Preludio d'Oriente 2008

Preludio d'Oriente von Calé Fragranze d'Autore
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7.1 / 10 49 Bewertungen
Ein Parfum von Calé Fragranze d'Autore für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2008. Der Duft ist rauchig-holzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Rauchig
Holzig
Würzig
Orientalisch
Harzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte ZitroneZitrone MandarineMandarine
Herznote Herznote
WeihrauchWeihrauch BeifußBeifuß GamslederGamsleder
Basisnote Basisnote
PatchouliPatchouli OudOud SandelholzSandelholz

Parfümeure & kreative Köpfe

Bewertungen
Duft
7.149 Bewertungen
Haltbarkeit
7.237 Bewertungen
Sillage
6.233 Bewertungen
Flakon
7.035 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 24.04.2018.

Rezensionen

6 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 22  
Mailand, Ostersonntag 2017
Ein Fahrstuhl hatte uns rasch in die Höhe gebracht und durch einen engen verwinkelten Gang gelangten wir ins Freie, auf das Dach des Mailänder Doms. Marmor, Marmor, Marmor - gelbweiß und auch aus der Nähe nichts von jener Monumentalität einbüßend, die den Betrachter vom Boden aus staunen lässt.

Tastende, zögernde Schritte. Nach einigen oder einigen Dutzend davon, ich weiß es nicht mehr genau, dringen aus einer Öffnung zu meinen Füßen Orgelklänge und Gesang der morgendlichen Messe, die Töne gleichsam eingewoben in den Geruch grünlich-hellen Weihrauchs.

Und plötzlich trete ich auf eine große, offene Fläche in gleißenden Sonnenschein hinaus und blicke mit zusammengekniffenen Augen auf die ringsum unter einem strahlend blauen Frühlings-Himmel liegende Stadt. Ein geradezu unwirkliches Erlebnis.

In einen ähnlich untypischen oder unwirklichen Zusammenhang stellt Preludio d’Oriente den Rauch. Hellwürziger Weihrauch mit grünlichen Anklängen schält sich nämlich aus einem zarten Schleier von Zitrusfrucht heraus. Von Letzterem bleibt lediglich ein leichter Stich im Hintergrund, während nun eine cremig-halspastillige, angedeutete Meinetwegen-Ledernote heranweht, die etwa – um Italien nicht zu verlassen – an Cuoio von Pal Zileri denken lässt, doch ebenso gut natürlich an diverse andere aus dieser Ecke. Eine süßlich-dunkle Frucht meldet sich, bzw. meldet sich zurück. Eine Mandarine an der Schwelle zur Überreife. Für den kleinen „Stich“ ist mittlerweile Beifuß plausibel, wenngleich ich den wohl kaum von allein erkannt hätte.

Und hinter alledem schwebt eine sinnlich-unsakrale, fast honighafte Süße im Rauch. Bereits nach wenigen Minuten kündigte sie sich an und gewinnt im Fortgang an Gewicht.

Alsbald bewegt sich der Duft in eine verblüffend raue, dunkelholzige Richtung. Das Rauchige weicht, die Süße hält die Stellung. Ansatz-erdiges Patchouli dimmt den Duft zusätzlich ab. Es dürfte beim Thema Holz von Beginn an eine Rolle gespielt haben. Der Leder-Hauch ist zur Phantasie im Grenzbereich zum (abermals) Patchouli geworden.

Mehr und mehr erinnert mich das Süßrauchig-Holzige im Auftritt von Preludio d’Oriente an den freilich üppigeren (und jüngeren) Calling all Angels von April Aromatics, einen meiner rauchigen Lieblinge. Der Calé ist allerdings nicht nur stiller, sondern zudem finsterer gehalten.

Am frühen Nachmittag offenbart das Patchouli neben dem schon Erwähnten gar schokoladige Ambitionen, die sich mit der Honigsüße sehr apart mischen. Gourmandig wird es indes nicht, denn einerseits wird das potentiell Essbare dafür nicht hinreichend isoliert, andererseits ist der „Stich“ davor, der nunmehr eher holzigen Ursprungs zu sein scheint und vermutlich ebenfalls auf Patchouli fußt. Schön! Preludio mag zwar von arg dezenter Sillage sein - in Sachen Auslotungstiefe des Patchouli versteckt er sich hingegen nicht.

Binnen der siebenten, achten Stunde zeigt sich ein deutlicher Rückgang der ohnehin geringen Intensität. Sandelholz-Cremigkeit führt den Duft zu einem freundlichen und angenehmen Ende.

Mir gefällt das sehr gut. Auch wenn das Preludio spätestens ab der halben Wegstrecke für eine angemessene Würdigung ein bisschen Aufmerksamkeit benötigt, weil es sich nicht in den Vordergrund drängen mag. Das ist etwas, was den Duft – um die Einleitung noch einmal aufzugreifen – von besagtem Dom dann doch ein klein wenig unterscheidet.

Ich bedanke mich bei Ernstheiter für die Probe.
18 Antworten
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Sehr hilfreiche Rezension 10  
Nicht gotisch, sondern romanisch
Wenn wir Weihrauchdüfte schon mit Kirchen in gedankliche Verbindung bringen, dann erinnert mich Preludio d`Oriente nicht an kühle hohe gotische Kirchen, deren Schiffe von der durch die bunten Fenster strahlenden Sonne lichtdurchflutet werden, sondern eher an düstere, gedrungene romanische oder gar karolingische Kirchenburgen mit meterdicken Mauern.

Die zitrisch-fruchtige Kopfnote geht bei mir völlig unter. Sofort nach dem Auftragen übernimmer der Weihrauch die Regie. Allerdings kein kühler sauberer Weihrauch wie z.B. bei der Incense-Serie von Comme de Garcons, sondern ein weicher, etwas muffiger Weihrauch bei dem durchaus der Beifuß und weiches Wildleder die etwas schmutzige Note hervorrufen können.

Ob in diesem Duft Oud enthalten ist, kann ich nicht sagen, Patchouli aber ohne Frage und das trockene Sandelholz ebenfalls, deshalb wird der düstere Eindruck noch verstärkt. Nun wird der ein oder andere denken, das müsste mir gefallen, tut es auch, aber nur zum dran riechen. Als Parfum ist mir das zu trocken-düster und regt mich zum hüsteln an. Da mag ich es grüner, mossiger, dann darf es auch dunkel und rauchig sein.

Der Vergleich mit Shaanan ist durchaus gerechtfertig. Preludio d`Oriente erinnert mich schon etwas an Kultdüfte, Räucherharze für die Rauhnächte und ähnliche traditionelle Riten, um in den nun längsten Nächten des Jahres die bösen Geister zu vertreiben.

Nur noch zwei Anmerkungen:
1. Orientalisch kommt mir der Duft überhaupt nicht vor. Den könnte auch ein keltischer Schamane benutzen.

2. Ich glaube nicht, dass man Ledernoten in Parfums nach dem Tier einordnen kann, von dem es angeblich stammen soll. So glaube ich nicht, dass Gamsleder mit "a"!!!) als Duftnote sich sehr von anderen Ledersorten unterscheidet.
3 Antworten
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension 10  
Weihrauch und Patchouli

Dieser Duft fängt schon mal sehr schön an. Ich rieche eine feine, liebliche Mandarinen-und Zitrusnote auf ganz, ganz viel Weihrauch. Das gibt von Anfang an eine schöne Tiefe. Der Weihrauch ist aber nicht pur, sondern etwas verfremdet. Ich lese da „Gemsleder“. Nun mag ich eigentlich keine Lederdüfte. Oft haben sie so etwas Verrottetes. Hier ist es gut in den Duft integriert und beschädigt ihn nicht. Ich denke, es sind Weihrauch und Patchouli, die diesen Duft vor allem prägen. Das angegeben Oud ist nicht als solches wahrnehmbar, trägt aber bestimmt zum Wohlgeruch bei. Trocken wirkendes Sandelholz tritt etwas hervor, wenn nach einigen Minuten die zitrischen Noten nachlassen. Auch etwas Gewürziges wird nun spürbar. Nach einer halben Stunde beginnt das anfangs sehr prominente Patchouli sich in den Duft zu integrieren. Ich glaube, nach einiger Zeit ganz versteckt im Hintergrund etwas Cremiges, Vanilleartiges zu spüren (Tonkabohne?). Zu Beginn Unisex, entwickelt sich der Duft später in die männlich-herbe Richtung.

Preludio d’Oriente ist ein Parfum, das wahrhaftig an geheimnisvolle Düfte des Orients denken lässt. Dabei ist die hier präsentierte Kombination nichts Neues. So was Ähnliches habe ich schon mal gerochen – vielleicht Spicy von Micallef. Jedenfalls ist es der gleiche Stil. Es ist somit kein frisches, leichtes Parfum. Es ist im Gegenteil sehr schwer, ein tiefer, dunkler Winterduft, der viel Wärme ausstrahlt, ohne jedoch in die süßliche Richtung abzudriften. Preludio d’Oriente hat – besonders am Beginn des Duftverlaufs - auf jeden Fall etwas von einer schwülstigen Erotik. Man sollte es eher sparsam und mit Bedacht tragen. Das sage ich aber auch deshalb, weil ich leider Patchouli nicht so gut vertrage. Wenn es Hauptbestandteil eines Parfums wird, bekomme ich Kopfschmerzen und mir wird flau. Hier geht es zeitweise schon ziemlich an meine Patchouli Toleranzgrenze heran.

Fazit: Ein hochwertiger und typischer Vertreter einer außergewöhnlichen Duftrichtung.
1 Antwort
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Ergoproxy

1123 Rezensionen
Ergoproxy
Ergoproxy
Hilfreiche Rezension 4  
Räucherwerk
Manchmal frage ich mich, ob ich in einem vorherigen Leben Mönch war? Anders kann ich mir meine Vorliebe für Weihrauch nicht erklären, denn mit Glauben im Allgemeinen habe ich es nicht so.

Die Zirtusnoten zeigen sich auf meiner Haut sehr schüchtern. Wahrscheinlich fürchten sie sich vor der Allgewalt des Weihrauchs. Dieser ist schonab der Kopfnote recht dominant.

Die Ledernote kommt im Herz nicht gegen das Räucherwerk an, und der Beifuß ist ebenfalls eher harmlos.

PdO gefällt mir am besten in der Basis, da ich den erdigen Duft von Patchouli sehr mag. Der Weihrauch ist noch dezent im Hintergrund zu erahnen, was auch für die Oudnote zutrifft.

Auch ich fühle mich an einen Micallef-Parfum erinnert und zwar an Shanaan. PdO könnte so etwas wie die maskuline Ausgabe davon sein.
4 Antworten
8
Duft
Terra

646 Rezensionen
Terra
Terra
Hilfreiche Rezension 3  
Wird die Kirche im Dorf gelassen?
Ein spannender, toller Duft. Am Anfang wusste ich gar nicht so recht, was da auf mich zukommt. Der Weihrauch ist hier anders aufgestellt, als "sonst". Weihrauch ist sehr facettenreich, kann rauchig, sakral oder sehr harzig sein. Hier haben wir einen rauchigen, aber auch sehr sakralen Weihrauch, der durch das Patchouli aber nicht kühl wirkt, sondern immer eine gewisse Wärme behält und einen angenehmen, leicht süßen und beinahe fruchtigen Grundton von Patchouli bekommt, der herrlich harmoniert. Leder rieche ich, wenn ich mich darauf konzentriere - es ist also wohl mehr eine Vorstellung. Als würde der Rauch des Weihrauch über ein rauhes Wildleder wehen, auf dem die Patchouli(blüten?) liegen. Oud gibt hier wenn dann nur etwas Wärme und Substanz, ist aber als einzelner Bestandteil kaum zu erkennen.
0 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

1 kurze Meinung zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Weißer Weihrauch, der einen besonderen frohen Charme entwickelt. Wer Weihrauch für den Alltag sucht, ist hier richtig. Grün-zitrische Aura.
0 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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