enttäuschend
Irgendwie künstlich, beinahe stechend; dazu sehr flüchtig. Nicht mein Fall.
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Statements

10 kurze Meinungen zum Parfum
NurmalsoNurmalso vor 6 Jahren
6
Sillage
6
Haltbarkeit
5.5
Duft
Was haben die frische Fa, die cremige Kaloderma & Gard Kurfestiger mit
Beethovens weltberühmten "da da da dam" zu tun?
Richtig. Nüschte!
4 Antworten
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Grün-würziger Duft (Kräuter), der von einem leicht-süßen blumigen Schleier überdeckt ist. Die Basis ist sehr rund. Harmonischer Standard.
2 Antworten
SeeroseSeerose vor 7 Jahren
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Start blumig-seifig-cremig 2.Stechend-bitter-zitrisch-grüne Krautigkeit= Beifuß. 3.Strohig-trocken+stets latenter Beifuß+einem Klecks Creme
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HallodriHallodri vor 4 Jahren
6
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ich finde ihn sehr un-Standard. Schneidet hier nicht so gut ab, aber bei mir MONSTER-Sillage, MONSTER-Haltbarkeit. Und MONSTER-Aussage!
1 Antwort
SusanSusan vor 4 Jahren
Ein sehr schöner blumig-würziger Duft. Muskatellersalbei in Kombination mit Gewürznelke macht mir persönlich jedoch den Duft zu männlich...
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