27.07.2019 - 13:16 Uhr
Profuma
213 Rezensionen
Profuma
Sehr hilfreiche Rezension
6
Oros-Gang vs. Georges Rech
Vielleicht können sich manche an meinen Kommentar zu Oros pour Femme erinnern? An die Amazonengang, die in dunklen Ecken lauert? Die will es nun ganz genau wissen. Gleich gehts los, das grosse Armdrücken. Zur Rechten die Oros-Gang, gefürchtet, rebellisch, laut und in allen Gassen zuhaus, zur Linken der Einzelgänger Georges Rech, geachtet, selbstbewusst, bestimmend und der Gentlemanräuber der nächtlichen Strassen. Die Anführerin der Oros-Gang drückt sich vollbusig und rotznäsig gegen den massiven Holztisch, an dem gleich der Kampf stattfinden wird. Übertrieben gespielt männlich wischt sie sich mit der mottenlöchrigen Armstulpe Schweiss von der Stirn und zieht sich geräuschvoll den die Nase verlassenden Rotz wieder hoch. Da rührt sich bei Georges keine Wimper und auch kein Mundwinkel. Zuviele solche Gegner hat er schon ins Vergessen geschickt. Und er weiss, dass die lautesten Kreaturen nicht zwangsläufig die Bissigsten sind. Mit dieser Haltung und stilvoll im hohlen Kreuz setzt auch er sich nun gemächlich und kerzengerade an die Tischplatte. Zwar überragt er so seine Gegnerin um Einiges, doch diese macht das Defizit mit ihren Muskelbergen wett, die sie sich beim Pferdeziehen, Bänkejonglieren und Kopfüberlaufen antrainiert hat. Deshalb weiss Rech auch, dass er sie mit Köpfchen statt nur mit Kraft schlagen wird. Er rückt sich konzentriert die Kleidung zurecht, bevor er nun über die Tischfläche sieht und schliesslich seine Hand mit ihrer zu einem kraftstrotzenden Klüngel ballt.
Beide Gegner starten kraftvoll, geballte Süsspower aus Birne und Bergamotte. Keiner schenkt dem anderen was. Hier wird alles in die Arme und Handgelenke gepumpt, was der Körper hergibt. Noch scheint die Oros-Leaderin etwas den Arm von Rech bewegen zu können. Doch der lässt ihre Augen nicht aus seinem Blick. Er muss in ihnen lesen können, wann ihr die Puste langsam auszugehen droht. Dann würde er den alles entscheidenden Moment abwarten und ihren Arm in Richtung Tischplatte befördern. Da es aber Beide faustdick hinter den Ohren haben, geht der Kampf länger als erwartet. Wer gewettet hat, bekommt Schübe, egal auf wessen Seite er ist. Hier sitzt immerhin die Elite der Strassenräuber und misst ihre Kräfte. Das geht an keinem Anwesenden spurlos vorbei. Die Süsspower wandelt sich indes unter kraftvoller Tuberose und einem Ylang-Jasmingemisch zu einem aufgeheizten Duftteppich, der sich gnadenlos im Lokal ausbreitet. Jetzt kommt hier vorderhand nichts anderes mehr durch.
Auch in den nächsten Minuten scheint die Bandenführerin noch weiter punkten zu können und drückt Rechs Arm weiter abwärts. Noch ist genug Raum zwischen ihm und dem Tisch und der Winkel erlaubt noch ein Wiederaufrichten. Rech hat bisher seinen Blick nie von seiner Gegnerin abgewandt. Er sieht das kleinste Zucken in ihren Augen, das minimste Vibrieren ihrer Wimpern und die sich mengenden herablaufenden Schweissperlen. Bald ist es soweit und er kann zuschlagen. Gerade, als sich die ersten Zuschauer vor Spannung in Ohnmacht ergeben wollen, passiert es. Die Oros-Leaderin fühlt sich immer unwohler unter den bohrenden Blicken ihres Gegners und droht ihre mauerharte Haltung zu verlieren. Rech bemerkt das Mikrozucken in einem Muskel ihrer Hand und zieht sie instinktiv wieder hoch, bis beide Arme wieder mittig auf dem Tisch aufgerichtet sind. Noch ein kleiner Fehler von ihr und er kann sie einpacken. Seine Augen starren nun noch gnadenloser. Wie tausend kleine Nadeln bohren sich die Blicke durch die Haut seiner Gegnerin und scheinen ihr Innerstes heimsuchen zu wollen. Weitere Schaulustige haben inzwischen den Weg zur Runde gefunden und mischen Moschusduft und Patchouli unter die bereits wabernden Schwaden, was diese noch zunehmends üppiger werden lässt. Rech ist nun in einem Stadium angekommen, in welchem er seine Gegnerin und deren Regungen und Bewegungen fast nur noch wie in Trance und Zeitlupe wahrnimmt. Er muss den perfekten Moment erwischen, um die minimalste Veränderung an ihr zu konstatieren und sie zu besiegen. Der Kampf dauert eine gefühlte Ewigkeit. Da erkennt Rech für einen Bruchteil einer Sekunde ein kaum wahrnehmbares Zucken im linken Auge seiner Kontrahentin und mobilisiert augenblicklich seine ganzen Kräfte, die er sogleich gebündelt in sein Handgelenk pumpt. Er drückt mit einem Knall ihren Arm auf die Tischplatte. Die Menge ist ausser sich. Ein Gemisch aus Jubel und sich entladender Enttäuschung füllt gleichzeitig und gleichermassen den Raum. Die Hitze ist beinahe unerträglich, die wabernden Gerüche scheinen in ihr zu schwelen. Die Anführerin der Oros-Gang ist geschlagen. Benommen und ungläubig starrt sie vor sich ins Leere. In ihrem Kopf versuchen sich dennoch Gedanken zu ordnen. Wo hatte sie versagt? Wo zeigte sie Schwäche?
Unschwer zu erkennen an den Duftpyramiden ist, dass Georges Rech und Oros pour Femme fast identische Ingredienzien haben. Die Durchmischung ist jedoch leicht anders. Während Oros die geballte blütig-erdige Gang-Power ausspielt und dies nicht zuletzt dem Jasmin-und Tuberose-Absolue geschuldet, bleibt Georges Rech mit seiner French Story etwas frischer durch die beiden gleichen Faktoren, die aber hier ohne den satten, fast sämigen Absolue-Aspekt auskommen. Ich habe je einen der Düfte auf einem Arm und kann sagen, dass Oros eher für die kälteren Jahreszeiten ist oder einfach an kühleren Tage besser funktioniert, aufgrund seiner warmen Dichte und dafür aber French Story an den wärmeren Temperaturen trumpfen kann. Somit also eine fast identische Duftkomposition, die sich dank der minimalen Unterschiede auf jeweils andere Jahreszeiten festlegen lässt. Pustetechnisch hingegen können sie sich problemlos das Wasser halten. Das heisst Stunden, die sich im zweistelligen Bereich befinden und man muss schon nachhelfen, um beide loszuwerden.
Obschon sich die beiden Parteien gerade einen gnadelosen Kampf geliefert haben, sind sie dennoch in denselben Strassen und Gassen zuhaus. Wenn man also nicht achtsam ist, kann man durchaus auf beide stossen. Wie das Aufeinandertreffen für einem selbst ausgeht, liegt allein bei den um Vorherrschaft rangelnden Kontrahenten. Man macht sich also besser noch rechtzeitig aus dem Staub, wenn es währenddessen wieder heisst: Oros-Gang vs. Georges Rech.
Beide Gegner starten kraftvoll, geballte Süsspower aus Birne und Bergamotte. Keiner schenkt dem anderen was. Hier wird alles in die Arme und Handgelenke gepumpt, was der Körper hergibt. Noch scheint die Oros-Leaderin etwas den Arm von Rech bewegen zu können. Doch der lässt ihre Augen nicht aus seinem Blick. Er muss in ihnen lesen können, wann ihr die Puste langsam auszugehen droht. Dann würde er den alles entscheidenden Moment abwarten und ihren Arm in Richtung Tischplatte befördern. Da es aber Beide faustdick hinter den Ohren haben, geht der Kampf länger als erwartet. Wer gewettet hat, bekommt Schübe, egal auf wessen Seite er ist. Hier sitzt immerhin die Elite der Strassenräuber und misst ihre Kräfte. Das geht an keinem Anwesenden spurlos vorbei. Die Süsspower wandelt sich indes unter kraftvoller Tuberose und einem Ylang-Jasmingemisch zu einem aufgeheizten Duftteppich, der sich gnadenlos im Lokal ausbreitet. Jetzt kommt hier vorderhand nichts anderes mehr durch.
Auch in den nächsten Minuten scheint die Bandenführerin noch weiter punkten zu können und drückt Rechs Arm weiter abwärts. Noch ist genug Raum zwischen ihm und dem Tisch und der Winkel erlaubt noch ein Wiederaufrichten. Rech hat bisher seinen Blick nie von seiner Gegnerin abgewandt. Er sieht das kleinste Zucken in ihren Augen, das minimste Vibrieren ihrer Wimpern und die sich mengenden herablaufenden Schweissperlen. Bald ist es soweit und er kann zuschlagen. Gerade, als sich die ersten Zuschauer vor Spannung in Ohnmacht ergeben wollen, passiert es. Die Oros-Leaderin fühlt sich immer unwohler unter den bohrenden Blicken ihres Gegners und droht ihre mauerharte Haltung zu verlieren. Rech bemerkt das Mikrozucken in einem Muskel ihrer Hand und zieht sie instinktiv wieder hoch, bis beide Arme wieder mittig auf dem Tisch aufgerichtet sind. Noch ein kleiner Fehler von ihr und er kann sie einpacken. Seine Augen starren nun noch gnadenloser. Wie tausend kleine Nadeln bohren sich die Blicke durch die Haut seiner Gegnerin und scheinen ihr Innerstes heimsuchen zu wollen. Weitere Schaulustige haben inzwischen den Weg zur Runde gefunden und mischen Moschusduft und Patchouli unter die bereits wabernden Schwaden, was diese noch zunehmends üppiger werden lässt. Rech ist nun in einem Stadium angekommen, in welchem er seine Gegnerin und deren Regungen und Bewegungen fast nur noch wie in Trance und Zeitlupe wahrnimmt. Er muss den perfekten Moment erwischen, um die minimalste Veränderung an ihr zu konstatieren und sie zu besiegen. Der Kampf dauert eine gefühlte Ewigkeit. Da erkennt Rech für einen Bruchteil einer Sekunde ein kaum wahrnehmbares Zucken im linken Auge seiner Kontrahentin und mobilisiert augenblicklich seine ganzen Kräfte, die er sogleich gebündelt in sein Handgelenk pumpt. Er drückt mit einem Knall ihren Arm auf die Tischplatte. Die Menge ist ausser sich. Ein Gemisch aus Jubel und sich entladender Enttäuschung füllt gleichzeitig und gleichermassen den Raum. Die Hitze ist beinahe unerträglich, die wabernden Gerüche scheinen in ihr zu schwelen. Die Anführerin der Oros-Gang ist geschlagen. Benommen und ungläubig starrt sie vor sich ins Leere. In ihrem Kopf versuchen sich dennoch Gedanken zu ordnen. Wo hatte sie versagt? Wo zeigte sie Schwäche?
Unschwer zu erkennen an den Duftpyramiden ist, dass Georges Rech und Oros pour Femme fast identische Ingredienzien haben. Die Durchmischung ist jedoch leicht anders. Während Oros die geballte blütig-erdige Gang-Power ausspielt und dies nicht zuletzt dem Jasmin-und Tuberose-Absolue geschuldet, bleibt Georges Rech mit seiner French Story etwas frischer durch die beiden gleichen Faktoren, die aber hier ohne den satten, fast sämigen Absolue-Aspekt auskommen. Ich habe je einen der Düfte auf einem Arm und kann sagen, dass Oros eher für die kälteren Jahreszeiten ist oder einfach an kühleren Tage besser funktioniert, aufgrund seiner warmen Dichte und dafür aber French Story an den wärmeren Temperaturen trumpfen kann. Somit also eine fast identische Duftkomposition, die sich dank der minimalen Unterschiede auf jeweils andere Jahreszeiten festlegen lässt. Pustetechnisch hingegen können sie sich problemlos das Wasser halten. Das heisst Stunden, die sich im zweistelligen Bereich befinden und man muss schon nachhelfen, um beide loszuwerden.
Obschon sich die beiden Parteien gerade einen gnadelosen Kampf geliefert haben, sind sie dennoch in denselben Strassen und Gassen zuhaus. Wenn man also nicht achtsam ist, kann man durchaus auf beide stossen. Wie das Aufeinandertreffen für einem selbst ausgeht, liegt allein bei den um Vorherrschaft rangelnden Kontrahenten. Man macht sich also besser noch rechtzeitig aus dem Staub, wenn es währenddessen wieder heisst: Oros-Gang vs. Georges Rech.
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