04.04.2023 - 13:31 Uhr

Atanarjuat
31 Rezensionen

Atanarjuat
Sehr hilfreiche Rezension
11
Des Farnes List
Der Nase von Stéphanie Bakouche habe ich meine neuste Errungenschaft zu verdanken und diese ist listig - nicht im Sinne von hinterhältig, im Gegenteil, sie fällt mit einer recht besonderen Tür ins Haus - , anders und einfach richtig gut.
Letzteres liegt immer im Auge des Betrachters, immerhin ist der namensgebende Titel nicht umsonst ein „Farn“ und somit zunächst einmal recht gut zuzuordnen. Ich mag die verschiedensten Fougère-Schubladen immer recht gerne und war dann auch auf das Erscheinen des neuen Masque Milanos sehr gespannt. Ich mag die Marke, sie hat beispielhaft mit Terralba schon gezeigt, wie wunderbar sie – bzw. in diesem Fall die tolle Delphine Thierry - Themen darzustellen vermag, zudem zeigt sie sich nicht immer einfach, anschmiegsam, sondern besitzt oftmals auch einen Kern Augenzwinkern oder Kante, die ihr gut steht. Erkundenswert in jedem Fall.
Sleight of Fern startet sehr scharf, spitz, stachlig, unglaublich anders als gedacht – geradezu dissonant. So müsste sich der Biss in eine Distel anfühlen. Den ersten Thymianausbruch muss man dann auch erstmal aushalten, Mastix – wunderbar – unterstützt das Ganze nur. Anders als in Terralba, bei dem/der die Zitrone lange noch lange Wege aufzuzeigen vermag, hält einem hier keiner die Hand. Da musst du alleine durch.
Ohne die Feige bzw. deren Milch verorten zu können, erscheint dann der Lavendel im Scheinwerferlicht des Waldes, schnell helfen Fougère-Geranien und ein paar Weißblüher und Narzissen. Die passen jetzt sowieso gut in die Zeit. Der Bruch zur Mitte geschieht recht schnell - ist dies letzten Endes die List? - , die Ausdauer bis hierhin musst du schon mitbringen, dann scheint der Duft mit dir um die Wette, beruhigt sich und schreit nicht mehr so. Durchatmen. Stille.
Am Ende befinden wir uns tatsächlich unter Farnen im Gehölz des Waldes, das Wetter ist gut, vereinzelt singen Vögel. Die Stimmung ist durchaus harmonisch, es ist trocken, eher Süd als Nord. Vorgetäuschter Start mit versöhnlichem Ende.
Listig, listig. Ein Kopfnotenverführer ist er somit nicht. Ein marketingtechnisch wilder Zug - unheimlich sympathisch!
Beim ersten Testen ließ mich der Duft etwas ratlos zurück, recht schwierig war der Beginn. Aber vergessen habe ich ihn nicht: Des Farnes List hatte mich gepackt und nicht mehr losgelassen! Auch das sagt etwas über „Sleight of Fern“ aus. Beim zweiten Testen hatte er mich: „Dieses Mal lasse ich dich nicht so einfach los!“ Die List erfolgreich!
Das Gefühl ist dann auch wieder eher Mittelmeerraum (ähnlich wie bei Terralba) und weniger unsere hiesigen Gefilde. Er ist ein nicht ganz einfacher Charakter, eckt auch hier und da mal an, sagt seine Meinung. Wenn er diese kundgetan hat, wähnt man auch einen guten Zuhörer und Beobachter in ihm zu sehen.
Stéphanie Bakouche gelingt mit „Sleight of Fern“ ein seltsam artifiziell beginnender Neofougère auf Thymianmastix-Speed mit und grün-authentischem Ende ohne Septime.
Letzteres liegt immer im Auge des Betrachters, immerhin ist der namensgebende Titel nicht umsonst ein „Farn“ und somit zunächst einmal recht gut zuzuordnen. Ich mag die verschiedensten Fougère-Schubladen immer recht gerne und war dann auch auf das Erscheinen des neuen Masque Milanos sehr gespannt. Ich mag die Marke, sie hat beispielhaft mit Terralba schon gezeigt, wie wunderbar sie – bzw. in diesem Fall die tolle Delphine Thierry - Themen darzustellen vermag, zudem zeigt sie sich nicht immer einfach, anschmiegsam, sondern besitzt oftmals auch einen Kern Augenzwinkern oder Kante, die ihr gut steht. Erkundenswert in jedem Fall.
Sleight of Fern startet sehr scharf, spitz, stachlig, unglaublich anders als gedacht – geradezu dissonant. So müsste sich der Biss in eine Distel anfühlen. Den ersten Thymianausbruch muss man dann auch erstmal aushalten, Mastix – wunderbar – unterstützt das Ganze nur. Anders als in Terralba, bei dem/der die Zitrone lange noch lange Wege aufzuzeigen vermag, hält einem hier keiner die Hand. Da musst du alleine durch.
Ohne die Feige bzw. deren Milch verorten zu können, erscheint dann der Lavendel im Scheinwerferlicht des Waldes, schnell helfen Fougère-Geranien und ein paar Weißblüher und Narzissen. Die passen jetzt sowieso gut in die Zeit. Der Bruch zur Mitte geschieht recht schnell - ist dies letzten Endes die List? - , die Ausdauer bis hierhin musst du schon mitbringen, dann scheint der Duft mit dir um die Wette, beruhigt sich und schreit nicht mehr so. Durchatmen. Stille.
Am Ende befinden wir uns tatsächlich unter Farnen im Gehölz des Waldes, das Wetter ist gut, vereinzelt singen Vögel. Die Stimmung ist durchaus harmonisch, es ist trocken, eher Süd als Nord. Vorgetäuschter Start mit versöhnlichem Ende.
Listig, listig. Ein Kopfnotenverführer ist er somit nicht. Ein marketingtechnisch wilder Zug - unheimlich sympathisch!
Beim ersten Testen ließ mich der Duft etwas ratlos zurück, recht schwierig war der Beginn. Aber vergessen habe ich ihn nicht: Des Farnes List hatte mich gepackt und nicht mehr losgelassen! Auch das sagt etwas über „Sleight of Fern“ aus. Beim zweiten Testen hatte er mich: „Dieses Mal lasse ich dich nicht so einfach los!“ Die List erfolgreich!
Das Gefühl ist dann auch wieder eher Mittelmeerraum (ähnlich wie bei Terralba) und weniger unsere hiesigen Gefilde. Er ist ein nicht ganz einfacher Charakter, eckt auch hier und da mal an, sagt seine Meinung. Wenn er diese kundgetan hat, wähnt man auch einen guten Zuhörer und Beobachter in ihm zu sehen.
Stéphanie Bakouche gelingt mit „Sleight of Fern“ ein seltsam artifiziell beginnender Neofougère auf Thymianmastix-Speed mit und grün-authentischem Ende ohne Septime.
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