20.11.2018 - 12:12 Uhr
Konsalik
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Konsalik
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Stehend K.O.
"Also, wenn der dich nicht umhaut..." - So kündigte mir der gute Yatagan ein Extra-Pröbchen an, das er einer kleinen Duftpost vor einigen Monaten beigelegt hatte. Meine Neugier wurde noch mehr gesteigert, als ich lesen konnte, dass Montecristo ihn wohl durchaus umgehauen hat, wenn auch nicht im positiven Sinne (man scrolle zum Vergleich in die Statement-Abteilung zu diesem Duft). Nun, glattweg Schrott zu entsorgen, das traute ich ihm nicht zu. Eher würde es sich hier tatsächlich um einen "Lieben oder hassen"-Duft handeln; einen echten olfaktorischen Extremisten also. Na, immer her damit.
Direkt nach dem Aufsprühen kommt hier tatsächlich eine ungeheuer dichte, drückende Patchouli-Weihrauch-Note auf (bzw. Styrax oder Zistrose, wie auch immer...), der für meine Begriffe etwas Beißendes, Fruchtig-Säuerliches beigemischt ist und mich stark an Apfelessig oder auch Lorbeerblatt erinnert (Clubman Bay Rum?). Dazu eine unbestimmte, irgendwie weihnachtliche Würze; wohl eher Akkord denn isolierbare Komponente. Wie dem auch sei: So eine raue, ungeschlachte Bombe hätte ich einer so feinen Frau wie Delphine Thierry gar nicht zugeordnet. An diesem Eindruck ändern auch die ersten Stunden wenig und tatsächlich ist die Haltbarkeit (zumindest auf toter Tierhaut und Stoffen) so enorm, dass das Lederarmband meiner Armbanduhr auch noch viele Wochen nach dem ersten Test unverkennbar nach Montecristo riecht, sobald es von meinem Puls ein wenig angewärmt wurde (und das, obwohl es zwischenzeitlich mit ungezählten anderen Parfums in Kontakt kam). Lediglich die säuerliche Bay Rum-Note ist verschwunden, der warme Rindenmulch hat die Hauptrolle übernommen, aber immer noch balsamisch gewärmt und gesüßt.
Umgehauen hat mich Montecristo also durchaus. Aber er gefällt mir auch - zumindest wenn er sich nach ein paar Tagen auf den Textilien beruhigt hat, was hier nun tatsächlich die Frage nach der Tragbarkeit stellt. Hier werde ich nun zum ersten Mal tatsächlich ein Pünktchen abziehen müssen, denn so charmant parfumeuristischer Terrorismus als Statement sein kann: Mir fällt keine Gelegenheit ein (allenfalls eine winterliche Abendveranstaltung im Freien mit Heizpilzen), für die Montecristo nicht eine Nummer zu hart wäre.
Direkt nach dem Aufsprühen kommt hier tatsächlich eine ungeheuer dichte, drückende Patchouli-Weihrauch-Note auf (bzw. Styrax oder Zistrose, wie auch immer...), der für meine Begriffe etwas Beißendes, Fruchtig-Säuerliches beigemischt ist und mich stark an Apfelessig oder auch Lorbeerblatt erinnert (Clubman Bay Rum?). Dazu eine unbestimmte, irgendwie weihnachtliche Würze; wohl eher Akkord denn isolierbare Komponente. Wie dem auch sei: So eine raue, ungeschlachte Bombe hätte ich einer so feinen Frau wie Delphine Thierry gar nicht zugeordnet. An diesem Eindruck ändern auch die ersten Stunden wenig und tatsächlich ist die Haltbarkeit (zumindest auf toter Tierhaut und Stoffen) so enorm, dass das Lederarmband meiner Armbanduhr auch noch viele Wochen nach dem ersten Test unverkennbar nach Montecristo riecht, sobald es von meinem Puls ein wenig angewärmt wurde (und das, obwohl es zwischenzeitlich mit ungezählten anderen Parfums in Kontakt kam). Lediglich die säuerliche Bay Rum-Note ist verschwunden, der warme Rindenmulch hat die Hauptrolle übernommen, aber immer noch balsamisch gewärmt und gesüßt.
Umgehauen hat mich Montecristo also durchaus. Aber er gefällt mir auch - zumindest wenn er sich nach ein paar Tagen auf den Textilien beruhigt hat, was hier nun tatsächlich die Frage nach der Tragbarkeit stellt. Hier werde ich nun zum ersten Mal tatsächlich ein Pünktchen abziehen müssen, denn so charmant parfumeuristischer Terrorismus als Statement sein kann: Mir fällt keine Gelegenheit ein (allenfalls eine winterliche Abendveranstaltung im Freien mit Heizpilzen), für die Montecristo nicht eine Nummer zu hart wäre.
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