Also, wenn Ihr meine pragmatische Meinung dazu hören wollt:
1. Die meisten Leute sind nicht aus der Parfumbranche und können Düfte sowieso nicht wirklich einschätzen, sei es hinsichtlich Marke, Preisklasse, Inhaltsstoffen etc..
2. Für welche Düfte bekomme ich (und das hörte ich auch von vielen anderen) die meiste positive Rückmeldung? Ja, für Mainstreamer. Beim kurzen Riechen sind sie es, auf die die meisten Menschen gut ansprechen. (Da nehme ich mich auch selbst nicht aus. Ich frage neulich eine Frau nach Ihrem schönen, frischen Duft. Es war Lacoste pour Femme. Den hatte ich schon getestet und ich fand ihn anfangs zwar nett, aber gähnend langweilig und am Ende mit grässlichem Moschus. Aber sie hatte sich ihn wohl gerade frisch aufgesprüht. Tragen würde ich selbst diesen Duft definitiv nicht.)
4. Daraus schließe ich, dass man, will man einen Duft wählen, der riecht, als sei man etwas Besonderes, Edles, Wertvolles und dazu noch reich, eher nach Ausschlusskriterien suchen sollte. Also, was sollte man da eher nicht tragen?
Kommen wir zur nächsten Aufzählung.
Lieber nicht tragen sollte man:
a. Einen Duft, den das Gegenüber von jemand anderem kennt. Damit fallen Mainstreamer nun gleich weg und wir sind wieder zurück auf null.
b. Einen Duft, der geeignet ist, beim Gegenüber Abneigung hervorzurufen, denn was nützt es, wenn man outstanding, edel und von Reichtum gesegnet erscheint, aber rasend unsympathisch?
Fazit: Da man kaum je einschätzen kann, gegen welche Noten oder Riechstoffe andere Abneigungen haben, gibt es eigentlich keine wirkliche Empfehlung. Nur die ersten Reihen der letzten 10 Jahre bei Douglas sollte man meiden. Und Vintages, die der Duft der Mutter oder Oma gewesen sein könnten.
Da bleibt nur: Einen wirklich sehr seltenen Duft tragen, der einem gefällt, und hoffen, dass man nicht gerade den Problemriechstoff des Gegenübers getroffen hat.
Oder gerade: Vielleicht fällt man dann die Treppe hoch und wird weggelobt?