20.04.2017 - 15:02 Uhr

loewenherz
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loewenherz
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33
Hohe Luft
Es liegen schwierige Jahre hinter uns - hinter Penhaligon's und mir - Jahre, in denen ich beinahe alles hoffnungsfroh an die Nase hob, was immer man mir in ihren Geschäften und an ihren Countern an Neuigkeiten zeigte. Und ein ums andere Mal war ich nicht überzeugt, war ich enttäuscht und bangte ein bisschen um die Zukunft und die Seele des großen englischen Parfumhauses, das einst so Wunderbares wie Blenheim Bouquet und English Fern erschaffen hat. Orientierungslos und seltsam verloren erschienen mir seine Neuschöpfungen der letzten Jahre - zerrissen zwischen dem übermächtigen Erbe der Altvorderen und dem Drang (bzw. wirtschaftlichen Zwang) Neues zu liefern. Erst die Düfte der Portraits-Collection 2016 - zumindest die, die ich schon kenne - erinnern wieder ein bisschen an seine einstige Größe, sind wieder selbstbewusst und schön.
Und jetzt bin ich begeistert, fast euphorisiert. Die Zeitenwende - die, auf die ich so lange gewartet habe und die ich manchmal noch zu erleben zweifelte - sie ist da, tatsächlich und endgültig da. Hier ist wieder nach Jahren wieder einer, der ein ganz Großer werden kann - einer mit dem Anspruch auf Ewigkeit und auf 'ganz vorne' - und doch so elegant, so understated und sophisticated wie es nur die ganz Großen von Penhaligon's sind und vermögen.
Es heißt, Savoy Steam knüpfe an das Erbe des legendären Hammam Bouquet an - dem vielleicht ikonischsten aller Düfte, die Penhaligon's je machte, eine Art Königinmutter unter den Altvorderen des Hauses, knapp hundertfünfzig Jahre alt und zu Ehren eines türkischen Badehauses erschaffen, das in derselben Straße lag wie Penhaligon's erstes Ladengeschäft. All jenen, die Hammam Bouquet wie ich sehr mögen, sei vorab verraten: Savoy Steam, der riecht anders - kein Moschus und nicht die selbstbewusste, maskuline Schwitzigkeit, die den Unsterblichen von 1872 so besonders und so unverwechselbar macht. Savoy Steam, der erzählt die Geschichte des orientalischen Badehauses gänzlich neu und bedient sich dabei der olfaktorischen Sprache unserer Gegenwart - und er findet klare und wunderschöne Worte.
Da sind die Rose - mehr eine orientalische als eine englische - und sind duftende, feine Hölzer, da sind lebhaftes Heckengrün und eine Ahnung von Fougère so flüchtig wie die Erinnerung an jenes Badehaus des späten 19. Jahrhunderts. Da sind urbane Eleganz und eine augenzwinkernde Männlichkeit - dennoch oder gerade darum ist er jedoch für Frauen ebenso gut tragbar - und eine subtile Ausdruckskraft so balanciert und nuanciert, dass ein Überdosieren, ein Abdriften ins Gewöhnliche beinahe unmöglich scheint. Savoy Steam, das ist die ganze Geschichte türkischer Badekultur in englischen Marmorhallen, poliert und blank geputzt - 2017, hier und jetzt. Selbst sein Flakon - die ikonische Schleife lässig geknotet aus einem blauweiß gestreiften Badetuch - hat wieder jene Lässigkeit, die die merkwürdig metallbeschleiften Düfte der vergangenen Jahre nie erreichten und so überaus schmerzlich vermissen ließen.
Fazit: ein Großer. Endlich.
Und jetzt bin ich begeistert, fast euphorisiert. Die Zeitenwende - die, auf die ich so lange gewartet habe und die ich manchmal noch zu erleben zweifelte - sie ist da, tatsächlich und endgültig da. Hier ist wieder nach Jahren wieder einer, der ein ganz Großer werden kann - einer mit dem Anspruch auf Ewigkeit und auf 'ganz vorne' - und doch so elegant, so understated und sophisticated wie es nur die ganz Großen von Penhaligon's sind und vermögen.
Es heißt, Savoy Steam knüpfe an das Erbe des legendären Hammam Bouquet an - dem vielleicht ikonischsten aller Düfte, die Penhaligon's je machte, eine Art Königinmutter unter den Altvorderen des Hauses, knapp hundertfünfzig Jahre alt und zu Ehren eines türkischen Badehauses erschaffen, das in derselben Straße lag wie Penhaligon's erstes Ladengeschäft. All jenen, die Hammam Bouquet wie ich sehr mögen, sei vorab verraten: Savoy Steam, der riecht anders - kein Moschus und nicht die selbstbewusste, maskuline Schwitzigkeit, die den Unsterblichen von 1872 so besonders und so unverwechselbar macht. Savoy Steam, der erzählt die Geschichte des orientalischen Badehauses gänzlich neu und bedient sich dabei der olfaktorischen Sprache unserer Gegenwart - und er findet klare und wunderschöne Worte.
Da sind die Rose - mehr eine orientalische als eine englische - und sind duftende, feine Hölzer, da sind lebhaftes Heckengrün und eine Ahnung von Fougère so flüchtig wie die Erinnerung an jenes Badehaus des späten 19. Jahrhunderts. Da sind urbane Eleganz und eine augenzwinkernde Männlichkeit - dennoch oder gerade darum ist er jedoch für Frauen ebenso gut tragbar - und eine subtile Ausdruckskraft so balanciert und nuanciert, dass ein Überdosieren, ein Abdriften ins Gewöhnliche beinahe unmöglich scheint. Savoy Steam, das ist die ganze Geschichte türkischer Badekultur in englischen Marmorhallen, poliert und blank geputzt - 2017, hier und jetzt. Selbst sein Flakon - die ikonische Schleife lässig geknotet aus einem blauweiß gestreiften Badetuch - hat wieder jene Lässigkeit, die die merkwürdig metallbeschleiften Düfte der vergangenen Jahre nie erreichten und so überaus schmerzlich vermissen ließen.
Fazit: ein Großer. Endlich.
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