17.02.2021 - 04:02 Uhr

Pollita
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Pollita
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52
Patchouli in allen Facetten
Auf seiner Internetseite betont Daniel Gallagher, dass er mit dieser Komposition sämtliche Eigenschaften von Patchouli beleuchten wollte. Wie gut ihm das mit Behold Patchouli gelungen ist, kann ich nur bestätigen. Ein wirklich komplexer Duft für ganz großes Duftkino. Wer Patchouli entdecken möchte, kann es hier tun und kennt die Note mit all ihren Feinheiten anschließend im Detail. Ich muss sagen, ich bin echt beeindruckt, dabei aber auch ein bisschen überfordert.
Behold Partchouli startet zunächst mit verschiedenen zitrischen Komponenten. Ich erkenne deutlich eine Orange. Ob da auch noch Clementine und Bitterorange mitspielen, kann meine Nase so exakt nicht erfassen, aber der Duft startet mit einer frisch geschälten Zitrusfrucht. Auch die Nerolinote nehme ich wahr, wenn auch nicht so prominent, wie die Orange. Diese frische Note, die Behold Patchouli im Kopf mitbringt, schreibe ich den Aldehyden zu, die hier keinesfalls seifig oder wächsern rüberkommen, sondern lediglich für etwas Luftigkeit sorgen. Caligaris Assoziation mit Jaffa Cakes kann ich nachvollziehen. Da das Patchouli und auch die Kakaonoten im Hintergrund in diesem Stadium bereits gut zu erkennen sind, kann das den Eindruck von diesem Süßgebäck gefüllt mit feiner Orangenmarmelade erwecken.
Der Auftakt ist alles in allem relativ kurz gehalten. Sehr schnell zeigt der Protagonist, worum es hier geht. Patchouli. Und nichts anderes. Wer wie ich Patchouli im Zusammenhang mit den Gothic-Clubs der Achtziger und vor allem Neunziger Jahre kennengelernt hat, kommt hier freilich auch auf seine Kosten. Auch dieser Eindruck, den man verstärkt beispielsweise bei einem Palindrome II bekommt, schwingt hier zeitweise mit. Dazu kommt allerdings eine feine Wärme und Süße, die sich mit der Erdigkeit des Patchouli permanent abzuwechseln scheint. Das ist die andere Seite dieser Medaille. Ich rieche Vanille, Amber, Benzoe und – Schokolade. Feinstes Kakaopulver mischt sich hier unter die erdigen Töne des Patchouli, sodass der Duft zwischen einem hellen Gourmand und einem kräftigen, dunklen Duft zu changieren scheint. Die Tonkabohne versucht immer wieder, einen fast leicht schwülstig-süßen Stempel aufzudrücken, doch dagegen weiß sich Patchouli, das, je mehr es in Richtung Fond geht, auch noch von einem wunderbar feinen Sandelholz unterstützt wird, gut zu wehren.
Der Duft ist großartig! Ich überlege immer noch, ob ich ihn vielleicht anschaffen sollte. Doch ich habe stets das Gefühl, überfordert zu sein von diesem permanenten Wechselspiel.
Meinen allererster Eindruck von Behold Patchouli möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich dachte mir zunächst, genauso hätte ich mir Annette Neuffers Stardust gewünscht, der mir dann aber doch zu schnell in die Hippie-Richtung abdriftete. Das tut dieser Gallagher nicht. Trotz all seiner Erdigkeit bringt er eine Eleganz und Transparenz mit, die auf Haute Parfumerie schließen lässt. Hin und wieder blitzt hier für mich auch ein Eindruck von Chanels Coromandel durch.
Behold Patchouli empfehle ich jedem Duftliebhaber, der etwas für Patchouli übrig hat. Ein wenig Zeit für die Reise sollte man sich dabei unbedingt nehmen. Zum Preis-Leistungsverhältnis kann ich nur sagen, ja, der ist jeden Cent wert.
Liebe PallasCC, lieber Caligari, vielen herzlichen Dank für diese wunderbare Dufterfahrung.
Behold Partchouli startet zunächst mit verschiedenen zitrischen Komponenten. Ich erkenne deutlich eine Orange. Ob da auch noch Clementine und Bitterorange mitspielen, kann meine Nase so exakt nicht erfassen, aber der Duft startet mit einer frisch geschälten Zitrusfrucht. Auch die Nerolinote nehme ich wahr, wenn auch nicht so prominent, wie die Orange. Diese frische Note, die Behold Patchouli im Kopf mitbringt, schreibe ich den Aldehyden zu, die hier keinesfalls seifig oder wächsern rüberkommen, sondern lediglich für etwas Luftigkeit sorgen. Caligaris Assoziation mit Jaffa Cakes kann ich nachvollziehen. Da das Patchouli und auch die Kakaonoten im Hintergrund in diesem Stadium bereits gut zu erkennen sind, kann das den Eindruck von diesem Süßgebäck gefüllt mit feiner Orangenmarmelade erwecken.
Der Auftakt ist alles in allem relativ kurz gehalten. Sehr schnell zeigt der Protagonist, worum es hier geht. Patchouli. Und nichts anderes. Wer wie ich Patchouli im Zusammenhang mit den Gothic-Clubs der Achtziger und vor allem Neunziger Jahre kennengelernt hat, kommt hier freilich auch auf seine Kosten. Auch dieser Eindruck, den man verstärkt beispielsweise bei einem Palindrome II bekommt, schwingt hier zeitweise mit. Dazu kommt allerdings eine feine Wärme und Süße, die sich mit der Erdigkeit des Patchouli permanent abzuwechseln scheint. Das ist die andere Seite dieser Medaille. Ich rieche Vanille, Amber, Benzoe und – Schokolade. Feinstes Kakaopulver mischt sich hier unter die erdigen Töne des Patchouli, sodass der Duft zwischen einem hellen Gourmand und einem kräftigen, dunklen Duft zu changieren scheint. Die Tonkabohne versucht immer wieder, einen fast leicht schwülstig-süßen Stempel aufzudrücken, doch dagegen weiß sich Patchouli, das, je mehr es in Richtung Fond geht, auch noch von einem wunderbar feinen Sandelholz unterstützt wird, gut zu wehren.
Der Duft ist großartig! Ich überlege immer noch, ob ich ihn vielleicht anschaffen sollte. Doch ich habe stets das Gefühl, überfordert zu sein von diesem permanenten Wechselspiel.
Meinen allererster Eindruck von Behold Patchouli möchte ich euch nicht vorenthalten. Ich dachte mir zunächst, genauso hätte ich mir Annette Neuffers Stardust gewünscht, der mir dann aber doch zu schnell in die Hippie-Richtung abdriftete. Das tut dieser Gallagher nicht. Trotz all seiner Erdigkeit bringt er eine Eleganz und Transparenz mit, die auf Haute Parfumerie schließen lässt. Hin und wieder blitzt hier für mich auch ein Eindruck von Chanels Coromandel durch.
Behold Patchouli empfehle ich jedem Duftliebhaber, der etwas für Patchouli übrig hat. Ein wenig Zeit für die Reise sollte man sich dabei unbedingt nehmen. Zum Preis-Leistungsverhältnis kann ich nur sagen, ja, der ist jeden Cent wert.
Liebe PallasCC, lieber Caligari, vielen herzlichen Dank für diese wunderbare Dufterfahrung.
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