15.02.2022 - 10:34 Uhr
Vinyldates
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Vinyldates
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12
Vom zarten Regen der Vergangenheit
verblasst sind die erinnerungen an dich
das liebliche lächeln deiner zarten blüten,
die sich mit feinem holz und amber vereinen
unschuldig, fast kindlich streichelst du meine haut
kitzelst sanft meine nase
und besinnst mich,
dass ich dir entwachsen bin.
_______________________________________________________________________________________
Es muss 2015 gewesen sein, als ich mit dem damaligen Freund meiner Mutter, in den L'Occitane spaziert bin. Wir waren damals oft unterwegs, Wandern im nächstgelegenen Gebirge, ein spontaner Trip zu einer Großstadt, egal Hauptsache weg von der Eintönigkeit des kleinen Dorfes in dem ich aufgewachsen war. Wir teilten uns oft auf, da weder ich, noch er, große Lust an den endlosen Abklappern der Kleidungsgeschäfte hatten, die meine Mutter besuchen wollte.
Und so zog es uns in diesen Laden. Er kannte ihn schon, hatte er ihn trotz seines Desinteresses an Parfum oft besucht, denn er liebte Badezusätze.
Ich als damaliger Teenager (wenn diese Bezeichnung für mein damaliges fünfzehnjähriges ich richtig ist), war natürlich davon nur mäßig überzeugt und widmete mich den kleinen Parfumtestern, die verteilt umher standen. Damals trug ich selten Düfte, wenn überhaupt zarte blumige Kreationen, die spätestens nach ein bis zwei Stunden verblasst waren.
Mein Blick musste auf den kleinen Flakon von Jasmin-Immortelle-Neroli gefallen sein, den ich damals ausgesprochen niedlich fand und so tupfte ich mir etwas von diesem zarten Duft auf mein Handgelenk. Ob ich damals eine andere Beschreibung außer "oh blumig" und "joa ganz nett" zustande gebracht habe, wird für immer ein Rätsel sein. Ich hielt mein Handgelenk unter die Nase meines Begleiters und auch er schien überzeugt, dass dieser doch ein netter Duft für mich sein würde und kaufte mir den kleinen Miniflakon (7,5ml). Wenn ich mich zurück erinnere habe ich diesen Duft gerne getragen, vor allem im Frühling und Sommer, auch ohne mich groß mit den Bestandteilen beschäftigt zu haben oder mich damit auseinanderzusetzen. Ich fand ihn nett, aber auch nicht überragend und so geriet er über die Jahre in Vergessenheit.
Bis heute. Da ich ein ordnungsliebender Mensch bin und gerne in einer Aktion voller Übereifer Dinge die mich stören wegräume (natürlich an Orte, wo diese eigentlich nicht hingehören), kommt es schon mal vor, dass mir kurzzeitig entfällt was ich besitze und ich mich spätestens beim erneuten Stöbern in Kisten und Schränken, an meinen Besitz erfreue. In einer alten Schmuckbox ganz unten vergraben entdeckte ich den kleinen Tupfflakon mit einem minimalen Rest Jasmin-Immortelle-Neroli und erneut, nach sehr langer Zeit, fand er den Weg zurück auf meine Haut.
Und was soll ich sagen: Der Duft startet leicht zitrisch- frisch, man erahnt sogleich die Orangeblüte und der liebliche Geruch von Jasmin ergänzt sich mit Neroli. Der Duft nimmt keinen großen Verlauf, riecht er auch nach wenigen Minuten etwas ambrieter und sehr leicht nach Hölzern, die für mich minimal feucht riechen. Es erinnert an einen Sommerregen der sanft die Blüten der Blumen und das Holz benetzt. Moschus sorgt hier für eine fluffige Lieblichkeit.
Es ist bestimmt der Nostalgie zu schulden, dass ich den Duft durchaus schön finde, auch wenn ich diesem mittlerweile entwachsen bin und andere Duftrichtungen bevorzuge.
Und auch wenn mich Jasmin-Immortelle-Neroli für ca. fünf Stunden mit auf eine Reise in die Vergangenheit nimmt, so tut er dies sanft und leise, wie ein wispern.
Mit Dank an mein Vergangenheits-Ich
das liebliche lächeln deiner zarten blüten,
die sich mit feinem holz und amber vereinen
unschuldig, fast kindlich streichelst du meine haut
kitzelst sanft meine nase
und besinnst mich,
dass ich dir entwachsen bin.
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Es muss 2015 gewesen sein, als ich mit dem damaligen Freund meiner Mutter, in den L'Occitane spaziert bin. Wir waren damals oft unterwegs, Wandern im nächstgelegenen Gebirge, ein spontaner Trip zu einer Großstadt, egal Hauptsache weg von der Eintönigkeit des kleinen Dorfes in dem ich aufgewachsen war. Wir teilten uns oft auf, da weder ich, noch er, große Lust an den endlosen Abklappern der Kleidungsgeschäfte hatten, die meine Mutter besuchen wollte.
Und so zog es uns in diesen Laden. Er kannte ihn schon, hatte er ihn trotz seines Desinteresses an Parfum oft besucht, denn er liebte Badezusätze.
Ich als damaliger Teenager (wenn diese Bezeichnung für mein damaliges fünfzehnjähriges ich richtig ist), war natürlich davon nur mäßig überzeugt und widmete mich den kleinen Parfumtestern, die verteilt umher standen. Damals trug ich selten Düfte, wenn überhaupt zarte blumige Kreationen, die spätestens nach ein bis zwei Stunden verblasst waren.
Mein Blick musste auf den kleinen Flakon von Jasmin-Immortelle-Neroli gefallen sein, den ich damals ausgesprochen niedlich fand und so tupfte ich mir etwas von diesem zarten Duft auf mein Handgelenk. Ob ich damals eine andere Beschreibung außer "oh blumig" und "joa ganz nett" zustande gebracht habe, wird für immer ein Rätsel sein. Ich hielt mein Handgelenk unter die Nase meines Begleiters und auch er schien überzeugt, dass dieser doch ein netter Duft für mich sein würde und kaufte mir den kleinen Miniflakon (7,5ml). Wenn ich mich zurück erinnere habe ich diesen Duft gerne getragen, vor allem im Frühling und Sommer, auch ohne mich groß mit den Bestandteilen beschäftigt zu haben oder mich damit auseinanderzusetzen. Ich fand ihn nett, aber auch nicht überragend und so geriet er über die Jahre in Vergessenheit.
Bis heute. Da ich ein ordnungsliebender Mensch bin und gerne in einer Aktion voller Übereifer Dinge die mich stören wegräume (natürlich an Orte, wo diese eigentlich nicht hingehören), kommt es schon mal vor, dass mir kurzzeitig entfällt was ich besitze und ich mich spätestens beim erneuten Stöbern in Kisten und Schränken, an meinen Besitz erfreue. In einer alten Schmuckbox ganz unten vergraben entdeckte ich den kleinen Tupfflakon mit einem minimalen Rest Jasmin-Immortelle-Neroli und erneut, nach sehr langer Zeit, fand er den Weg zurück auf meine Haut.
Und was soll ich sagen: Der Duft startet leicht zitrisch- frisch, man erahnt sogleich die Orangeblüte und der liebliche Geruch von Jasmin ergänzt sich mit Neroli. Der Duft nimmt keinen großen Verlauf, riecht er auch nach wenigen Minuten etwas ambrieter und sehr leicht nach Hölzern, die für mich minimal feucht riechen. Es erinnert an einen Sommerregen der sanft die Blüten der Blumen und das Holz benetzt. Moschus sorgt hier für eine fluffige Lieblichkeit.
Es ist bestimmt der Nostalgie zu schulden, dass ich den Duft durchaus schön finde, auch wenn ich diesem mittlerweile entwachsen bin und andere Duftrichtungen bevorzuge.
Und auch wenn mich Jasmin-Immortelle-Neroli für ca. fünf Stunden mit auf eine Reise in die Vergangenheit nimmt, so tut er dies sanft und leise, wie ein wispern.
Mit Dank an mein Vergangenheits-Ich
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