Battito d'Ali Profumum Roma 2010
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Top Rezension
Birke, Eiche oder Ahorn?
Battito d'Ali eröffnet mit einem Schwall Süße wie von Kaugummi aus dem Automaten. Selbst vor dem Hintergrund einer (so dachte ich) angemessenen Profumum-Roma-Erwartungshaltung hat mich das voll erwischt, sprich: überrascht. Puh.
Zum Glück vergehen nur ein paar Minuten, bis eine Orangenblüte von wenig weißblüherhafter Art ihr Werk beginnt, nie war derlei hilfreicher als in diesem Kontext. Eine gewisse Basis-Contenance ist zudem dadurch gewährleistet, dass eine Prise Grün und eine Spur sacht-herber Kakao beteiligt sind. Sollte der Gesamt-Duft-Eindruck tatsächlich „Schweben“ widerspiegeln – joah, das kann man eben noch durchgehen lassen. Ein Physiker oder Biologe mag seine Bedenken haben, ob etwas oder jemand mit solch‘ schwerer, süßer Ladung wirklich fliegen resp. schweben kann, aber derartig irdische Beschränkungen dürfen wir wohl getrost vernachlässigen. Trotz der formal kaum dafür geeigneten Zutaten konstatiere ich also: Es schwebt. Was ich damit sagen will: Battito d'Ali bewegt sich hart an der Grenze, setzt vielleicht auch mal ne Zehe drüber, wird jedoch nicht klebrig.
Die Kaugummi-Note ist indes nicht geschlagen. Bis in den Nachmittag hinein begleitet sie die Gemengelage aus milder Orangenblüte, Patchouli-Kakao und der diffusen Grün-Andeutung. Myrrhe, meinetwegen…. Rauchig ist allerdings nichts. Das muss eine eher süße Variante der Myrrhe sein; des begrifflichen Oxymorons bin ich mir bewusst. Ja, ich lege mich fest, dass der harzig-süße Geruch, der sich durch den Duft windet wie ein zäher Faden Karamell-Sirup durch’s Orangen-Eis, die Myrrhe sein muss.
Viel passiert im Fortgang nicht mehr, eine echte Profumum-Roma-Zweifuffzigmalfünfmeter-Schrankwand. Und wie man sich bei der Schrankwand für’s Wohnzimmer entscheiden muss - Birke, Eiche, Ahorn? Dazwischen gibt’s nichts! -, haben wir es hier mit dem üblichen Segen oder Fluch dieses Herstellers zu tun: Entweder ich mag das Aroma, das den Duft beherrscht oder halt nicht.
Na gut, zum Nachmittag hin wird es ein biiiiiiisschen cremig-holziger. Ich denke an Guajak-H-Sahne. Vor allem aber heliotropig-konzentrierte Vanille, für ihre Verhältnisse nicht allzu süß, geradezu ambratisch finde ich sie. Den Charakter des Duftes ändert das selbstredend überhaupt nicht.
Mir ist das zu viel. Für Freundinnen und Freunde gehobener Grenz-Gourmands hingegen ist Battito d'Ali sicherlich ein Fest. Zumal wir ihm zugutehalten dürfen, dass er (abgesehen vom Kaugummi) einerseits recht natürlich wirkt und andererseits – wie bereits geschildert - nicht in den Pamps abkippt. Vorne sind es Grün und Kakao, nach hinten raus ausgerechnet jene stichige Blütennote, halb Weißblüher, halb Heliotrop, die den Fall verhindert. Sogar am Nachmittag ist die Blütennote mithin immer noch vergleichsweise fein und aromatisch.
Fazit: Operation gelungen – Proband verzichtet.
Ich bedanke mich bei 0815abc für die Probe.
Zum Glück vergehen nur ein paar Minuten, bis eine Orangenblüte von wenig weißblüherhafter Art ihr Werk beginnt, nie war derlei hilfreicher als in diesem Kontext. Eine gewisse Basis-Contenance ist zudem dadurch gewährleistet, dass eine Prise Grün und eine Spur sacht-herber Kakao beteiligt sind. Sollte der Gesamt-Duft-Eindruck tatsächlich „Schweben“ widerspiegeln – joah, das kann man eben noch durchgehen lassen. Ein Physiker oder Biologe mag seine Bedenken haben, ob etwas oder jemand mit solch‘ schwerer, süßer Ladung wirklich fliegen resp. schweben kann, aber derartig irdische Beschränkungen dürfen wir wohl getrost vernachlässigen. Trotz der formal kaum dafür geeigneten Zutaten konstatiere ich also: Es schwebt. Was ich damit sagen will: Battito d'Ali bewegt sich hart an der Grenze, setzt vielleicht auch mal ne Zehe drüber, wird jedoch nicht klebrig.
Die Kaugummi-Note ist indes nicht geschlagen. Bis in den Nachmittag hinein begleitet sie die Gemengelage aus milder Orangenblüte, Patchouli-Kakao und der diffusen Grün-Andeutung. Myrrhe, meinetwegen…. Rauchig ist allerdings nichts. Das muss eine eher süße Variante der Myrrhe sein; des begrifflichen Oxymorons bin ich mir bewusst. Ja, ich lege mich fest, dass der harzig-süße Geruch, der sich durch den Duft windet wie ein zäher Faden Karamell-Sirup durch’s Orangen-Eis, die Myrrhe sein muss.
Viel passiert im Fortgang nicht mehr, eine echte Profumum-Roma-Zweifuffzigmalfünfmeter-Schrankwand. Und wie man sich bei der Schrankwand für’s Wohnzimmer entscheiden muss - Birke, Eiche, Ahorn? Dazwischen gibt’s nichts! -, haben wir es hier mit dem üblichen Segen oder Fluch dieses Herstellers zu tun: Entweder ich mag das Aroma, das den Duft beherrscht oder halt nicht.
Na gut, zum Nachmittag hin wird es ein biiiiiiisschen cremig-holziger. Ich denke an Guajak-H-Sahne. Vor allem aber heliotropig-konzentrierte Vanille, für ihre Verhältnisse nicht allzu süß, geradezu ambratisch finde ich sie. Den Charakter des Duftes ändert das selbstredend überhaupt nicht.
Mir ist das zu viel. Für Freundinnen und Freunde gehobener Grenz-Gourmands hingegen ist Battito d'Ali sicherlich ein Fest. Zumal wir ihm zugutehalten dürfen, dass er (abgesehen vom Kaugummi) einerseits recht natürlich wirkt und andererseits – wie bereits geschildert - nicht in den Pamps abkippt. Vorne sind es Grün und Kakao, nach hinten raus ausgerechnet jene stichige Blütennote, halb Weißblüher, halb Heliotrop, die den Fall verhindert. Sogar am Nachmittag ist die Blütennote mithin immer noch vergleichsweise fein und aromatisch.
Fazit: Operation gelungen – Proband verzichtet.
Ich bedanke mich bei 0815abc für die Probe.
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Nein,wir werden keine Freunde