Crown Fougère 1880

Crown Fougère von Crown Perfumery
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7.7 / 10 14 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Crown Perfumery für Herren, erschienen im Jahr 1880. Der Duft ist grün-fougèreartig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Grün
Fougère
Würzig
Holzig
Blumig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
LavendelLavendel RosengeranieRosengeranie
Herznote Herznote
FarnFarn GewürzeGewürze
Basisnote Basisnote
PatchouliPatchouli SandelholzSandelholz ZedernholzZedernholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.714 Bewertungen
Haltbarkeit
7.710 Bewertungen
Sillage
6.99 Bewertungen
Flakon
8.311 Bewertungen
Eingetragen von Kankuro, letzte Aktualisierung am 05.07.2023.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
DasguteLeben

132 Rezensionen
DasguteLeben
DasguteLeben
6  
Ad Fontes
In der Geschichte der Crown Perfumery spiegeln sich die Höhen und Tiefen der Parfum- als Wirtschaftsgeschichte. William S. Thomson war ein umtriebiger amerikanischer Geschäftsmann, der unter anderem groß im industriellen Korsettgeschäft dies- und jenseits des Atlantiks tätig war und sich ab 1872 auch im Parfüm- und Kosmetikbusiness versuchte - mit einem modernen marketingorientierten Ansatz, der Wert auf das "Packaging" legte. Das war der Beginn der Erfolgsgeschichte der Crown Perfumery, die bald unter zuhilfename der werbe wirksamen Viktoria-Krone (obwohl es nie einen Royal Warrant gab) ein breites Portfolio an Riechsalzen, Pflegeprodukten und Düften über englische Grenzen hinaus vertrieb. Crown profitierte vom Boom der modernen Parfümerie, der in Frankreich und England seinen Ausgangspunkt nahm. Neue Extraktionstechnologien, chemische Synthese und ein bürgerliches Publikum mit Freizeit und Geld, welches sich zum ersten Mal über Konsum definierte, wirkten dabei zusammen. Crown Perfumery wurde ab 1885 auch in den USA intensiv und mit großem Werbeeinsatz vermarket.
Mit Fougère Royale lancierte Houbigant 1882 das erste teilsynthetische Parfüm - es enthielt einen großen Anteil Coumarin - eine Substanz, die u.a. in Tonkabohnen und Waldmeister vorkommt und die 1868 zum ersten Mal chemisch synthetisiert wurde. Coumarin riecht heuig-süß und Fougère Royale's "farniger" seifig-grüner Akkord aus Lavendel, Coumarin und Eichenmoos wurde prägend für ein ganzes Genre von Düften, eben den Fougères, welche sich zum Standard der Herrenparfümerie entwickelten. Crown Fougère ist ein früher Teil dieser Geschichte, ebenso wie die immer noch produzierten Produkte von Geo. F. Trumper (Wild Fern) und Penhaligon's (English Fern). 1880 (prä-Houbigant) ist ein fragwürdiges Datum, aber klar ist, dass jedes Haus in der damaligen Zeit bald ein Fougère im Sortiment hatte, mit dem Gentlemen ihr Taschentuch beduften konnten.
Die Crown Perfumery feierte noch manche Erfolge, aber in den 1920ern wurde das Unternehmen nach Thomson's Tod an die Lever Brothers (später Unilever) verkauft, die es überwiegend als Marke für Haarprodukte benutzten, und schloss 1939 seine Türen endgültig - offensichtlich war der Markt an dem konservativen Stil des Hauses vorbeigegangen, wie an vielen anderen Traditionsfirmen auch (große Namen wie Farina, Houbigant, Penhaligon's gingen bis zur Zwischenkriegszeit unter oder verkamen zu billigen Drogeriemarken).
1985 - einige Jahre zu früh, um vom viktorianischen Retroboom zu profitieren - begann der Parfümenthusisast und Chemiker Barry Gibson die Marke wiederzubeleben und lancierte ab 1993 in eigenen Boutiquen 27 Düfte neu, und zwar in hervorragenden Qualitäten, doch das Konzept griff letztlich nicht und Ende der 90er übernahm Clive Christian den Markennamen und modelte Crown erfolgreich zu einem Nischenhaus mit mittelmäßigen aber exorbitant teuren Düften um, quasi als Pionier von sehr fragwürdigen Entwicklungen im High-End Duftbusiness (Qualität egal, Hauptsache teuer und stilistisch Oligarchen- und Scheich-affin). Dennoch war auch Thomson letztlich kein Ästhet, sondern profitorientierter Investor, insofern ist sentimentale Nostalgie vielleicht doch fehl am Platz.
Immerhin gab es einige Jahre die Gelegenheit, die wirklich schönen und historisch bedeutsamen Düfte der Crown Perfumery als Restposten zu erwerben: lebendige, ernsthafte Rekonstruktionen klassischer Kompositionen, deren Sex Appeal verständlicherweise teils begrenzt war (man denke an Imperial, Quinine, Buckingham und andere "schwierige" Düfte). Das lavendelig-grün-seifige Crown Fougère bildet da keine Ausnahme - nicht zufällig erinnert es eben an Seife (weil diese traditionell sehr oft als Fougère parfümiert wurde) und weniger an seine komplexeren Nachfahren wie Dunhill (1934), Moustache (1949), Paco Rabanne (1973) Azzaro, Dior Fahrenheit, bis hin zu Cool Water. Ich trage es trotzdem gerne zum klassischen Anzug und kann ihm Einiges abgewinnen. Es ist der Duft von "Zivilisiertheit" und "Fortschritt," wie sie die Viktorianer noch ungebrochen imaginieren konnten, vor den Kataklysmen des 20. Jahrhunderts, und ein lebendiges Denkmal der Parfümgeschichte, das jeden Duftaficionado berühren muss.
2 Antworten
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
2  
Eins, zwei, eins, zwei, eins, zwei…
Es stimmt nicht, dass die Produktion zurzeit eingestellt ist. Die Düfte von Crown Perfumery sind bei thedifferentscent.de erhältlich.

Crown Fougère hat es in sich, das ist kein Leichtgewicht, sondern ein sehr schwerer, würzig grüner Duft. Der Bronchial-Tee Vergleich von Chemist trifft es sehr gut. Und ähnlich wie bei Hustentee weiß man auch hier nicht so recht, was drin ist. Nur, dass es irgendwie gesund sein muss.

Es überwiegen ganz klar die grünen Noten, die hier wohl mit „Farn-Akkord“ bezeichnet sind. Was immer das ist. Vielleicht noch ein wenig Anis-Fenchel dazu. Das ganze auf trockenem Holz. Crown Fougere ist wirklich Old School, das knarzt so richtig! Keine Ahnung, wer das heute tragen soll. Nichts gibt es hier, was der grünen Knarzigkeit entgegensteuert. Der Duft ist in seiner Aussage eindeutig und vollkommen unausgewogen. Frisch, fromm, fröhlich, frei – hier stelle ich mir als idealen Träger einen schnurrbärtigen Turnlehrer von vor 100 Jahren vor, zackig im Auftreten und stets die Trillerpfeife zur Hand!

Ich denke, es wäre kein Fehler gewesen, diesen extremen Duft in Frieden ruhen zu lassen. Punkte gibt’s nur für seine Skurrilität.
3 Antworten
7
Duft
Chemist

55 Rezensionen
Chemist
Chemist
6  
Bronchialtee zum Sprühen...
Leider werden die Parfüms der Crown Perfumery nicht mehr produziert. Soweit ich weiss, hat Clive Christian diese englische Traditionsparfümerie gekauft und alle Produkte einstellen lassen. Nur die unter seinem Namen verkauften Düfte stellen das heutige Repertoire des Unternehmens dar.

Ich konnte eine Flasche Crown Fougère ergattern, wohl wissend, dass die Duftrichtung wahrscheinlich nicht meinen Geschmack treffen wird. Trotzdem wollte ich ein solches Schätzchen in meiner Sammlung haben, und natürlich habe ich es auch getestet.

Zunächst hatte ich das Gefühl, vom Duft eines starken Bronchialtees erschlagen zu werden. Ich nahm vor allem Gewürze wahr, aber auch etwas blumiges im Hintergrund, das die Gewürze trug. Das war vermutlich der Lavendel. Nach kurzer Zeit spürte ich eine frische Note, ähnlich wie Menthol oder Minze. Vielleicht war das die Geranie (damit kenne ich mich nicht so aus, habe aber in einem Lexikon nachgelesen, wie Geranie riechen soll). Deutlich herausriechen kann ich auch grünen Farn (ohne die Duftpyramide hätte ich die Zuordnung aber nicht treffen können). Von Hölzern spüre ich hier noch nichts, außer dass irgendetwas enthalten zu sein scheint, was die durchaus unterschiedlichen Duftnoten harmonisiert oder homogenisiert. Nachdem die Kopfnote zurückgegangen ist, nehme ich auch die Gewürze nicht mehr ganz so intensiv wahr, aber sie bleiben präsent und mischen sich mit den Farnen. Die Holznoten entwickeln sich dann allmählich und verleihen eine gewisse Trockenheit, ohne zu herb zu werden.

Ich bin kein Freund grüner Düfte, und dieses Parfüm würde ich als grün einstufen. Allerdings nicht grasig oder moosig, sondern dunkelgrün, was mir wieder zugute kommt. Ich stelle mir vor, in einem Kräutergarten inmitten eines dichten Waldes die Gewürzkräuter zu ernten, und Farne wachsen wild darunter. Allerdings muss ich beim nächsten Mal sehr sparsam sprühen, denn die Intensität empfinde ich als gigantisch. Und bei Überdosierung entsteht bei mir der Eindruck, ich würde einen Bronchialtee einatmen. Weniger ist hier definitiv mehr, und ein nicht mehr verfügbares Parfüm darf sich auch gerne langsamer verbrauchen.
2 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 1 Jahr
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
So rochen sie früher, die englischen Fougères wie Wild Fern Cologne: dunkle Farnnote, Lavendel, Holz, spleenig, schön.
26 Antworten
Eggi37Eggi37 vor 1 Jahr
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Die Royals regieren weiterhin mit grober Fougere Härte
Volk muss den grünen Farnwald & die krautigen Lavendelfelder
Seifig-sauber schrubben
29 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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