Les Épures de Parfum

Pur Magnolia 2020

Pur Magnolia von Cartier
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7.2 / 10 7 Bewertungen
Ein Parfum von Cartier für Damen, erschienen im Jahr 2020. Der Duft ist grün-frisch. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Grün
Frisch
Blumig
Pudrig
Synthetisch

Duftnoten

MagnolieMagnolie

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.27 Bewertungen
Haltbarkeit
7.04 Bewertungen
Sillage
6.65 Bewertungen
Flakon
7.814 Bewertungen
Eingetragen von OPomone, letzte Aktualisierung am 06.04.2024.
Wissenswertes
Das Parfum ist Teil der Kollektion „Les Épures de Parfum”.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Parma

260 Rezensionen
Parma
Parma
Sehr hilfreiche Rezension 14  
Detailblindheit hilft manchmal
Neil Chapman schreibt in seinem Buch ‚Perfume‘ über die himmlische Reinheit der Magnolie: „… is almost impossible to replicate in perfume“ (121). Solch eine Aussage triggert mich. Wenn sich dann jemand wie Matilde Laurent mit der Freiheit einer Hausparfumeurin bei Cartier (keine Markttests, unabhängig von Modetrends, sicher ansehnliches Budget, Ausbildung bei Guerlain) und dem Zugriff auf die Duftstoffpalette von IFF an die Arbeit macht und diese Blume nachbildet, durfte ich gespannt sein. Vor allem, wenn man weiß, dass die Les Épures-Reihe, in der Pur Magnolia veröffentlicht wurde, ein langgehegtes Wunschprojekt von ihr war und ist, in dem sie die „unverstellte, natürliche Schönheit“ der ausgewählten Protagonistinnen zeigen möchte (Les Nez „The Big Book of Perfume“, 112). Und noch gespannter, da sie meiner Meinung nach mit ‚Pur Muguet‘ den naturalistischten und schönsten Maiglöckchenduft geschaffen hat, den es auf dem Markt gibt. Das liegt die Messlatte entsprechend hoch.

Warum sie aus meiner Sicht am Ende daran scheitert, versuche ich im Folgenden möglichst schlüssig darzulegen, denn meine Eindrücke zu diesem Duft sind zwiespältig.

Zum einen sehe ich eine wunderbar abgestimmte Komposition mit überwiegend hervorragenden Inhaltsstoffen. Zum anderen sehe ich aber einen mangelnden Naturalismus und die zu große Tendenz in Richtung einer Designer-DNA.

Aber von Beginn an…

Meine ersten Eindrücke waren folgende: taufrisch, facettenreich, sensibel, lebendig und naturalistisch. Ein unheimlich schöner, klarer und erhebender, frischer Blumenduft. Anlass auf wirklich Schönes zu hoffen.

Zusammen setzt sich dieses Bild aus einer eher ungewöhnlichen Fruchtnote, die frisch, transparent, leicht wässrig und minimal säuerlich ist, sowie etwas Süße in sich trägt. Leicht honighaft. Am ehesten erinnert sie mich an eine Mischung aus einer Birne und der Kreuzung aus Wasser- und Honigmelone. Die Frische entspringt dabei der typisch dezenten Wässrigkeit der Bestandteile sowie der leichten Säuerlichkeit der Birne. Die unzuckrige Süße aus dem jeweiligen Fruchtfleisch. Sie verleihen dem Duft etwas Unverbrauchtes und sehr Lebendiges. Zudem sollen damit sicherlich die süßen und frischen Facetten der Magnolie realisiert werden. Hier zeigt sich jedoch schon die Tendenz, es mit dem Naturalismus nicht so genau zu nehmen. Denn die Fruchtnoten sind zu deutlich auszumachen, als dass sie als etwas Blumenimmanentes durchgehen würden. Für sich genommen wirken sie allerdings äußert natürlich und wertig.

Im Übergang zur blumigen Herznote mag dann Lotus als Brücke dienen, dessen wässrige, fruchtig-süßliche Konsistenz viel von den Eigenschaften der Kopfnote aufweist, aber auch den lieblich-blumigen Aspekt beinhaltet und durch eine grüne Nuance die zusätzlich dezent herbe Charakteristik der floralen Note unterstützt. Denn der Blumeneindruck vereinigt neben Frische und Lieblichkeit auch eine leichte Strenge, welche ihm neben aller unbeschwerten Transparenz einen Tick erwachsene Ernsthaftigkeit verleiht. Entgegen der sicher aus Marketinggründen (Unterstreichung des Les Épures-Charakters) sehr knapp gehaltenen Notenangabe („Magnolie“), generiert sich die Herznote für mein Gefühl aus der Zusammenstellung mehrerer blumiger Noten. Da wäre zum einen das Maiglöckchen, welches einen deutlich frischgrünen und leicht herben Ton beisteuert. Dann meine ich auch etwas abgeschwächt eine frische Rose und Freesie zu erkennen. Zudem tragen vermutlich Jasmin und vielleicht Ylang-Ylang etwas zur zarten Süße bei. Das ist aber so gut verwoben, dass gemeinsam mit der Melonen-Birnen-Fruchtigkeit der ungefähre Eindruck einer Magnolie entsteht. Sehr zart und transparent gehalten, meilenweit entfernt von plakativen Designer-fruity-florals.

Unterlegt werden Kopf- und Herznote schließlich von einem shampoohaften Moschus, der umsichtig und fein dosiert ist (ebenfalls im Unterschied zu vielen Designerdüften aus regulären Reihen) und mich in seiner Konsistenz an frische gewaschene, noch feuchte Haare erinnert, die ein bisschen quietschen, wenn man sie durch die Finger gleiten lässt. Dieser Eindruck wiederum schließt den Kreis zur leicht wässrigen Charakteristik der Kopfnote und verleiht dem Duft eine deutliche Diffusität und Attraktivität. So angenehm dieser Effekt ist, so sehr unterläuft er allerdings den Naturalismus des Magnolienausdrucks.

Bis hierhin hätte der Duft von mir eine deutlich höhere Bewertung erhalten, aber der Moschus entwickelt sich im weiteren Verlauf in eine Waschmittelrichtung, die ihn endgültig aller Natürlichkeit beraubt und auch einen deutlichen Bogen in Richtung profaner Designerdüfte schlägt. Das ist schade, wird dem Anspruch der Serie bzw. generell einer exklusiven Reihe nicht gerecht und erscheint mir unnötig. Das ist Jammern auf hohem Niveau, denn zum großen Teil ist der Duft sehr wertig und kompositorisch über jeden Zweifel erhaben, aber zu dem aufgerufenen Preis und dem damit verbundenen Exklusivitätsgedanken passt das meines Erachtens nicht.

Aus meiner Sicht ist er der mainstreamorientierteste Duft der Reihe und wird auf der markeneignen Homepage auch als populärster dieser gekennzeichnet. Das überrascht mich nicht.

Diese Kritikpunkte nehmen ihm aber nichts von meiner Grundfaszination. Mit der – leicht übersteuerten – Fruchtnote und der Blumennote steht ein außergewöhnliches Grundgerüst, welches durch eine andere Basiswahl sehr viel naturalistischer hätte gestaltet werden können. Und eingedenk der Einschätzung Neil Chapmans, dass die Nachbildung einer Magnoliennote schwierig ist, gelingt das Matilde Laurent daher über weite Strecken ausgesprochen gut, v.a. wenn mein Eindruck stimmt, dass hier kein Magnolien-Absolue verwendet wurde, sondern eine Konstruktion durch Akkorde erfolgte.

Hin und wieder erwischt mich allerdings – wenn ich den Duft schon vergessen habe – innerhalb der ersten sechs Stunden ein leichter Schwall dieser unglaublich taufrisch-lieblichen Blumigkeit, und dann denke ich, dass ich ihn doch höher bewerten müsste. Dann erscheint es mir – und das kann sicher jede*r Parfumenthusiast*in gut nachvollziehen – , dass durch zu viel Analyse und Konzentration aufs Detail der Blick auf Schönheit verstellt bzw. zum Teil verstellt wird. Man sollte vielmehr versuchen, das Gesamtbild zu sehen, so wie es wahrscheinlich jemanden erreicht, der den Duft im Vorbeigehen wahrnimmt. Aber das ist natürlich so gut wie unmöglich.

Fazit:
Ein grundsätzlich wunderbar feingliedriger, lebendiger, taufrischer Magnolienduft, bei dem man nicht so sehr ins Detail gucken sollte, da sich dort der Zauber etwas verliert. Und den man nach etwa 4-5 Stunden wieder auffrischen sollte, um den „Waschmittelgang“ zu umgehen. Aber sehr gut duften tut man damit auf jeden Fall und für Magnolienliebhaber*innen bzw. Liebhaber*innen frischer Blumendüfte ist er sicher einen Test wert.
22 Antworten

Statements

2 kurze Meinungen zum Parfum
ParmaParma vor 2 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft
Leicht pudrig-prickelnde, sanftweiche Blumigkeit. Dezente Süße und zart Stengelhaftes. Frisch-cosy. Leichte Waschmittelassoziation. Elegant.
5 Antworten
Ana123Ana123 vor 2 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Ein sehr sanfter Duft ohne Ecken und Kanten, pudrig. Ich mag es mehr als Frederic Malle eau de Magnolia. Aber zu teuer.
0 Antworten

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
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