L'Eau Serge Lutens Serge Lutens 2010
29
Top Rezension
Der Conférencier gibt sein Bestes
Den ersten Auftritt der heutigen Vorstellung hat der Herr Muskatellersalbei, der flott die Bühne betritt und zügig-routiniert sein Programm zum Besten gibt. Im Anschluss schwebt mit Trippelschritten eine Mandarine herein. Ab einem bestimmten Reifegrad ist sie ohnehin eine der Zahmeren unter den Zitrusfrüchten. Hier bietet sie alles an ätherisch-anämischer Wenigkeit auf, was überhaupt denkbar erscheint.
In der zweiten Stunde wird die Tür, ach was, das Portal weit, weit geöffnet. Dahinter liegt - ein Labor! Aldehyde? Ozon? Na gut. Aber wenn das mal nicht die mit der Extra-Portion Hedione sind… Kommt mir jedenfalls so vor. Wir begrüßen also: Hedione, Hedione, Hedione!
…
Äh, ja: Hedione. Hm. Was kann ich Ihnen über Hedione erzählen, um die sicherlich nur kurze Wartezeit bis zum Auftritt der nächsten Duftnote zu überbrücken? Ich empfehle als Fach-Lektüre dringend Ronins Kommi zu Aqua Vitae von MFK. Da erklärt er das echt toll. Und der Kommi von Seelanne direkt darunter ist schlichtweg unglaublich lustig.
…
Tja, äh, auf diesen metallisch-chemischen Geruch soll vermutlich die Angabe ‚Ozon‘ verweisen. Wörtlich genommen wäre das zweifellos ein Witz. Nicht, dass Ozon nicht riechen würde! Im Gegenteil, der Begriff ist sogar vom griechischen Wort für ‚riechen‘ abgeleitet. Doch dieses fiese Zeugs mit in die Flasche gesperrt haben zu wollen? Nein, die Verwendung des Begriffs soll einfach gewisse Sauerstoff-Assoziationen wecken. Und was einem da alles einfällt! Den Chemiker gemahnt es vielleicht an die Aggressivität des Elementes Sauerstoff. Der Biologe bewundert womöglich, wie der Sauerstoff den Turbo für den Stoffwechsel spielt. Wobei nicht verschwiegen werden darf, dass in wohl ausnahmslos jedem Büro Kollegen zu finden sind, deren Stoffwechsel offensichtlich lieber auf Basis der behäbigeren Milchsäuregärung arbeitet.
Der interdisziplinäre Wissenschaftler mit Neigung zur Philosophie mag mit Wehmut überlegen, welchen Preis wir für die Nachbrenner-Befeuerung unter Zuhilfenahme eines derart um sich schlagenden Zellgiftes bezahlen. Wie wir uns Atemzug für Atemzug dem Tod näher bringen, geradezu gierig und eben leider nicht bloß in zufälliger Koinzidenz bezüglich der dabei verstreichenden Zeit. Ähnlich, wie eine brennende Kerze nicht allein durch Zeitablauf ihrem Verlöschen entgegeneilt.
Der Zeitungsleser denkt bei ‚Ozon‘ an die Ozonbelastung in den Innenstädten zur Sommerzeit. Oder – fast philosophisch – an Nicht-Ozon, nämlich das Ozonloch. Einem ehemaligen Marine-Kollegen kam zu diesem Thema eine Zeile des hessischen Spaß-Duos ‚Badesalz‘ in den Sinn: „Och des Ozonloch - ohoh, isch hab noch kahns gseh bis jetz…“.
Mit diesem Beitrag beenden wir jetzt besser den freien Fall im Niveau.
…
Nun ja, Hedione…ähm… Übrigens wird „Hedione“ im Deutschen nicht zu „Hedine“. Könnte man ja meinen. Denn immerhin heißt Harry Potters beste Freundin im englischen Original Hermione und in der deutschen Übersetzung Hermine. Das ist aber was anderes.
…
Sie erinnern sich ohne Frage alle daran, wie der Schäuble beim Warten auf irgendwelche Unterlagen seinen Sprecher Michael Offer coram publico (oder – ich versuch’s einfach mal: coram visitatoribus pressekonferenzae) auf das Niederträchtigste fertiggemacht hatte? Derlei Fiesheiten liegen mir natürlich völlig fern, selbst wenn mich jemand mal…eeetwas länger warten lässt. Und zu wem sollte ich auch gemein sein? Bei Lutens weiß man schließlich nie, was wirklich noch kommen soll.
…
Ich geb’s auf. Meine Damen und Herren, darf ich um einen letzten Applaus für Hedione bitten? Die für die Vorstellung angesetzte Zeit ist zwar erst halb rum und ich kann Ihnen nicht einmal eine anteilige Erstattung des Eintrittsgeldes in Aussicht stellen. Nur, was soll ich machen? Schönen Rest-Tag! Die weiteren Auftritte sind hiermit abgesagt - bis zum späten Frühjahr.
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Guten Tag, verehrtes Publikum! Mein Name ist Moschus. Nanu? Wo sind denn alle hin?
In der zweiten Stunde wird die Tür, ach was, das Portal weit, weit geöffnet. Dahinter liegt - ein Labor! Aldehyde? Ozon? Na gut. Aber wenn das mal nicht die mit der Extra-Portion Hedione sind… Kommt mir jedenfalls so vor. Wir begrüßen also: Hedione, Hedione, Hedione!
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Äh, ja: Hedione. Hm. Was kann ich Ihnen über Hedione erzählen, um die sicherlich nur kurze Wartezeit bis zum Auftritt der nächsten Duftnote zu überbrücken? Ich empfehle als Fach-Lektüre dringend Ronins Kommi zu Aqua Vitae von MFK. Da erklärt er das echt toll. Und der Kommi von Seelanne direkt darunter ist schlichtweg unglaublich lustig.
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Tja, äh, auf diesen metallisch-chemischen Geruch soll vermutlich die Angabe ‚Ozon‘ verweisen. Wörtlich genommen wäre das zweifellos ein Witz. Nicht, dass Ozon nicht riechen würde! Im Gegenteil, der Begriff ist sogar vom griechischen Wort für ‚riechen‘ abgeleitet. Doch dieses fiese Zeugs mit in die Flasche gesperrt haben zu wollen? Nein, die Verwendung des Begriffs soll einfach gewisse Sauerstoff-Assoziationen wecken. Und was einem da alles einfällt! Den Chemiker gemahnt es vielleicht an die Aggressivität des Elementes Sauerstoff. Der Biologe bewundert womöglich, wie der Sauerstoff den Turbo für den Stoffwechsel spielt. Wobei nicht verschwiegen werden darf, dass in wohl ausnahmslos jedem Büro Kollegen zu finden sind, deren Stoffwechsel offensichtlich lieber auf Basis der behäbigeren Milchsäuregärung arbeitet.
Der interdisziplinäre Wissenschaftler mit Neigung zur Philosophie mag mit Wehmut überlegen, welchen Preis wir für die Nachbrenner-Befeuerung unter Zuhilfenahme eines derart um sich schlagenden Zellgiftes bezahlen. Wie wir uns Atemzug für Atemzug dem Tod näher bringen, geradezu gierig und eben leider nicht bloß in zufälliger Koinzidenz bezüglich der dabei verstreichenden Zeit. Ähnlich, wie eine brennende Kerze nicht allein durch Zeitablauf ihrem Verlöschen entgegeneilt.
Der Zeitungsleser denkt bei ‚Ozon‘ an die Ozonbelastung in den Innenstädten zur Sommerzeit. Oder – fast philosophisch – an Nicht-Ozon, nämlich das Ozonloch. Einem ehemaligen Marine-Kollegen kam zu diesem Thema eine Zeile des hessischen Spaß-Duos ‚Badesalz‘ in den Sinn: „Och des Ozonloch - ohoh, isch hab noch kahns gseh bis jetz…“.
Mit diesem Beitrag beenden wir jetzt besser den freien Fall im Niveau.
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Nun ja, Hedione…ähm… Übrigens wird „Hedione“ im Deutschen nicht zu „Hedine“. Könnte man ja meinen. Denn immerhin heißt Harry Potters beste Freundin im englischen Original Hermione und in der deutschen Übersetzung Hermine. Das ist aber was anderes.
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Sie erinnern sich ohne Frage alle daran, wie der Schäuble beim Warten auf irgendwelche Unterlagen seinen Sprecher Michael Offer coram publico (oder – ich versuch’s einfach mal: coram visitatoribus pressekonferenzae) auf das Niederträchtigste fertiggemacht hatte? Derlei Fiesheiten liegen mir natürlich völlig fern, selbst wenn mich jemand mal…eeetwas länger warten lässt. Und zu wem sollte ich auch gemein sein? Bei Lutens weiß man schließlich nie, was wirklich noch kommen soll.
…
Ich geb’s auf. Meine Damen und Herren, darf ich um einen letzten Applaus für Hedione bitten? Die für die Vorstellung angesetzte Zeit ist zwar erst halb rum und ich kann Ihnen nicht einmal eine anteilige Erstattung des Eintrittsgeldes in Aussicht stellen. Nur, was soll ich machen? Schönen Rest-Tag! Die weiteren Auftritte sind hiermit abgesagt - bis zum späten Frühjahr.
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Guten Tag, verehrtes Publikum! Mein Name ist Moschus. Nanu? Wo sind denn alle hin?
21 Antworten


Wann kam denn der Herr Moschus ? :o)
Schöner Kommentar. Wie immer..... !!!!