22.01.2018 - 11:39 Uhr
Yatagan
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Yatagan
Top Rezension
47
Kann das gutgehen?
Unkommentierte Düfte No. 113
Kann das gutgehen, sehr verehrtes Publikum? Was Grünes kombiniert mit Leder? Geht doch gar nicht, werden Sie sagen! Das war noch nie da und soll auch nicht, werden Sie sagen!
Aber denken Sie an Klassiker wie Cravache von Piguet, natürlich das alte, das noch eine Lederbasis hatte, nicht das neue, das ja auch ganz nett sein mag, aber wo nur noch die grün-minzige Kopfnote übrig geblieben ist...
Also: geht doch, werden Sie jetzt sagen - und das gilt natürlich auch für diesen Duft, denn sonst hätten sie (also nicht Sie, sondern Josier) den ja nicht auf den Markt gebracht.
Überhaupt: Die Marke Daniel Josier ist so rar wie gut - und schlecht zu bekommen. Man sucht sich einen Wolf. Die Suche lohnt sich aber durchaus, kann ich versichern!
Jetzt mal weg von der Lyrik und hin zum Geschäft: Josier hat inzwischen einige Düfte im Portfolio, die mit einer ausgesprochen guten Durchschnittsbewertung überraschen. Bei genauerem Hinsehen liegt das vielleicht auch daran, dass bisher nicht allzu viele Leute auf diese Düfte aufmerksam geworden sind und erfahrungsgemäß die Durchschnittsnoten in solchen Fällen bald wieder sinken, wenn die Zahl der Bewertungen zunimmt. Das ist sicherlich richtig. Man wird abwarten müssen.
Nun wird das verehrte Publikum wissen wollen, wie der Duft so ist: grün und ledrig natürlich! Das ist hier mal kein Versprechen, sondern stimmt wirklich! Genauer: Sehr deutlich kann ich die Himbeere wahrnehmen, die ja in Kombination mit Leder noch nichts Besonderes wäre, denn Tuscan Leather und seine unzähligen Klone haben ja vorgemacht, dass man mit dieser Kombination bei Käufern richtig Geld verdienen kann. Hier jedoch kommt eine ebenso säuerliche, weniger fruchtige, sondern wirklich grüne Note hinzu, die dem Duft ein deutlich anderes Gepräge gibt als dem eben erwähnten TL.
Die Lederbasis ist überdies viel dezenter, ist weniger dominant als beim TL-Leder. Eigentlich ist es ein warmes, weiches Wildleder, das ich eher unbewusst wahrnehmen kann. Da ich kein ausgesprochener Freund der neueren Ledernoten bin (damit meine ich diese wirklich nach Leder riechenden Kunstnoten, die sich deutlich von alten Ledernoten, die ja eher eine ambratisch-vollmundig süße Kombination mit Labdanum, Bibergeil, Zibet, Moschus etc., um den eigentlichen Ledergeruch, der nach Gerberei, genauer also nach Pipi, roch, zu überdecken: siehe Knize Ten, die Referenz für klassische Herrenlederdüfte), mag ich das hier ganz gerne. Es ist einfach nicht so aufdringlich veloursledrig wie viele neueren Duftkreationen, die sicherlich schon ganz schön sind (wer mag Ledergeruch denn nicht!), aber in ihrer Penetranz schnell etwas nerven können. Ergänzt durch die floralen Noten, für die hier keine geringeren als Jasminblüten, jawoll, Jasmin, verwendet wurden, ergibt sich ein durchaus neuer und eigenwillig origineller Duft, der Seinesgleichen sucht. Das allein macht ihn zu einer der besseren Neuerscheinungen der letzten ein bis zwei Jahre. Mehr als 8.5 kann ich aber auch hier nicht verantworten, denn das Muster (Himbeere - Leder - plus X) ist natürlich wohlbekannt.
Mehr fällt mir gerade zu dem Duft nicht ein. Entschuldigung! Es wird ja wahrscheinlich noch weitere Kommentare dazu geben.
Kann das gutgehen, sehr verehrtes Publikum? Was Grünes kombiniert mit Leder? Geht doch gar nicht, werden Sie sagen! Das war noch nie da und soll auch nicht, werden Sie sagen!
Aber denken Sie an Klassiker wie Cravache von Piguet, natürlich das alte, das noch eine Lederbasis hatte, nicht das neue, das ja auch ganz nett sein mag, aber wo nur noch die grün-minzige Kopfnote übrig geblieben ist...
Also: geht doch, werden Sie jetzt sagen - und das gilt natürlich auch für diesen Duft, denn sonst hätten sie (also nicht Sie, sondern Josier) den ja nicht auf den Markt gebracht.
Überhaupt: Die Marke Daniel Josier ist so rar wie gut - und schlecht zu bekommen. Man sucht sich einen Wolf. Die Suche lohnt sich aber durchaus, kann ich versichern!
Jetzt mal weg von der Lyrik und hin zum Geschäft: Josier hat inzwischen einige Düfte im Portfolio, die mit einer ausgesprochen guten Durchschnittsbewertung überraschen. Bei genauerem Hinsehen liegt das vielleicht auch daran, dass bisher nicht allzu viele Leute auf diese Düfte aufmerksam geworden sind und erfahrungsgemäß die Durchschnittsnoten in solchen Fällen bald wieder sinken, wenn die Zahl der Bewertungen zunimmt. Das ist sicherlich richtig. Man wird abwarten müssen.
Nun wird das verehrte Publikum wissen wollen, wie der Duft so ist: grün und ledrig natürlich! Das ist hier mal kein Versprechen, sondern stimmt wirklich! Genauer: Sehr deutlich kann ich die Himbeere wahrnehmen, die ja in Kombination mit Leder noch nichts Besonderes wäre, denn Tuscan Leather und seine unzähligen Klone haben ja vorgemacht, dass man mit dieser Kombination bei Käufern richtig Geld verdienen kann. Hier jedoch kommt eine ebenso säuerliche, weniger fruchtige, sondern wirklich grüne Note hinzu, die dem Duft ein deutlich anderes Gepräge gibt als dem eben erwähnten TL.
Die Lederbasis ist überdies viel dezenter, ist weniger dominant als beim TL-Leder. Eigentlich ist es ein warmes, weiches Wildleder, das ich eher unbewusst wahrnehmen kann. Da ich kein ausgesprochener Freund der neueren Ledernoten bin (damit meine ich diese wirklich nach Leder riechenden Kunstnoten, die sich deutlich von alten Ledernoten, die ja eher eine ambratisch-vollmundig süße Kombination mit Labdanum, Bibergeil, Zibet, Moschus etc., um den eigentlichen Ledergeruch, der nach Gerberei, genauer also nach Pipi, roch, zu überdecken: siehe Knize Ten, die Referenz für klassische Herrenlederdüfte), mag ich das hier ganz gerne. Es ist einfach nicht so aufdringlich veloursledrig wie viele neueren Duftkreationen, die sicherlich schon ganz schön sind (wer mag Ledergeruch denn nicht!), aber in ihrer Penetranz schnell etwas nerven können. Ergänzt durch die floralen Noten, für die hier keine geringeren als Jasminblüten, jawoll, Jasmin, verwendet wurden, ergibt sich ein durchaus neuer und eigenwillig origineller Duft, der Seinesgleichen sucht. Das allein macht ihn zu einer der besseren Neuerscheinungen der letzten ein bis zwei Jahre. Mehr als 8.5 kann ich aber auch hier nicht verantworten, denn das Muster (Himbeere - Leder - plus X) ist natürlich wohlbekannt.
Mehr fällt mir gerade zu dem Duft nicht ein. Entschuldigung! Es wird ja wahrscheinlich noch weitere Kommentare dazu geben.
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