06.11.2014 - 13:58 Uhr
Goldie
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Das relativierende Element in Dragée
Lange, sehr lange, habe ich gezögert, meine Empfindungen zu einem Duft zu formulieren, obowhl ich ein großer Fan von Parfumo und fast täglich lesenderweise auf der Seite bin. Ich habe immer mal wieder einige Pröbchen getauscht, Abfüllungen bestellt. Die lieben Beigaben haben stets mein schlechtes Gewissen aktiviert – so nach dem Motto: Du kannst nicht nur nehmen, sei auch mal aktiv. Ein Päckchen von Remano war dann ausschlaggebend dafür, endlich über meinen Schatten zu springen.
Dragée – der Name läßt Süßes erwarten. Und genau deswegen hätte ich Stein und Bein geschworen, über diesen Duft garantiert NIEMALS einen Kommentar zu schreiben. Denn alles dominant Süße, ins gourmandhafte Abdriftende, verursacht bei mir Magendrücken. Doch die Neugier siegte, und ich träufelte einige Tröpfchen auf mein Handgelenk
Süß auf jeden Fall. Aber das ist noch mehr. Eine Vielschichtigkeit, die jenseits von Mandelmilch liegt. Es ist grad so, als habe sich in das pastellige Bild von Ecru und Crème ein leuchtend-glänzender Kringel tiefdunkelrotbrauner, zäher Flüssikeit hineingedrängt. Ist es die leicht angebrannte Kruste, die sich am Pfannenboden nach dem Karamellisieren absetzt? Der Duft verändert sich in der ersten Stunde wenig. Das nehme ich ihm etwas übel.
Zum Ende hin drängt sich gehobeltes Holz in den Vordergrund. In meiner Fantasie stammt es von einem sagenumwobenen Vanillebaum. Ihn gibt es natürlich nicht, den schließlich stammt die Vanilleschote von einer Orchideengattung. Aber Dragée ist eine Gauklerin. Dragée hat mich verführt, mich entgegen spontaner Aversion - aufgrund eines Namens – mit einem Duft zu beschäftigen. Das ist wahre (Parfumeur) Kunst. Es wäre mein erster GourmandDuft. Warum eigentlich nicht…”was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?” pflegt mein Schwiegervater zu sagen. Ein Ausspruch, den ich bisher eher kritisch interpretiert habe. Dank Dragée verstehe ich ihn endlich.
Dragée – der Name läßt Süßes erwarten. Und genau deswegen hätte ich Stein und Bein geschworen, über diesen Duft garantiert NIEMALS einen Kommentar zu schreiben. Denn alles dominant Süße, ins gourmandhafte Abdriftende, verursacht bei mir Magendrücken. Doch die Neugier siegte, und ich träufelte einige Tröpfchen auf mein Handgelenk
Süß auf jeden Fall. Aber das ist noch mehr. Eine Vielschichtigkeit, die jenseits von Mandelmilch liegt. Es ist grad so, als habe sich in das pastellige Bild von Ecru und Crème ein leuchtend-glänzender Kringel tiefdunkelrotbrauner, zäher Flüssikeit hineingedrängt. Ist es die leicht angebrannte Kruste, die sich am Pfannenboden nach dem Karamellisieren absetzt? Der Duft verändert sich in der ersten Stunde wenig. Das nehme ich ihm etwas übel.
Zum Ende hin drängt sich gehobeltes Holz in den Vordergrund. In meiner Fantasie stammt es von einem sagenumwobenen Vanillebaum. Ihn gibt es natürlich nicht, den schließlich stammt die Vanilleschote von einer Orchideengattung. Aber Dragée ist eine Gauklerin. Dragée hat mich verführt, mich entgegen spontaner Aversion - aufgrund eines Namens – mit einem Duft zu beschäftigen. Das ist wahre (Parfumeur) Kunst. Es wäre mein erster GourmandDuft. Warum eigentlich nicht…”was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?” pflegt mein Schwiegervater zu sagen. Ein Ausspruch, den ich bisher eher kritisch interpretiert habe. Dank Dragée verstehe ich ihn endlich.
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