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31.05.2017 - 12:02 Uhr
Bellatrix
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Bellatrix
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13
Schrecklich!
Diesen Duft trug ich bei einem meiner allerersten Dates. Beides entpuppte sich als Debakel, das Date und der Duft. Ich war schon in der Stadt, auf dem Weg zum Eiscafé, wo die Verabredung stattfinden sollte, als mir auffiel, dass ich zu Hause kein Parfum aufgetragen hatte. Jung und gewillt, Mr X zu beeindrucken, raste ich schnell noch in die nächste Drogerie - für die Parfümerie fehlte die Zeit - und kämpfte mich durch das überschaubare Angebot dort. Zu viel Geld wollte ich nicht ausgeben, die Gefahr eines Fehlkaufs war schließlich hoch, und so sprühte ich in der Eile einfach auf gut Glück drei, vier Parfums auf. Bruno Banani wirkte auf den ersten Sprüher frisch, fruchtig, etwas verführerisch. Es war heiß und ich wollte meinen Auserwählten nicht mit einer schweren Parfum-Keule verschrecken, außerdem schätze ich ihn als Kerl ein, dem sportliche, frische Düfte gefielen. Schon während des Dates, das sich als absolute Katastrophe rausstellte, konnte ich den Duft nicht mehr ertragen. In dem Eiscafé war es drückend heiß und ich hatte das Gefühl, in meiner eigenen klebrigen, künstlichen, pappig süßen Parfumwolke zu schmoren. Aus Mr X und mir wurde nichts, zum Glück. Der ungewollt pinke, leider noch immer randvolle Flakon stand noch eine gefühlte Ewigkeit auf meinem Nachttisch und zog meinen Groll auf sich, als ewiges Mahnmal an das verkorkste Date. Dass der pinke Mr Banani und ich uns nicht anfreunden konnten, lag aber nicht an den negativen Erinnerungen, die damit verbunden waren, sondern an der billigen, synthetischen Süße, die ich selbst damals schon nicht abkonnte. Ich musste erst nachlesen, was da überhaupt drin sein sollte. Brombeere? Konnte ich beim besten Willen nicht erkennen. Eine Frucht oder Blume ist grundsätzlich nicht rauszuriechen, es ist einfach ein einziger, künstlicher Mischmasch. Ich habe eine Weile weitergemacht, das Parfum widerwillig zu Anlässen zu benutzen, an denen es ohnehin egal war, wie ich rieche (Verwandtschaftsbesuche, Sport --> Hauptsache, nicht stinken) und den Rest dann als Raumduft, zum Besprühen von Briefen oder ähnlichem Unsinn benutzt, nur um den Flakon nicht einfach wegwerfen und mir meinen Fehlkauf eingestehen zu müssen. Als die pinke Pest endlich leer war, war ich froh. Heute stolperte ich im (a)sozialen Netzwerk über ein Foto von Mr X und der Geruch von Bruno Banani stieg wieder in mir hoch. Da musste dieser Kommentar einfach raus.
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