10.02.2018 - 06:24 Uhr
Serenissima
1100 Rezensionen
Serenissima
Top Rezension
9
wo sind die Veilchenpastillen?
Gerdis Hinweis auf die Veilchenpastillen nahm mich für diesen Duft ein; ich liebe Veilchenpastillen.
Auch alle anderen "Zutaten" klingen sehr schön.
Ein bisschen kritisch ist immer die Hyazinthe: im Freiland mag ich sie sehr; in Räumen erinnert mich ihr Duft an schales, abgestandenes Bier. (Sorry!)
So näherte ich mich dieser Duftprobe völlig unvoreingenommen und fröhlich.
Aber als erstes traf mich eine Erinnerung an die Kinderzeit: rosa "Bubble Gum" in höchster Vollendung!
Die Kaugummistreifen mit Spearmint gab es seit kurzer Zeit im Fünferpack.
Aber damit kann man ja keine Blasen machen!
So kauften wir in dem Schokoladengeschäft - ja, so etwas gab es damals noch - für zehn Pfennig (der Berliner sagt: ein Groschen) eines dieser rosa Quadrate, das Kaugummi-Blasen garantierte.
Mit unseren sieben, acht Jahren nannten wir das Zeug so, wie es geschrieben wurde: B-u-b-b-l-e G-u-m!
Die Verkäuferin störte sich nicht daran. Sie war eine typische Schokoladenverkäuferin: ganz schokobraun und graublond!
Meine Mutti dagegen war ungehalten: "Kind! Das Zeug riecht widerlich süß! Außerdem machen kleine Mädchen keine Kaugummi-Blasen!"
Ach, was wusste denn sie?!
Diese Kaugummi-Süße begrüßte mich also: romantisch war das nicht!
Der zarte, feine Duft der Orangenblüte kann sich nicht durchsetzen - es ist ein Erahnen, weil erwartet!
Angelika hinterlässt eine leise Spur: etwas robuster, als das Blütenkind!
Absinth endlich agiert als Widerpart zur rosa Süße!
Diese Introduktion enttäuscht mich.
Narzisse und das von mir geliebte Veilchen kämpfen gegen diesen Auftakt. Erst die dominante Hyazinthe zwingt die Absinth-geschwängerten Kaugummi-Kopfnote leicht in die Knie.
Der Erfolg ist ein blumig-süßer Akkord, der mich bisher gar nicht überzeugt.
Der Schreck über die erste Begegnung steckt mir wohl noch im Näschen. Ich spüre, wie sich unbewusst meine Augenbrauen zusammenziehen: das bedeutet nichts Gutes!
Es kann also nur noch besser werden.
Hölzer, offenriechlich helle Hölzer, könnten diese Romanze noch positiv verändern.
Nur muss ich hier an Meggi denken: dieses Holz bringt eine synthetische Nuance mit sich.
Die Hoffnung auf hölzerne Entspannung liegt damit bereits am Boden.
Die animalische Umarmungen von Zibet und Amber ändern nun auch nichts mehr.
Meine Sinne signalisieren Abwehr!
Wo sind sie, die Veilchenpastillen?
Ich bin enttäuscht: hatte ich doch etwas ganz anderes erwartet.
Trotz all der feinen Duftnoten, die ich ja eigentlich alle mag, ist dieses Arrangement gar nichts für mich.
Es zwingt mich zwar nicht zum sofortigen Abwaschen oder sogar großem "Waschfest", wie es neulich bei einem Tom Ford-Duft der Fall war.
Aber ich bin doch froh, dass die Haltbarkeit bei mir nicht allzu hoch ist; diese Romanze macht sich recht bald wieder auf den Weg: fort von mir.
Und so kann auch das Pröbchen seine Wanderbrüder begleiten. Buon Viaggio!
Auch alle anderen "Zutaten" klingen sehr schön.
Ein bisschen kritisch ist immer die Hyazinthe: im Freiland mag ich sie sehr; in Räumen erinnert mich ihr Duft an schales, abgestandenes Bier. (Sorry!)
So näherte ich mich dieser Duftprobe völlig unvoreingenommen und fröhlich.
Aber als erstes traf mich eine Erinnerung an die Kinderzeit: rosa "Bubble Gum" in höchster Vollendung!
Die Kaugummistreifen mit Spearmint gab es seit kurzer Zeit im Fünferpack.
Aber damit kann man ja keine Blasen machen!
So kauften wir in dem Schokoladengeschäft - ja, so etwas gab es damals noch - für zehn Pfennig (der Berliner sagt: ein Groschen) eines dieser rosa Quadrate, das Kaugummi-Blasen garantierte.
Mit unseren sieben, acht Jahren nannten wir das Zeug so, wie es geschrieben wurde: B-u-b-b-l-e G-u-m!
Die Verkäuferin störte sich nicht daran. Sie war eine typische Schokoladenverkäuferin: ganz schokobraun und graublond!
Meine Mutti dagegen war ungehalten: "Kind! Das Zeug riecht widerlich süß! Außerdem machen kleine Mädchen keine Kaugummi-Blasen!"
Ach, was wusste denn sie?!
Diese Kaugummi-Süße begrüßte mich also: romantisch war das nicht!
Der zarte, feine Duft der Orangenblüte kann sich nicht durchsetzen - es ist ein Erahnen, weil erwartet!
Angelika hinterlässt eine leise Spur: etwas robuster, als das Blütenkind!
Absinth endlich agiert als Widerpart zur rosa Süße!
Diese Introduktion enttäuscht mich.
Narzisse und das von mir geliebte Veilchen kämpfen gegen diesen Auftakt. Erst die dominante Hyazinthe zwingt die Absinth-geschwängerten Kaugummi-Kopfnote leicht in die Knie.
Der Erfolg ist ein blumig-süßer Akkord, der mich bisher gar nicht überzeugt.
Der Schreck über die erste Begegnung steckt mir wohl noch im Näschen. Ich spüre, wie sich unbewusst meine Augenbrauen zusammenziehen: das bedeutet nichts Gutes!
Es kann also nur noch besser werden.
Hölzer, offenriechlich helle Hölzer, könnten diese Romanze noch positiv verändern.
Nur muss ich hier an Meggi denken: dieses Holz bringt eine synthetische Nuance mit sich.
Die Hoffnung auf hölzerne Entspannung liegt damit bereits am Boden.
Die animalische Umarmungen von Zibet und Amber ändern nun auch nichts mehr.
Meine Sinne signalisieren Abwehr!
Wo sind sie, die Veilchenpastillen?
Ich bin enttäuscht: hatte ich doch etwas ganz anderes erwartet.
Trotz all der feinen Duftnoten, die ich ja eigentlich alle mag, ist dieses Arrangement gar nichts für mich.
Es zwingt mich zwar nicht zum sofortigen Abwaschen oder sogar großem "Waschfest", wie es neulich bei einem Tom Ford-Duft der Fall war.
Aber ich bin doch froh, dass die Haltbarkeit bei mir nicht allzu hoch ist; diese Romanze macht sich recht bald wieder auf den Weg: fort von mir.
Und so kann auch das Pröbchen seine Wanderbrüder begleiten. Buon Viaggio!
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