Sandringham 1873

Sandringham von Crown Perfumery
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8.7 / 10 23 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Crown Perfumery für Herren, erschienen im Jahr 1873. Der Duft ist zitrisch-holzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.
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Duftrichtung

Zitrus
Holzig
Grün
Blumig
Fougère

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
VanilleVanille NeroliNeroli zitrische Notenzitrische Noten
Herznote Herznote
MaiglöckchenMaiglöckchen
Basisnote Basisnote
MoosMoos holzige Notenholzige Noten

Parfümeur

Bewertungen
Duft
8.723 Bewertungen
Haltbarkeit
8.118 Bewertungen
Sillage
7.417 Bewertungen
Flakon
8.320 Bewertungen
Eingetragen von Profumo, letzte Aktualisierung am 01.03.2024.
Wissenswertes
Der Duft ist unter dem Namen "Sissinghurst" bei Anglia Perfumery neu aufgelegt worden.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Maggy4u

293 Rezensionen
Maggy4u
Maggy4u
Hilfreiche Rezension 5  
Sandringham House for Christmas
Der Duft Sandringham der Crown Perfumery geht auf den gleichnamigen Landsitz der Königlichen Familie in der Grafschaft Norfolk zurück. Passend zur Zeit dieses Artikels, ist es eine alte Tradition der Royals, eben in Sandringham House, zwischen Weihnachten und Neujahr zu residieren. Ein schöner Anlaß diesem Duft einen Kommentar zu schenken.

Sandringham startet mit einer wundervoll grün-herben Neroli-Note mit dem Charm alter Zeiten. Dabei ist das Grün urwüchsig, krautig und rau, fast ungestühm und läßt mich durch die Zeit zurück gleiten. Immerhin war der Landsitz seit den 1860er im Besitz der Windsors und gehört zum Privatbesitz, also nicht zum eigentlichen Crown Estate. Den Duft gab es in dieser Form seit 1873 - also fast zeitgleich nach der umfangreichem Renovierung des Schlosses durch die Windsors, 1870. Es wurde viel gejagt und die Familie kam zusammen. Neben einem riesigen Parkanwesen gehören vor allem auch Wälder zum Estate. Und diese Kulisse fängt der Duft für mich ein.

Nasses Holz, ehrwürdiger Bäume, gesäumt von Moosen und durchbrochen von herbem Grün. Streifen durch die Natur. An einem Winterabend. Lassen wir mal die Jagdgelüste der Royals außen vor und gehen vielleicht einfach nur spazieren. Auf Privatbesitz, den sonst niemand betreten darf. Es ist ruhig und nur die Natur verschafft sich Gehör. Es ist kalt und der Zeitplan „der Familie“ sieht vor, dass wir gleich zum Dinner zurück sein müssen. Die Hunde tollen durch den frische gefallenen Schnee und überall – am House und im Wald – hat alles diesen besonderen und einzigartigen Duft.

Ein Duft, der gerade für den Prince of Wales, aber auch für die gesamte königliche Familie, auf spezielle Weise mit Weihnachten und Familie verbunden sein dürfte. Wenn es dann also am Neujahrstag wieder Abschied nehmen heißt, erschuf die Crown Perfumery mit ihrem Duft eine Art olfaktorisches Gedächtnis des Sandringham Houses. Ein Talisman im Flakon. Der jederzeit und unter dem Jahr den schroffen und urtypischen Duft dieser Gegend, seiner Geschichte und dem Gefühl von Familie wiederbringen kann.

Sandringham ist, wie Parfumo weiß, unter dem Namen „Sissinghurst“ bei Anglia Perfumery weiterhin erhältlich. Ich durfte, dank eines großzügigen Parfumos, das Original testen und nun hier besprechen. Ein wundervolles Artefakt aus einer anderen Zeit, voll Magie, Individualität und, allen voran, Sehnsucht - selbst nach Stunden, wenn er am Handgelenk ausklingt.
1 Antwort
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension 19  
Ein Gift!
Vor ein gewisses Problem stellte mich Profumo, indem er mir die Probe Sandringham zuschickte. Denn eigentlich hatte ich beschlossen, um die Parfums von Crown Perfumery einen großen Bogen zu machen. Die Parfums dieser Marke wurden alle eingestellt - vermutlich, weil sie den gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr entsprechen und unzulässige Bestandteile enthalten. Nur hier und da lassen sich mit etwas Glück noch Restbestände auftreiben.

Meist werden die IFRA Bestimmungen auf Parfumo kritisch gesehen und ihr Sinn bezweifelt. Seit meinen Tests von Crown Fougère und vor allem Buckingham sehe ich das anders. Ich denke, es war Buckingham, das mir einen Tag Krankenhaus einbrachte - allergische Reaktionen können ganz schön heftig sein. Ich vermute echtes Eichenmoos als Übeltäter.

Daher eine eindeutige Warnung an alle Leser: Crown Perfumery schadet der Gesundheit!

Es gibt tausende toller Parfums. Sich ausgerechnet mit so einem Zeug anzusprühen, ist unverantwortlich und unvernünftig - doch andererseits: vernünftig ist auch langweilig! Also habe ich nochmals ein Auge riskiert…

…und umso ärgerlicher finde ich es nun, dass sich ausgerechnet Sandringham als das vielleicht beste Chypre-Parfum herausstellt, das mir je begegnet ist. Selten habe ich eine solche Klasse und Komplexität bei einem Herrenduft gefunden.

Ich mag Chypre sehr, besonders die charakteristische dunkel-bittere Basis aus Labdanum, Eichenmoos und eventuell Patchouli. Neben dieser wunderbaren Basisnote gehört zu einem „richtigen“ Chypre ein dreistufiger Aufbau: mit zitrischen Kopf- und floralen Herznoten. Dezente Blumen verleihen einem Herrenchypre seinen individuellen Charakter - gerade im Mittelteil muss der Parfumeur Geschmack und Klasse beweisen. Denn die Blumen dürfen nicht indezent wirken, müssen aber dennoch eine beachtliche Tiefe ausstrahlen. Die florale Mitte ist nach meiner Meinung gelungen, wenn sie eine gewisse Komplexität beinhaltet. Eine eindeutig zu identifizierende Rose würde beispielsweise dem Duft das Geheimnis rauben, ihn beliebig und austauschbar machen.

Was die zitrische Kopfnote im Chypre-Aufbau soll, habe ich - bis jetzt - nicht verstanden. Oft wirkt das einfach nur draufgeklatscht. Ein besonders schlimmes Beispiel wäre das ansonsten hervorragend gemachte Chanel pour Monsieur. Da ist die Zitrone eine halbe Stunde so brutal, dass man nichts anderes riecht, bevor dann das Parfum unvermittelt den Charakter wechselt und schön wird.

Sandringham ist das erste Herrenchypre, bei dem ich der zitrischen Kopfnote einen eigenständigen Wert beimesse. Die oben stehenden Noten weisen zusätzlich den seltenen Fall von Vanille als Kopfnote aus. Mit einem Dialog von dezenten zitrischen Noten und Vanille vor einem bereits jetzt schon spürbaren holzigen Hintergrund wird uns fast wie nebenbei ein Entrée geboten, das etwa im neuen Arsène Lupin Voyoou von Guerlain schon das Hauptthema, die Substanz des Parfums ausmacht. Dabei ist die Vanille meisterhaft dezent. Jede Befürchtung vanillig-orientalischer Opulenz erweist sich als unbegründet.

Doch dann kommt es zur Irritation. Statt geradlinig über Blumen zur typischen Chypre-Basis voranzuschreiten, treten nun holzige Noten in den Vordergrund und verändern kurzzeitig den Charakter. Man fragt sich, ist das überhaupt noch ein Chypre? Ja, es ist eins, doch Sandringham ist eben in verschiedene Richtungen ausgebaut worden, und nicht nur in die holzige. Es sollte bereits klar sein: Sandringham ist kein einfaches Linsengericht, sondern die arrangierte Aromenexplosion eines Spitzenkochs.

Es geht ein wenig Hin- und Her, dann überwiegt doch der Chypre-Charakter wieder die Hölzer. Die floralen Anteile sind wie oben gefordert. Maiglöckchen ist an sich schon selten, und keineswegs erschöpfen sich die floralen Aspekte in der Kühle dieser einzelnen Note.

Nach einer Weile stellte sich ein merkwürdiges Bild ein. Sandringham wurde in gewisser Weise erdig. Ich hatte eine zeitlang die Geruchsassoziation von regennassem Sand - eine Kindheitserinnerung!

Auch das war noch längst nicht alles! Es kam ein vager kräuteriger Aspekt hinzu. Dass Sandringham nun auch noch Fougère-Qualitäten entwickeln würde, stand nach allem fast zu erwarten. Doch plötzlich erkannte ich es: Estragon! Und nicht nur das - über Estragon entwickelte für mich sich eine Brücke zu einem der ehemals besten und charakterstärksten Herrenparfums - ich meine Givenchys Gentleman. Was war das für ein toller Duft, bevor er durch Reformulierung vermanscht wurde! Givenchy ließ ihn mit weihrauchartigen Noten orientalisch eindunkeln, das ging komplett daneben. Givenchy verwandelte den arrogant-blasierten Dandy in einen stoppelbärtigen Taxifahrer mit Migrationshintergrund - leider ohne den Duft in schlüssiger Weise umzubenennen.

Doch in Sandringham wird offenbar, dass sich diese Gentleman-Note - in Spuren ist sie hier vorhanden - tatsächlich „abdunkeln“ lässt, nämlich eben mittels einer Chypre-Basis!

Schlußendlich kommt noch reichlich Moschus ins Spiel. Nicht ausschließlich der oft scheußlich dargestellte „White Musk“, sondern eine von mir als eher maskulin-altertümlich empfundene Variante. Ein wenig Seifigkeit ist aber da, aber viel zurückhaltender als etwa bei Yves Saint Laurents Chypre-Duft „Pour Homme“.

Doch die dezente Seifigkeit baut eine weitere Brücke - nämlich zu demjenigen Duftcharakter, den wir als englischen Barber-Shop-Stil bezeichnen. Hierin findet die Duftentwicklung Abschluss und Bestimmung - zuletzt verweist Sandringham deutlich auf englische Parfumtradition.

Großartig, was in Sandringham alles steckt. Natürlich kann und soll man so ein Parfum vor allem auch genießen - nicht nur analysieren. Mit Sandringham umgibt man sich mit einem von mir als edel, maskulin und im besten Sinne konservativ empfundenen Parfum - eine überaus angenehme und gediegene Sache.

Doch wo hernehmen? Den oben stehenden Hinweis, dass Anglia Perfumery diesen Duft unter anderem Namen neu aufgelegt habe, würde ich bezweifeln. Diese Marke macht zwar gute, aber ansonsten eher einfache und preiswerte Düfte - ich werde der Sache nachgehen!
3 Antworten

Statements

11 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 1 Jahr
9
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
In Sandringham
Sind die grünen Wiesen
Flauschig-moosig
Sie sind sonnengetränkt mit VitaminD
Zitrische Strahlen
Erwärmen sie vanillig-süßlich
50 Antworten
JonasP1JonasP1 vor 3 Monaten
9
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
In Englands Wäldern
Liegt zitrischer Tau
Auf ersten Maiglöckchen
Herb-grün
Weht Frühjahrswind
Durch vanillisiertes Holz
Im moosigen Versteck
48 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 6 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Britische Weltklass(isch)e.
Zitrusfrisches Neroliblatt
fällt auf federweiches Maiglöckchenkissen mit kuscheliger Vanilledecke auf Moosbett
29 Antworten
PollitaPollita vor 5 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Mit Opa im Wald. Frühling. Sonnenstrahlen blitzen auf Maiglöckchen, die sich langsam öffnen. Feuchter Waldboden. Opa frisch rasiert.
21 Antworten
ChizzaChizza vor 7 Monaten
9
Flakon
7.5
Duft
Subtil zitrisch, elegant, harmonisch, feines Moos, durchaus herbe Nerolinoten, durch die Vanille aber verfeinert, sanft eingebettet.
16 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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