Tank Battle von Lush / Cosmetics To Go
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7.7 / 10 41 Bewertungen
Ein beliebtes limitiertes Parfum von Lush / Cosmetics To Go für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist süß-erdig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „Panzerschlacht”.
Limitierte Edition
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Duftrichtung

Süß
Erdig
Harzig
Würzig
Holzig

Duftnoten

LabdanumLabdanum GewürznelkeGewürznelke PatchouliPatchouli

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.741 Bewertungen
Haltbarkeit
8.536 Bewertungen
Sillage
7.635 Bewertungen
Flakon
6.538 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
7.511 Bewertungen
Eingetragen von Siebter, letzte Aktualisierung am 25.04.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
Cosmoproleta

15 Rezensionen
Cosmoproleta
Cosmoproleta
Hilfreiche Rezension 10  
Postapokalypse
Brachiale Kettenfahrzeuge in kaugummi-pink-camouflage rollten gerade noch krachend über den aufgeplatzten Asphalt, aus dem knorrige Distelgewächse sprießen, die merkwürdig artifiziell und nicht von dieser Welt aussehend in den gleißend violetten Himmel ragen. Zerbeulte noch glimmende Feuertonne rechts, zerborstenes Metallgebilde links.
Drydown in die schöne neue Welt.

Absurder, anfangs etwas überwältigender Duft, nach 4-5 Stunden aber extrem schön auf der Haut. Er hat immer noch was leicht metallisches, krautiges, aber wird sanftsüßer und zarter, bleibt dennoch kühl.
Ein krasses Statement aus dem Hause Lush, aber ich feier diese Art von Düften, da auch noch echt tragbar - wenn man die Idee von Kaugummi-Patch mag.
6 Antworten
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Serlo

14 Rezensionen
Serlo
Serlo
Top Rezension 25  
Obdachlos? Heimatlos? Mietlos! – Kampf um den Wassertank
Die Gorilla Perfumes von Lush verstehen sich als Geschichtenerzähler. Und so ist auch die neue Vol. 4 eine Reihung verschiedener Episoden, die sich alle um eine einzige Frage drehen: Was ist Heimat und wo bin ich zuhause?

Die Inspiration zu den meisten der Düfte aus der Vol. 4 lieferte Fotograf, Videokünstler und Galerist Hal Samples und in einigen Parfums werden Episoden aus seinem, oder aus dem Leben seines näheren Umkreises nacherzählt. Tank Battle beschäftigt sich mit einer dieser Begegnungen und die Geschichte sei hier kurz nacherzählt, bevor es um den eigentlichen Duft geht.

Hal musste gerade den Verlust vieler seiner Freunde verarbeiten (er arbeitete an einem Videoprojekt über Obdachlose) und befand sich auf einem Urlaub mit einem seiner Freunde. Eigentlich galt es abzuschalten, herunterzukommen, neue Kraft zu tanken. Und da begegnet ihm der heimatlose Tachowa Covington, der direkt auf ihn zugeht mit den Worten: “I had a dream about you. You’re going to make a movie about me.” Tatsächlich führt Tachowa Hal zu einem Wassertank am Rande von Los Angeles, den er zu seinem Zuhause gemacht hat. Von außen betrachtet handelte es sich um einen völlig normal aussehenden Wassertank aus Stahl, im Inneren jedoch hatte Tachowa aus dem Müll der Wohlstandsgesellschaft seine eigene kleine Welt erschaffen – sein Zuhause, seine Heimat. Durch Upcycling und neue Kontextualisierung wurde aus dem, was weggeworfen wurde, eine neue Welt. Tatsächlich beschloss Hal, einen Film über Tachowa zu drehen und verbrachte viel Zeit mit ihm in diesem Wassertank. Sie sangen, tranken, aßen und Hal dokumentierte die Veränderungen im Tank. Alles änderte sich jedoch im Jahre 2011 als der britische Straßenkünstler Bansky ebenfalls den Wassertank für sich entdeckte, allerdings nur die äußere Hülle. Er versah den Tank mit dem Schriftzug „This looks a bit like an elephant“ und verwandelte durch diesen „künstlerischen Akt“ den Wassertank in ein wahres Kunstobjekt – auch wenn dies bereits durch Tachowa im Inneren eigentlich geschehen war. Erschwerend kommt hinzu, dass 60 Tage zuvor Tachowa eine Art Räumungsklage erhalten hatte und nun durch Bansky auch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf seine Schlacht um den Tank (es handelt sich also eigentlich nicht, wie in der Parfumo-Übersetzung oben angemerkt, um eine Panzerschlacht) gezogen wurde.

Worin bestand nun die eigentliche Kunst? Im Inneren des Wassertanks, in dem ein Obdach- oder Mietloser die Abfälle des Wohlstands zu einer Installation zusammenträgt und arrangiert oder im Äußeren, wenn ein renommierter Künstler aufgrund der Farbgebung und Größe einen ironischen Kommentar hinterlässt?

Die Schlacht um den Tank wird jedenfalls für Tachowa verloren gehen, denn der Tank wurde tatsächlich als Kunstobjekt Banskys veräußert. Doch Tachowas Geschichte hört hier nicht auf- 2013 wurde dieser Kampf zu einem Theaterstück beim Edinburgh Fringe Festival, zu dessen Aufführung Hal Tachowa einfliegen ließ. Und hier fand auch die Begegnung Tachowas mit dem Parfumeur Simon Constantine statt. Mittlerweile lebt der ehemals Heimatlose aufgrund der Bemühungen seiner Freunde in einem Appartment... und er sammelt weiterhin die weggeworfenen Gegenstände unseres Wohlstands und integriert sie in seine neue Höhle.

Das war ein sehr langer Exkurs (schön, wenn ihr so lange durchgehalten habt!), aber mir erscheint es wichtig, die Geschichte wenigstens im Ansatz wiederzugeben. Denn dieses Parfum will nicht ein Wohlgeruch sein und ist nicht darauf aus, dem anderen Geschlecht den Kopf zu verdrehen, sondern es möchte eine Geschichte erzählen und zwar die Geschichte eines Obdachlosen, der sich nicht als solches bezeichnet: “I've never been a homeless man. I’ve only ever been a rentless man.” – ein Satz, der die Inspiraton zu einem weiteren Parfum werden würde.

Was man nach dem ersten Aufsprühen sofort riecht, ist eine Art Himbeerkaugummi, der, nach langem Kauen, achtlos ausgespuckt wird und keine Anstalten macht, sich je wieder vom Straßenuntergrund zu lösen. Wir befinden uns also olfaktorisch am Boden, zusammen mit dem Mietlosen, der auf der Straße sitzt. Darunter ist auch der Dreck und der Asphalt zu riechen, wie auch etwas Chemisches, nämlich die Sprühfarbe, mit der der Schriftzug auf die Außenseite des Wassertanks angebracht wurde. Oder ist es gar ein metallischer Unterton? Das hört sich jetzt nicht gerade tragbar an, ist es aber erstaunlicherweise durchaus. Der Hauptakteur von Tank Battle ist erdiges Patschuli, gut vermischt – oder wie man im Englischen sagt „well blended“ – mit Labdanum und Nelkenöl, das den Duft durchaus auch würzig macht. Die drei Elemente, die hier oben bei Parfumo angegeben werden, vermögen jedoch nicht, die ganze Geschichte zu erzählen, wenn sie auch durchaus stets anwesend sind. Vielleicht ist es das Farnesol, das den süßlichen Charakter und die Kaugummiassoziationen weckt?

Egal, denn ich möchte hier den Duft nicht zerreden, sondern mich auf die Geschichte einlassen. Und hier ist Simon Constantine ein großer Wurf gelungen. Der Duft schafft es, diese Assoziationen zu wecken, ohne die eigentliche Geschichte zu kennen. Noch dazu ist die Sillage keineswegs erschlagend und die Balance zwischen Süße und Würze ist perfekt getroffen, sodass der Duft nicht erschlägt oder Kopfschmerzen verursacht und doch stets an der Kippe des Nervigen im positivsten Sinne entlangschrammt. Der österreichische Dirigent Harnoncourt hat einmal – frei zitiert - über Aufführungen und Konzerte gesagt, dass große Kunst sich immer am Rande der Katastrophe befindet ("Qualität entsteht nur am Rande einer Katastrophe"). Für mich ist Tank Battle ein gutes Beispiel hierfür. Es ist ein durchgehend faszinierender Duft, abseits der ausgetretenen Aquatik-, Gourmand- und Rose-Oudpfade, dem es gelingt, den Träger mit auf eine Reise zu nehmen.

Hier fällt mir gerade eine Stelle aus Wolf Haas’ Roman – oder war es die Verfilmung? – „Komm süßer Tod“ ein, in der es darum geht, dass im Österreichischen das Wort „Obdachloser“ keine korrekte Bezeichnung ist, da ein Obdachloser kein Obdach wolle. Vielmehr wird in Österreich von „Sandlern“ gesprochen, da dieser Menschenschlag gerne die Zeit im Sand sitzend verbringt und auch das „Umanadasandeln“ ist ein wohl recht treffender Ausdruck für das standarddeutsche „Herumgammeln“ oder meinetwegen „sich dem Müßiggang hingeben“. Bei Tank Battle handelt es sich also wohl um einen Asphaltler, der in seiner Welt Großes schafft, zufrieden damit ist und vergeblich darum kämpft. Vielleicht fehlt uns ja auch diese Perspektive in unserer schnellen, hektischen Welt: der Müßigang und der Blick von unten auf unsere Gesellschaft? Doch andererseits möchte ich keine Sekunde tauschen mit den Menschen, die durch ihr Schicksal gezwungen wurden, ihr Leben eben an jenem Rande der Gesellschaft zu verbringen. Tachowa hat sich an diesem Rand seine eigene kleine Welt geschaffen. Tank Battle lässt mich für die Dauer des Tragens daran teilhaben.

Ich möchte diesen Kommentar mit den Worten Tachowas selbst beschließen: „Art is what you see. You can look around and see it. Art speaks for itself. It can come in a lot of different forms and fashions, so you can’t really put a certain gateway on it.”
12 Antworten

Statements

18 kurze Meinungen zum Parfum
SchalkerinSchalkerin vor 1 Jahr
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Eine kleine Hütte tief unter der Erde.
Fruchtfarbe an den Wänden.
Dunkel, harzig süß, Nelkenteppich.
Super Patchouli.
57 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 1 Monat
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Leider geil! Hier muss man es süß und dicht abkönnen, sonst wird der schnell zu viel. Erdig, sehr süß, leichte...
70 Antworten
VinyldatesVinyldates vor 2 Jahren
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
erdrumoren
knackende risse im polymerasphalt
nelkenergüsse auf räucherharz
cognacschwarz|geschlachtet
patchouliflueszierendewärme
dämmerung
28 Antworten
ChizzaChizza vor 2 Jahren
7
Flakon
5.5
Duft
Hatte erst was von diesem zimtigen Wrigleys-Kaugummi, wird mir dann rasch zu penetrant gewürznelkig mit Pflanzenstängel-Zugabe.
13 Antworten
YataganYatagan vor 6 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Sehr schweres, tiefdunkles Gebräu, das sich mit Labdanum und viel Patch wie ein Schatten auf die Haut legt und die Sonne verfinstert.
6 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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