Collection Héritage - Patou pour Homme 2013

Version von 2013
Collection Héritage - Patou pour Homme (2013) von Jean Patou
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7.5 / 10 65 Bewertungen
Collection Héritage - Patou pour Homme (2013) ist ein Parfum von Jean Patou für Herren und erschien im Jahr 2013. Der Duft ist würzig-grün. Es wurde zuletzt von Designer Parfums vermarktet.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Grün
Blumig
Holzig
Ledrig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
GalbanumGalbanum PfefferPfeffer ZitroneZitrone BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
LavendelLavendel JasminJasmin VeilchenVeilchen EstragonEstragon RoseRose
Basisnote Basisnote
LederLeder PatchouliPatchouli AmberAmber WeihrauchWeihrauch

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.565 Bewertungen
Haltbarkeit
7.256 Bewertungen
Sillage
6.362 Bewertungen
Flakon
7.065 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 09.07.2022.

Rezensionen

10 ausführliche Duftbeschreibungen
7.5
Flakon
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 27  
Der König ist tot. Es lebe der König!
Na endlich, „Patou pour Homme“ ist wieder da - was lange währt, wird endlich gut!

Wirklich gut?

Zunächst: der Duft, der sich heute „Patou pour Homme“ nennt, ist so schlecht nicht – ein orientalisches Fougère, mit frischem, grün-bitterem Start, einem würzig-aromatischen Herzen und ledrigem Finish, mit dezenter, harziger Süße.
Der Duft hat Ausdauer und zumindest zu Beginn eine recht ordentliche Abstrahlung, zieht sich dann aber zügig auf die Haut zurück. Dem Träger und jenen die ihm nahe kommen, bleibt er als dezenter Schmeichler, der hin und wieder, selbst Stunden später, diskret aufzublühen vermag, noch lange erlebbar.
Offensiv oder auftrumpfend ist er dabei in keiner Phase des Verlaufes, vielmehr ein solides Werk, altmodisch anmutend (irgendwie riechen Fougères für mich immer ein wenig gestrig; was nicht heißen soll, dass ich sie nicht mag, ganz im Gegenteil – sie haben nur so etwas von „der guten, alten Zeit“ an sich, dass zwar einerseits anrührt, aber trotzdem meilenweit von „modern“ entfernt ist), konservativ und mit einer gewissen statuarischen Eleganz. Ja, genau das vermittelt mir dieser Duft: „well-dressed“ zu sein, aber dabei in einem etwas statischen Anzug zu stecken, oder anders gesagt: ich empfinde diesen Duft als etwas steif.

So weit, so gut. Ein mehr als akzeptabler Duft, mit einiger Raffinesse, maskulin und klassisch.
Aber „Patou pour Homme“ ist halt nicht irgendein Duft, dessen Meriten hiermit schon ausreichend abgehandelt wären. Nein, „Patou pour Homme“ ist eine Legende und wurde in den Jahren seiner Abwesenheit umso legendärer, je länger diese anhielt, was zur Folge hatte, dass die immer kläglicher werdenden Reste zu immer schwindelerregenderen Preisen angeboten wurden (erst kürzlich wieder 120ml EdT für 999,95€...).
Jene, die ihn noch zu Hause im Schrank stehen hatten, verteidigten ihn strikt als den größten (Herren-)Duft der je geschaffen wurde, während er zeitgleich für die immer größer werdende Anzahl jener, die seiner nicht mehr habhaft werden konnten, zum unerreichbaren Sehnsuchtspunkt mutierte.
Aber, oh Wunder, auf einmal ist er wieder da, und ich prophezeie, dass alle, wirklich alle enttäuscht sein werden.
Denn, mal ehrlich, wer bitte kennt diesen solcherart mit Erwartungen überfrachteten Duft denn noch wirklich wie er vor über dreißig Jahren, zur Zeit seiner Einführung, tatsächlich roch?
Ich wage zu behaupten: niemand.
Alle, die noch Reste von ihm horten (inklusive meiner selbst), sollten bedenken, dass diese – mögen sie noch so stattlich sein, denn je voller ein Flakon, desto besser hält sich sein Inhalt – stark gealtert sind. Ähnlich wie Wein verändert sich ein Duft im Laufe der Jahre, wird dunkler, schwerer, gewissermaßen „reifer“. Die zumeist zitrischen Kopfnoten sind dann in aller Regel oxidiert und die gealterten Düfte bekommen häufig eine Sherry- oder Portwein-artige Note, die den Charakter des Duftes vollkommen verändert.
Diese vermutlich allesamt überlagerten Reste mit jenem neuen Duft selbigen Namens zu vergleichen, ist also äußerst schwierig, zumal man darüber hinaus noch in Betracht ziehen sollte, dass viele der originalen Inhaltstoffe heute entweder dem Banne der IFRA unterliegen, oder mangels Nachfrage überhaupt nicht mehr produziert werden.
Das neue „Patou pour Homme“ kann also nur der Versuch einer Annäherung an das alte sein, keinesfalls ein vollgültiger Ersatz.
Ähnliches gilt übrigens auch für Düfte wie „Derby“, „JHL“, „Cravache“, „Man Pure“ oder „Havana“, bzw. für die noch wiederzubelebenden „Ebène“, „Macassar“ oder „Monsieur de Rochas“ – sie alle sind, oder werden nicht sein, was sie früher einmal waren, sind mitunter freizügige Neu-Interpretationen wie „Cravache“, oder doch erstaunlich nahe am Original wie „JHL“.

Für mich ist das neue „Patou pour Homme“ irgendwo dazwischen – keine komplette Neu-Interpretation, aber auch nur halbwegs in der Nähe des Originales, zumindest jenes Originales, das ich mein Eigen nenne (abzüglich der Überlagerungs-Erscheinungen, die wegzudenken mir schwer fällt...).
Beide Düfte nebeneinander gerochen bieten kaum Überschneidungen: hier die schwere und dunkle Würze von Salbei und Piment, auf einem üppigen, orientalischen Fond, dort das mit einer ordentlichen Prise Estragon aromatisierte Lavendel-Herz auf ledriger Fougère-Basis.
Selbst wenn ich alle Einwände bedenke, die ich selbst gemacht habe gegen das Vergleichen von dreißig Jahre alten Originalen mit deren aktuellen Nachfolgern, muss ich gestehen, eine Ähnlichkeit zwischen beiden Versionen zu finden fällt schwer.
Die schon genannten „JHL“ oder „Havana“ habe ich sofort wiedererkannt, bei „Derby“ brauchte es eine Weile, aber „Patou pour Homme“ erkenne ich hier nicht, oder doch nur ganz, ganz leise. Denn ein bisschen von der Würze schwingt schon mit, auch die Hölzer, Sandelholz und Zeder, sind zur Not – mit etwas Einbildung – zu erahnen. Aber wo ist das berauschende Zibet, das grün flirrende Vetiver?
Wenn ich die beduftete Stelle direkt unter meine Nase halte und ganz langsam tief einatme, dann, und nur dann, kann ich einen Hauch davon erahnen.

Aber sei´s drum. Solche Vergleiche ziehen zu wollen ist müßig. Das alte „Patou pour Homme“ kann in der originalen Fassung nicht wiedererstehen, aber zugleich vermute ich, dass man mit der neuen trotzdem versucht hat, der alten so nahe wie nur irgend möglich zu kommen (immerhin soll ja Jean Kerléo mit von der Partie gewesen sein, als es um die Rekonstruktion ging!).

Wie gesagt, der Duft ist meines Erachtens gut gelungen – für die vermeintlichen „Patou pour Homme“-Kenner wird er mit Sicherheit eine Zumutung sein, für die allermeisten aber, die nie die Gelegenheit hatten das Original kennenzulernen, könnte er eine Entdeckung werden. Auch ist er in seiner jetzigen Fassung ein schönes Beispiel dafür, was aromatische Fougères (in diesem Falle mit orientalischer Tendenz) jenseits von Drogerie-Massenware zu bieten imstande sind. Hier trifft das neue „Patou pour Homme“ durchaus auf Konkurrenten wie „Fougère Royale“ (im Gegensatz zu PpH wirklich eine Neu-Schöpfung), „Invasion Barbare“ oder „Sartorial“ – und sieht dabei so schlecht nicht aus!

Nach anfänglicher Enttäuschung gefällt mir dieser Duft zusehends besser und ich bin froh nicht gleich einen Kommentar verfasst zu haben, der vermutlich deutlich harscher ausgefallen wäre. Ja, ich muss sogar zugeben, dass ich mich so langsam für ihn begeistern kann und dass mich irgendwie das Gefühl beschleicht, es könne doch etwas mehr dran sein als nur lose Verwandtschaft mit jenem von mir so hoch gepriesenen Original (immerhin habe ich mich ja auch mit dem neuen „Derby“ versöhnt).

Mal schauen also, wohin die Reise noch geht – ich bin da guter Dinge!

Und um zu meiner eingangs gestellten Frage zurückzukehren:
Wirklich gut!
9 Antworten
7
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 19  
Auf Umwegen ans Ziel
Ein galbanumgrüner Auftakt. Die Zitrusfrucht ist zunächst eher mild und nicht so spitz, wie Bergamotte oder Zitrone auch könnten. Erst nach einigen Sekunden wölbt sich Kräftig-Sauer-Adstringierendes empor. Es befindet sich nun auf einer latent muffigen Grün-Unterlage. Ich fürchte, eine meiner Problem-Zonen …äh… -Noten zeigt sich von ihrer unschönen Seite: Der Lavendel ist dumpf-unfrisch geraten. Das passiert mir leider öfter. Dafür winkt das Veilchen nach rund einer Viertelstunde sehr freundlich herüber. Pfeffer ist spürbar, mehr warm-würzig als scharf wirkt er. Auf Estragon wäre ich nicht gekommen, für mich riecht es metallisch-pfeffrig.

Langsam wird der Duft wärmer. Gewürz-Wärme. Auf Estragon komme ich immer noch nicht, denke an Rosen-Paprika-Pulver aus dem Streuer. Na gut, ein bisschen Estragon kann ich mir nach einer halben Stunde einbilden. Und dann allmählich mehr davon, bis ich mich frage, wie ich ihn hatte überriechen können.

Das Abhaken von Basisnoten erledigte meine Kollegin. Kurz geschnuppert: Leder, Weihrauch. Passt. Tatsächlich ist auf der Haut im Laufe des Vormittags eine Rauch-Leder-Note unverkennbar. Die mag ich, bitte hervorholen! Mein Wunsch ist indes nicht Befehl, stattdessen hätte ich nach etwa zwei Stunden auf eine gewissermaßen enteierte Muskatnuss getippt, die ihren holzigen Part anstelle ihrer Gewürz-Seite betont – eine seltsame, staubtrockene Würzholz-Anmutung, die mich nichts Gutes ahnen lässt.

Allerdings erlebt der Lavendel am späten Vormittag einen zweiten Frühling und gewinnt einen kräftig-süßlich-öligen Charakter, ohne freilich dabei viel Lautstärke zu entwickeln. Unvermittelt fügt sich die ätherische Lavendelsüße fein mit dem hellen Holz zusammen und beide gemeinsam erzeugen eine Aura von gediegener Frische. Geerdet und – wenn man so will – ins Maskuline gezogen von einem Untergrund aus süßrauchigem Leder. Die Einordnung ins Genre der Fougères (laut Hersteller handelt es sich um ein Fougère Oriental) wird erst im weiteren Fortgang nasenfällig: Lavendel nebst Süße auf einem zunehmend cremig-grünen Bett. Hat ja gedauert, der Duft kam auf Umwegen ans Ziel. Und nach solchen Anstrengungen ist es verständlich, dass jetzt Ruhe einkehrt. Der Rest ist stundenlanges Beharren als cremig-seifig-florales Fougère.

Fazit: Ich bin vom Duft nicht annähernd so enttäuscht wie andere hier, was daran liegen dürfte, dass ich die hochgelobte Original-Version nicht kenne. Ich finde den 2013er ganz ordentlich. Sicher nicht meine bevorzugte Spielwiese, aber gut tragbar isser doch.

Ich bedanke mich bei DaveGahan101 für die Probe.
12 Antworten
7.5
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Taurus

1051 Rezensionen
Taurus
Taurus
Top Rezension 8  
Remake oder Coverversion?
Die 2013er Version von Patou pour Homme zu testen ist ungefähr so ein Blindflug, wie Yesterday als Coverversion zu hören ohne das Original von den Beatles zu kennen oder Planet der Affen als Remake zu sehen ohne sich jemals mit der Filmvorlage von 1968 beschäftigt zu haben. Kurz gesagt, Patou pour Homme ist damals wie heute an mir komplett vorbei gegangen und ich habe somit keinen Vergleich.

Entsprechend muss ich ganz losgelöst davon kommentieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass die 1980er Version hier mal weitaus höher bewertet und angesehener war. Abgesehen davon unterscheiden sich die angegebenen Duftnoten eigentlich so stark, dass man nicht mehr von einem gemeinsamen Stammbaum sprechen könnte.

Egal – die Erwartungen waren jedenfalls recht groß, schließlich ist mir die Marke sympathisch (Jean Patous 1000 war der Lieblingsduft meiner Mutter) und den netten Parfumeur Thomas Fontaine konnte ich auch mal kurz persönlich kennen lernen.
Dennoch wird meine Euphorie relativ schnell ausgebremst.

Am Anfang erkenne ich viel Galbanum sowie eine zitrische Pfeffermischung, aber man merkt sofort, dass da nicht viel Aufregendes hinterher kommen würde. Im Gegenteil – es folgt eine eher schwitziges Blumen-Potpourri mit ordentlicher Verbeugung vor dem Jasmin und leichten Estragon Einschüben. Und was noch auffällt. Dieses Patou pour Homme kommt überwiegend seifig, wenn nicht sogar grünlich seifig mit recht unterschwelliger Süße.

Eine weitere Entwicklung kann ich nicht ausmachen – und nach einigen Stunden bleibt neben ein wenig verhuschter Vanille kaum mehr als grünlich-blumige-süßliche Seife, welche jedoch preislich im höheren Segment zu finden wäre.

Im Prinzip jetzt nicht das Verkehrteste, jedoch fehlt da die Pointe, das Finale oder Happy End ... also irgendetwas, was sowohl Neugierde als auch Erwartungshaltung zufrieden stellt.

Und so frage ich mich natürlich, wie sehr Thomas Fontaine vom Original abgewichen ist. Ob die 2013 Version mehr ein Remake oder eine Coverversion ist. Im musikalischen Sinne wäre es m. E. eher letzteres, denn für ein Remake hätte es der selber Parfumeur, also Jean Kerléo sein müssen, der entweder eine Verbesserung der Rezeptur oder eine Anpassung an den Zeitgeist angepeilt hätte. Schließlich kennt nur er die wahre Intention zu seinem Duft.

So kann man wahrscheinlicher von einer Coverversion ausgehen, bei der Thomas Fontaine sowohl olfaktorische Melodieführung und/oder Instrumentierung auf seine Art interpretiert. Mich flasht er dabei leider nicht.

Vielleicht denke ich aber auch falsch und es war er der 1994er Patou pour Homme Privé gewesen, den man seine Reminiszenz erweisen wollte. Mit der 2013er Version teilt er immerhin mehr Gemeinsamkeiten. Allerdings kennen den leider noch weniger.
5 Antworten
6
Duft
Scorpio

118 Rezensionen
Scorpio
Scorpio
Hilfreiche Rezension 11  
Direktvergleich: Vintage vs. Neuauflage
Ich bin stolzer Besitzer eines Flakons der Originalversion. Das Original von Patou behandele ich wie eine sündhaft teure Uhr, die die meiste Zeit im Safe lagert weil man Angst hat sie könnte Schaden nehmen. Getragen habe ich ihn bis heute nicht einmal. OK, zum testen ab und an mal ein Tröpfchen auf´s Handgelenk. Aber das war´s. Er ist mir einfach zu kostbar und ich habe noch keine passende Gelegenheit gefunden.

Durch einen Tausch kam ich nun in den Besitz der Neuauflage. Ein Vergleich drängt sich hier quasi auf. Starten wir mit dem Neuling. Der erste Eindruck ist nicht gut. Es riecht nach herber Zitronatzitrone. Au weia, das fängt ja gut an. Langsam tut sich aber jetzt etwas in dieser öden Ouvertüre. Es fängt an zu muffeln. Ich muss sofort an Yves Saint Laurents "Pour Homme Haute Concentration" denken. Dieser zeichnet sich ja auch durch diesen seltsamen Toiletten / Schmuddelgeruch aus. Der beliebt dann auch erste einmal konstant, bis er für ca. 15 Minuten so was von auf die Tube drückt das ich kurz davor war ihn abzuwaschen. Es roch - einfach nur Dreckig! Spätestens jetzt hatte ich ihn ad acta gelegt bis sich dann wieder etwas tat. Der vulgäre Geruch war verflogen
-------- hier mache ich nun einen Zwischenstopp und wechsel zu Patou pour Homme --------

Von Zitrone keine Spur. Er startet sauber, nach sehr teurer Seife duftend, ohne dabei allerdings in den typischen Seifengeruch abzudriften. Das hält erst einmal gute 30 Minuten. Dann kommt das was ich bei diesem Duft nur noch den Grrrrrr Faktor nenne. Es riecht so unverschämt sexy das ich nicht mehr aufhören kann an meinem Handgelenk zu riechen. Wenn das so weiter geht belästige ich mich gleich selber. Aber Spaß beiseite. Es ist eine warme, würzige, schwere Orientalische Duftnote, die später sanfter wird. Ich muss an Seidenbettwäsche mit Leopardenmuster denken. 80er Jahre Powerhouse. Dieser Duft an dem richtigen Mann ist eine Waffe. Es riecht, sorry, einfach nur GEIL. Ich kann es sehr gut verstehen dass die stolzen Besitzer (räusper) dieses Wässerchen horten und keinen Tropfen hergeben.

---------und zurück zur neuen Version----

Es riecht immer noch nach Zitrone, allerdings nicht mehr so extrem wie zu Beginn. Hinter dem ganzen Kram kann ich ihn erahnen. Den alten Patou. ERAHNEN! Nicht erkennen. Wie soll ich es euch begreiflich machen? Ich habe ja zu Anfang eine Luxusuhr erwähnt. Der Vintage ist so eine. Eine Audemars Piguet Royal Oak in Rosegold. Schwer und wuchtig. Die macht mächtig was her! Man trägt sie mit Stolz, denn alle gucken. Und nun die Neuauflage. Jetzt stellt euch besagte Uhr hinter Panzerglas vor. Immer noch schön anzusehen, aber man kann sie nicht anfassen. Das schwere Gold nicht spüren. Man kann sich die Nase plattdrücken, das war´s aber schon. Es bleibt nur eine Illusion wie es denn wohl ist dieses Prachtstück zu besitzen.

Vom damaligen Sexgott ist nicht mehr viel übrig geblieben.
2 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
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Haltbarkeit
5
Duft
Gentilhomme

119 Rezensionen
Gentilhomme
Gentilhomme
Hilfreiche Rezension 7  
Yesterme, Yesteryou, Yesterday...
Nächste Woche ist es genau 30 Jahre her, dass ich Patou Pour Homme zum ersten mal mein Eigen nennen durfte.
Ich bekam ihn damals von meiner Tante im 60ml Splash-Flakon geschenkt, ja, es war noch dieser wunderschöne rechteckige Flakon in der vogelaugenahornholzmaserung-farbigen Kartonage…

Ich war überglücklich und der Duft hat mich, bis er irgendwann in den 1990er Jahren nicht mehr produziert wurde, dauerhaft begleitet. Nun, ich hatte mich schweren Herzens damit abgefunden, dass es Patou Pour Homme irgendwann nicht mehr gab, da kam im Winter 2013 eben jene "Collection Héritage" mit wiederbelebten alten Patou-Klassikern auf den Markt.

Irgendwie mochte ich diese neuen Aufmachungen von Anfang an nicht, nee, das wirkte eher wie so'ne übergepimpte Luxusaufmachung für High-End-Shopping-Malls in Dubai oder Abu Dhabi…. also Finger weg!

Nun aber bei meiner letzten Order, bei einem sicherlich Allen hier bekannten Bruchsaler Duftversandhaus bekam ich eine Abfüllung von der Neuauflage von Patou Pour Homme.

Einerseits skeptisch, andererseits bannig gespannt, sprühte ich es mir auf den Handrücken…. dann der Schock! Was ist das denn? Das hat ja nur noch im einstelligen Prozentbereich etwas mit meinem alten Patou Pour Homme gemeinsam…. Nichts mehr von dem schweren ledrig-würzigen Orientalen ist mehr vorhanden, hier wimmert ein Schatten eines einst einzigartigen Duftes irgendwo nach Anerkennung, die ich ihm nicht geben kann und auch nicht geben will.

Nein, werte Damen und Herren bei Parfums Patou, das ist nichts! Und das dann noch als Collection Héritage zu bezeichne ist schon fast unverschämt, nicht auszudenken was Sie aus Eau de Patou, Chaldée, Vacances oder Le Sien gemacht haben… Schämen Sie sich! Die Empörung aller ehemaligen Liebhaber/-innen Ihrer Kreationen sollte Ihnen sicher sein!

Das reformulierte Patou Pour Homme ist viel leichter als die ursprüngliche Version, es fehlen die Ingredienzien die den Duft früher ausmachten, die animalische Basis hat man gänzlich durch eine eher holzige ersetzt.
Für mich duftes P.P.H. 2013 wie HAVANNA von Aramis und das gibt's für weit weniger als 1/4 des üppigen Preises von sage und schreibe 180,-€!

Ach ja, ich bekam im gleichen Jahr (1985) von einer damaligen Freundin auch eine Maxi-Single zum Geburtstag geschenkt…. Eben jene mit dem Titel "Yesterme, Yesteryou, Yesterday" von einer Kombo namens Boystowngang.

Dieser Song passt zu dem jähen Ende der Freundschaft mit dieser jungen Dame damals ebenso wie mit dem Ende der Freundschaft zu Patou Pour Homme heute…. aus vorbei!
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Weitere Rezensionen

Statements

11 kurze Meinungen zum Parfum
SchatzSucherSchatzSucher vor 2 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Nach klassischem Strickmuster komponierter Duft mit grünen, floralen und würzigen Noten.
Etwas bieder, aber ohne Störelemente und gefällt.
19 Antworten
NuiWhakakoreNuiWhakakore vor 2 Jahren
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Zitrusfrischer Galbanumschein
Pfefferblümchen und sanftes Kraut
Lederpatch am Ambersacko
rauchen aufgegeben vor Jahren schon
23 Antworten
KovexKovex vor 3 Jahren
7
Sillage
8.5
Duft
Ein komplett unprätentiöser klassischer Herrenduft, der mich in seiner floral-seifigen und würzigen Schlichtheit dennoch überzeugt.
5 Antworten
Greenfan1701Greenfan1701 vor 3 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Galbanum und Lavendel sind bei mir im Vordergrund. Feine Sillage, kein Pfeffer, dezent ledriger Abschluss mit Mini-Weihrauchwürze. Sehr gut.
3 Antworten
MörderbieneMörderbiene vor 4 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Etwas Frucht, etwas Würze, etwas Kraut und etwas Grün.
Selbst ohne bewußten Vergleich ist ein objektiver Blick unmöglich.
3 Antworten
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