17.12.2018 - 11:44 Uhr
PureNeugier
35 Rezensionen
PureNeugier
Top Rezension
18
Nimm es mit Humor
Neulich Abend lud mich eine gute Freundin ein mit ihr den QuatschComedyClub zu besuchen.
Ich geh nicht häufig aus und wenn dann meist zu Festivitäten im Freien, wie Mittelalter- und Weihnachtsmärkten. Insofern machte ich mir sogleich Gedanken welcher meiner Düfte für so einen Indoor-Abend wohl am geeignetsten sei. Nicht zu aufdringlich oder raumgreifend durfte er sein und so entschied ich mich für meinen momentanen Signaturen-Duft „Tsarina Intensivo“, der spärlich dosiert für mich ein klarer Immergeher ist.
Pünktlich um 19Uhr holte mich meine Freundin von zuhause ab und schon als ich zu ihr ins Auto stieg bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte. Irgendwas müffelte...
Ich schnupperte möglichst unauffällig meine Kleidung ab, wie ein Spürhund auf der Suche nach dem einen winzigen Molekül welches ihm verrät, wo sich das was er sucht befindet. Doch nichts!
„Tsarina“ haftete an mir wie ein intimer Schleier und sonst war da nichts weiter.
Das Gemüffel hatte sich zurückgezogen und war mit dem Geruch des Autoleders bis zur Unkenntlichkeit verschmolzen. Es ließ sich nicht mehr ausmachen.
Als wir im Theater ankamen war es voll, brechend voll!
So schoben wir uns vorsichtig durch die Menschenmenge zur Bar hinüber und orderten uns 2 Softdrinks.
Lange ist es her, dass ich einem solchen Geruchschaos ausgesetzt war (für gewöhnlich meide ich beengte Räumlichkeiten mit hohem Menschenandrang) und entsprechend wenig konnte ich mich der Flut an umher wabernden Düften und Gerüchen entziehen, zumal ich generell sehr leicht reizüberflutet bin. Ich roch den Zigarettenqualm der von draußen herein wehte, die verschiedenen Aromen von Bier aus Flaschen und Mündern, das Paprikagewürz von den Käsenachos die einige verzehrten, das süß-klebrige Popcorn, diverse „0-8-15-Parfüms“ (was ich hier keineswegs negativ meine, nur stach keines besonders heraus) UND das latente Gemüffel aus dem Auto. Da war es wieder!
Die Türen zum Theatersaal öffneten sich und die Massen begannen sich in Bewegung zu setzen.
Wir hatten gute Plätze ergattert, recht mittig im Saal mit dem prophylaktischem Sicherheitsabstand zur Bühne, der vermeiden sollte, dass eine von uns am Ende zum Teil des Unterhaltungsprogrammes werden könnte.
Wir saßen noch keine Minute, da kroch das Gemüffel schon wieder zu mir herüber. Doch diesmal versuchte ich nicht mehr den Ausgangspunkt auszumachen, sondern nahm den Geruch selbst genauer unter die Lupe: Er war dezent, kein klassischer Stinker, süßlich und irgendwie... ja... wie beschreibt man das nun am besten...? Verdorben? Es roch ein wenig wie saure oder angegorene Milch, wie eine Mischung aus überreifen Bananenen und künstlichem Vanillearoma, cremig und... Da kam es mir in den Sinn! Es roch für mich wie von einem Säugling erbrochene Muttermilch!
Nun, wo ich den Geruch erst genauer versucht hatte zu analysieren, bekam ich ihn leider gar nicht mehr aus der Nase. Er krallte sich in meiner Wahrnehmung fest wie ein verdammtes Klammeräffchen! Mir wurde klar, ich würde die nächsten 2 Stunden mit ihm leben müssen...
Doch dann kam mir die viel schlimmere Erkenntnis: Er strahlte von meiner Freundin ab! Da sie keine Mutter ist musste es ihr Parfum sein.
Was für ein Gebräu mochte das bloß sein?
Die Pause sorgte für frischen Wind und eine Erleichterung. Plötzlich genoss ich das reizüberflutende Potpourri der sich im Foyer drängenden Menschen und Gerüche. Das erschien mir jetzt als eine willkommene Abwechselung.
Doch ich trage mein Pseudonym hier nicht ohne berechtigten Grund, denn nun, wo ich die Quelle des Müffelns identifiziert hatte, war die Neugier geweckt und ich musste einfach wissen was das war.
Also fragte ich geradeheraus meine Freundin nach ihrem neuen Parfum. Und sie antwortete mir stolz: „Dangerous Woman von Bruno Banani. Schön, oder?“
„Äh, nee, nicht so wirklich...“, dachte ich und überlegte wie ich dieses fette Fettnäpfchen nun geschickt umschiffen könnte...
Parfumo sei Dank fiel mir schnell eine rettende Antwort ein: „Da muss ich doch unbedingt mal bei Parfumo die Duftpyramide nachschauen!“
Also Zack, das Smartphone gezückt und ganz für mich still gelesen:
Mmmhhh... schwarze Johannesbeere (riech ich nicht!)... Kokosmilch (joa, schon eher)... Gourmandnoten (definitiv!) und Vanille-Absolue (auf jeden Fall, aber von der fies synthetischen Sorte!). Exotische Blüten... Zählt Titanwurz auch dazu??
„Dangerous Woman“, na ja, nicht wirklich. Gefährlich wird mir hier nur die müffelnde Penetranz. Aber mal ehrlich, die Duftpyramide klingt gar nicht übel, könnte u.U. sogar in mein Beuteschema passen.
Lag es an der Hautchemie meiner Freundin oder einzig an meiner individuellen Wahrnehmung??
Völlig egal, denn Fakt war, dass mir nach Pausenende noch eine weitere Stunde mit dem kleinen Baby-Kötzli in der Nase vergönnt sein würde.
Doch was soll‘s. So lange die Witze der Comedians nicht so miefen wie dieser Banani, nehm ich‘s mit Humor ;-)
Ich geh nicht häufig aus und wenn dann meist zu Festivitäten im Freien, wie Mittelalter- und Weihnachtsmärkten. Insofern machte ich mir sogleich Gedanken welcher meiner Düfte für so einen Indoor-Abend wohl am geeignetsten sei. Nicht zu aufdringlich oder raumgreifend durfte er sein und so entschied ich mich für meinen momentanen Signaturen-Duft „Tsarina Intensivo“, der spärlich dosiert für mich ein klarer Immergeher ist.
Pünktlich um 19Uhr holte mich meine Freundin von zuhause ab und schon als ich zu ihr ins Auto stieg bemerkte ich, dass etwas nicht stimmte. Irgendwas müffelte...
Ich schnupperte möglichst unauffällig meine Kleidung ab, wie ein Spürhund auf der Suche nach dem einen winzigen Molekül welches ihm verrät, wo sich das was er sucht befindet. Doch nichts!
„Tsarina“ haftete an mir wie ein intimer Schleier und sonst war da nichts weiter.
Das Gemüffel hatte sich zurückgezogen und war mit dem Geruch des Autoleders bis zur Unkenntlichkeit verschmolzen. Es ließ sich nicht mehr ausmachen.
Als wir im Theater ankamen war es voll, brechend voll!
So schoben wir uns vorsichtig durch die Menschenmenge zur Bar hinüber und orderten uns 2 Softdrinks.
Lange ist es her, dass ich einem solchen Geruchschaos ausgesetzt war (für gewöhnlich meide ich beengte Räumlichkeiten mit hohem Menschenandrang) und entsprechend wenig konnte ich mich der Flut an umher wabernden Düften und Gerüchen entziehen, zumal ich generell sehr leicht reizüberflutet bin. Ich roch den Zigarettenqualm der von draußen herein wehte, die verschiedenen Aromen von Bier aus Flaschen und Mündern, das Paprikagewürz von den Käsenachos die einige verzehrten, das süß-klebrige Popcorn, diverse „0-8-15-Parfüms“ (was ich hier keineswegs negativ meine, nur stach keines besonders heraus) UND das latente Gemüffel aus dem Auto. Da war es wieder!
Die Türen zum Theatersaal öffneten sich und die Massen begannen sich in Bewegung zu setzen.
Wir hatten gute Plätze ergattert, recht mittig im Saal mit dem prophylaktischem Sicherheitsabstand zur Bühne, der vermeiden sollte, dass eine von uns am Ende zum Teil des Unterhaltungsprogrammes werden könnte.
Wir saßen noch keine Minute, da kroch das Gemüffel schon wieder zu mir herüber. Doch diesmal versuchte ich nicht mehr den Ausgangspunkt auszumachen, sondern nahm den Geruch selbst genauer unter die Lupe: Er war dezent, kein klassischer Stinker, süßlich und irgendwie... ja... wie beschreibt man das nun am besten...? Verdorben? Es roch ein wenig wie saure oder angegorene Milch, wie eine Mischung aus überreifen Bananenen und künstlichem Vanillearoma, cremig und... Da kam es mir in den Sinn! Es roch für mich wie von einem Säugling erbrochene Muttermilch!
Nun, wo ich den Geruch erst genauer versucht hatte zu analysieren, bekam ich ihn leider gar nicht mehr aus der Nase. Er krallte sich in meiner Wahrnehmung fest wie ein verdammtes Klammeräffchen! Mir wurde klar, ich würde die nächsten 2 Stunden mit ihm leben müssen...
Doch dann kam mir die viel schlimmere Erkenntnis: Er strahlte von meiner Freundin ab! Da sie keine Mutter ist musste es ihr Parfum sein.
Was für ein Gebräu mochte das bloß sein?
Die Pause sorgte für frischen Wind und eine Erleichterung. Plötzlich genoss ich das reizüberflutende Potpourri der sich im Foyer drängenden Menschen und Gerüche. Das erschien mir jetzt als eine willkommene Abwechselung.
Doch ich trage mein Pseudonym hier nicht ohne berechtigten Grund, denn nun, wo ich die Quelle des Müffelns identifiziert hatte, war die Neugier geweckt und ich musste einfach wissen was das war.
Also fragte ich geradeheraus meine Freundin nach ihrem neuen Parfum. Und sie antwortete mir stolz: „Dangerous Woman von Bruno Banani. Schön, oder?“
„Äh, nee, nicht so wirklich...“, dachte ich und überlegte wie ich dieses fette Fettnäpfchen nun geschickt umschiffen könnte...
Parfumo sei Dank fiel mir schnell eine rettende Antwort ein: „Da muss ich doch unbedingt mal bei Parfumo die Duftpyramide nachschauen!“
Also Zack, das Smartphone gezückt und ganz für mich still gelesen:
Mmmhhh... schwarze Johannesbeere (riech ich nicht!)... Kokosmilch (joa, schon eher)... Gourmandnoten (definitiv!) und Vanille-Absolue (auf jeden Fall, aber von der fies synthetischen Sorte!). Exotische Blüten... Zählt Titanwurz auch dazu??
„Dangerous Woman“, na ja, nicht wirklich. Gefährlich wird mir hier nur die müffelnde Penetranz. Aber mal ehrlich, die Duftpyramide klingt gar nicht übel, könnte u.U. sogar in mein Beuteschema passen.
Lag es an der Hautchemie meiner Freundin oder einzig an meiner individuellen Wahrnehmung??
Völlig egal, denn Fakt war, dass mir nach Pausenende noch eine weitere Stunde mit dem kleinen Baby-Kötzli in der Nase vergönnt sein würde.
Doch was soll‘s. So lange die Witze der Comedians nicht so miefen wie dieser Banani, nehm ich‘s mit Humor ;-)
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