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vor 3 Jahren - 18.09.2021
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Zeit für ein Resümee - von 25:43 zu Corpus Equus

In meiner Jugend und später, als ich dann bei LUSH neben meiner Ausbildung arbeitete, empfand ich klassisches Parfum als sehr beängstigend, abstoßend und störend. In eine Drogerie, insbesondere Müller, zu gehen, war mit Luftanhalten verbunden und mit Ekel gepaart.

Hat sich auch nicht groß geändert. Ich finde den Massenparfummarkt noch immer hochgradig stillos und verwerflich.

Was hat sich verändert?

Aus den zwei oder drei Düften, die ich besaß, als ich 2013 nicht länger bei LUSH arbeitete und den sechs oder sieben, als ich mich dann 2017 etwas tiefer in die Parfumrange der online exclusives der Marke beschäftige und sie hart feierte, mir erstmalig auch ein Parfum in einem Douglas gefiel, das auch heute noch in meinem Schrank zu finden ist, handelt es sich schließlich um Oud Wood (Eau de Parfum)Oud Wood Eau de Parfum , ist eine Leidenschaft geworden, die mich mittlerweile definiert.

Und das, wo ich noch während meiner Ausbildung auf den natürlichen Körpergeruch von Menschen mehr als nur viel Wert legte. Aber gut. Zwischen häufig sehr synthetischen und generisch wirkenden Düften und dem, was ich dann die letzten Jahre auch dank vieler hier kennenlernen durfte, liegen dann doch Welten.

Mein erstes wirklich selbst erstandenes Parfum war also 25:4325:43 , Zitrusfrüchte, frisch, leicht süß, ein Hochzeitsduft, so der Werbespruch.

Mittlerweile hat sich also der hundertste Flakon gleichzeitig in meine Sammlung verirrt, Souk sei Dank, oftmals, und er könnte nicht viel weiter von ebenjenem Duft sein, denn es handelt sich um Corpus EquusCorpus Equus . Schwer, brennendes, fast beißend rauchiges Holz, der erst viel später sanfter, etwas grüner wird.

Insgesamt habe ich mich von den Zitrusfrüchten Düften weit entfernt und bin - manch eine:r weiß es vermutlich - immer wieder enttäuscht, wenn ein von anderen als rauchig wahrgenommener Duft bei mir so gar nicht rauchig erscheint.

Hundert

Das war mal mein selbstgestecktes Limit an Flakons, die sich bei mir ansammeln sollten. Immer wieder dadurch ausgetrickst, Proben und insbesondere Miniaturen oder größere Abfüllungen nicht mitzuzählen. So liegt beispielsweise eine 10ml Phiole "Trade Routes Collection - Halfeti | Penhaligon's" dort und wird gekonnt ignoriert, wenn es um ein Limit geht.

Es sah sogar ganz gut aus, als ich mit 90 Flakons sehr breit gefächert aufgestellt zu jeder Stimmung und Kleidung was aussuchen konnte, das mich wohlfühlen lässt. Aber nein, Souk und Neuankündigungen ließen das selbstgesteckte Ziel unmöglich erscheinen und dann machte ich, was eigentlich meine große Angst ist: ich begann eine neue Marke zu erkunden. Tadah.

Ach, lass gut sein

Statt mich mit Proben und Abfüllungen zufrieden zu geben, stelle ich mir einfach lieber die oft sehr sehr nicen Flakons ins Regal, auf den Tisch, in den Schrank und habe Kunst im Flakon und als Flakon.

Und weil manche Proben auch einfach schlecht aufzutragen sind und im Ergebnis nicht das rüberbringen, was der Duft ist - zuletzt passiert bei #canfield cedar - muss dann eben doch der viel geilere Flakon her.

Schuldig!

Und dann kam Naomi Goodsir mit einem neuen Duft um die Ecke. Die Marke, deren Parfums ich uneingeschränkt abfeiere, wo ich mit Bois d'AscèseBois d'Ascèse ein absolutes Kunstwerk ohne Vorwissen gekauft habe.

Okay. Gibt’s ein Sharing? Alle voll. Mist.

Warten? Vielleicht. Oder? Du wolltest diesen Monat sparen und hast doch schon zwei Düfte vom Souk und einen aus dem Ausverkauf ergattert.

Warte zumindest, bis er bei Woodberg oder so zu haben ist! Neeeeee. Is von Goodsir. Muss geil sein. Gekauft. In Paris.

Sag mal, wo kommst du denn her?

Als ich mir erstmals einen Zoologist direkt aus Kanada schicken ließ, dachte ich, das sei schierer Wahnsinn. Gut, KoalaKoala kam damals innerhalb von zwei Tagen. Zwei. Tage. Aus Kanada.

Ich machte es später noch ein Mal (und werde es bei Seahorse wieder tun), sowie um an Winter of 99Winter of 99 zu kommen auch aus den USA.

Die Hemmschwelle sinkt und ich weiß, es wissen hier einige, wie ich mich fühle.

Der Anlass

Und zu diesem hundertsten Flakon, zu dem auch noch eine Rezension von mir kommen wird, dachte ich mir, schreibe ich mal eine Kleinigkeit, nämlich diese hier. Und werde eine Sammlung anlegen, in die ich mir all jene Düfte packe, die ich auch nach ihrer Leerung versuche wiederzubekommen.

Bei einigen werde ich Schwierigkeiten haben, einiges wird unmöglich. Aber das kennen wir ja.

Wohin die Reise geht

An dieser Stelle einen riesigen Dank an alle Leute, die ich hier kennenlernen durfte und die es nicht absurd finden, dass da weit über ein Duzend Parfums in meinem Bad zu finden sind. Die meisten offen sichtbar.

An all die tollen Souk- und Sharing-Partner:innen, auch für die Schätze, die ich so niemals mehr bekommen hätte. Ich denke da zum Beispiel an Tyrannosaurus RexTyrannosaurus Rex in der Limited Edition zwei Jahre nach Release.

Ebenfalls vielen Dank für die vielen hilfreichen, inspirierenden und beschützenden Blogeinträge, ohne die ich einiges gar nicht kennengelernt oder leider doch kennengelernt und ausprobiert hätte.

Und ein wenig haue ich mir auch auf die Finger, dass ich damals, als mir auf meiner ersten Pragreise 2017 jemand Kerosene ans Herz legte, nicht nachschaute. Okay, der kleine Laden in Prag, der wie haben sollte, war an diesem Tag geschlossen. Dumme Ausrede. Aber dass ich erst dreieinhalb Jahre später die Marke für mich entdeckte, ist schon eher doof. Egal. Besser spät als nie und so.

Wir lesen uns

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