30.12.2020 - 07:10 Uhr
Pollita
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Tante Paula
Als ich noch ganz klein war und wir besuchten den Bruder meiner Mutter und seine Familie, war die Freude bei mir meist groß. Meine beiden älteren Cousins dort besaßen einen Commodore C64 und auch ich durfte mit ihnen, trotz meines jungen Alters, am Computer mitspielen. Und es gab Tante Paula. Tante Paula war die Mutter der Frau meines Onkels, also meine Großtante. Sie lebte im selben Haus. Denn immer, wenn wir dort waren, machte ich einen Abstecher zu Tante Paula und bekam eine Tüte schwäbische Wibele geschenkt, die ich ganz alleine aufessen durfte.
Mit meinen Gedanken war ich unmittelbar bei den Wibele und bei Tante Paula, als ich zum allerersten mal Vanille Cannelle von Comptoir Sud Pacifique schnupperte. Ja, die Unterschiede dieser Düfte – tragen sie die Vanille im Namen – sind meist nicht allzu groß. Die Vanille ist auch bei diesem hier sehr dominant und ein bisschen Zimt und brauner Zucker halten sich eher im Hintergrund. Doch insbesondere aufgrund seiner Süße, und da es im Jahr 2003 der erste dieser Reihe war, den ich kennenlernen durfte, hatte ich ganz klar ein Bild vor Augen. Tante Paula und meine Tüte Wibele. Denn ein Sprühstoß duftet exakt so, wie wenn ich als kleines Kind meine Nase in die geliebte Tüte mit dem Süßgebäck gesteckt hatte. Mmmmh!
Wibele sind eigentlich nichts Besonderes. Sie werden aus Eiweiß, Mehl, Zucker und Vanillezucker zubereitet, gespritzt und gebacken. Die von Tante Paula waren nicht mal selbstgemacht sondern beim ansässigen Bäcker dort gekauft. Aber gerade weil sie so simpel sind und jedes im Schwäbischen geborene Kind sie kannte, liebten wir sie so sehr.
Ich hab mich mal schlau gemacht, ob das Spritzgebäck, das wie ein Doppelpunkt aussieht, wirklich „Weibchen“ heißt und – passend wäre es ja – die Form eine weibliche Brust darstellen soll. Anscheinend entstand diese humorvolle Interpretation jedoch durch den Fehler einer Sprachwissenschaftlerin. In Wirklichkeit hörte der Bäcker, der diese Süßspeise vor langer Zeit erfunden hatte, ganz einfach auf den Namen Wibel. Die Endung „-le“ ist im Schwäbischen bis heute bei vielen Familiennamen gang und gäbe und sehr typisch. Hier heißt man schließlich auch Hägele, Nägele, Häfele, Scheifele oder ähnlich.
Den Duft hatte ich nur kurzzeitig, da er mir dann doch sehr schnell zu lebensmittelecht wurde. War ja klar. Inzwischen scheint er auch eingestellt zu sein. Manchmal denke ich dennoch gerne an Tante Paula und die Wibele zurück.
Allen lieben Parfumos und Parfumas möchte ich an dieser Stelle einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.
Mit meinen Gedanken war ich unmittelbar bei den Wibele und bei Tante Paula, als ich zum allerersten mal Vanille Cannelle von Comptoir Sud Pacifique schnupperte. Ja, die Unterschiede dieser Düfte – tragen sie die Vanille im Namen – sind meist nicht allzu groß. Die Vanille ist auch bei diesem hier sehr dominant und ein bisschen Zimt und brauner Zucker halten sich eher im Hintergrund. Doch insbesondere aufgrund seiner Süße, und da es im Jahr 2003 der erste dieser Reihe war, den ich kennenlernen durfte, hatte ich ganz klar ein Bild vor Augen. Tante Paula und meine Tüte Wibele. Denn ein Sprühstoß duftet exakt so, wie wenn ich als kleines Kind meine Nase in die geliebte Tüte mit dem Süßgebäck gesteckt hatte. Mmmmh!
Wibele sind eigentlich nichts Besonderes. Sie werden aus Eiweiß, Mehl, Zucker und Vanillezucker zubereitet, gespritzt und gebacken. Die von Tante Paula waren nicht mal selbstgemacht sondern beim ansässigen Bäcker dort gekauft. Aber gerade weil sie so simpel sind und jedes im Schwäbischen geborene Kind sie kannte, liebten wir sie so sehr.
Ich hab mich mal schlau gemacht, ob das Spritzgebäck, das wie ein Doppelpunkt aussieht, wirklich „Weibchen“ heißt und – passend wäre es ja – die Form eine weibliche Brust darstellen soll. Anscheinend entstand diese humorvolle Interpretation jedoch durch den Fehler einer Sprachwissenschaftlerin. In Wirklichkeit hörte der Bäcker, der diese Süßspeise vor langer Zeit erfunden hatte, ganz einfach auf den Namen Wibel. Die Endung „-le“ ist im Schwäbischen bis heute bei vielen Familiennamen gang und gäbe und sehr typisch. Hier heißt man schließlich auch Hägele, Nägele, Häfele, Scheifele oder ähnlich.
Den Duft hatte ich nur kurzzeitig, da er mir dann doch sehr schnell zu lebensmittelecht wurde. War ja klar. Inzwischen scheint er auch eingestellt zu sein. Manchmal denke ich dennoch gerne an Tante Paula und die Wibele zurück.
Allen lieben Parfumos und Parfumas möchte ich an dieser Stelle einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen.
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