14.06.2015 - 04:24 Uhr
loewenherz
881 Rezensionen
loewenherz
12
Die gut erträgliche Leichtigkeit des Seins
L'Occitane ist keiner der Altvorderen in Sachen Parfum. Jedoch - und das finde ich angenehm - sie haben auch nie so getan. Etwas unentschlossen zwischen Retail, Mid Price und ein bisschen Bio und in etwas albern provençalisch gestalteten Boutiquen konzentrieren sie sich auf Cremes und Seifen - Duftkerzen gibt es auch - und das machen sie mutmaßlich nicht schlecht. Hin und wieder verschlägt es mich in einen dieser Läden - und manchmal findet man dort unerwartet etwas Schönes wie Eau Universelle.
'Eau Universelle' - ich mag, wie der angesprochene Mangel am Anspruch etwas ganz Besonderes zu sein, sich schon im Namen niederschlägt - den verkaufen sie in Flaschen (und Flaschen sind es, keine Flakons) mit 300 ml Inhalt - formschönen Flaschen in einem schlichten, sehr zurückgenommenen Design. Ich stelle mir vor, dass ich solche Flaschen im kühlen Badezimmer eines zwanglos eleganten Hotels im Hinterland des Mittelmeeres vorfinde - wo feines, weißes Leinen vor leicht angeschlagenen Fin-de-Siècle-Fliesen liegt. Eine Provinzstadt müsste es sein und eine, in der die alten Männer - wenn die größte Hitze vorüber ist, aber die Stadt noch ganz still daliegt - die Nachmittage mit Rotwein und mit Boccia oder Boule vertrödeln - je nachdem, von welcher Gegend wir reden wollen. Die Stadt ist nicht Siena oder Avignon - keine von denen, in denen jeder schon mal war - sondern stattdessen eine der ruhigen, eine aus der zweiten Reihe - vielleicht Orvieto oder Montélimar - eine, in der man einen ganzen Sommer bleiben und die Tage hinter zart im Wind wehenden Vorhängen verdösen kann, ehe uns eine Vespa oder der Schrei des Esels weckt.
Eau Universelle ist ein Eau de Cologne - daran ist wichtig sich zu erinnern, denn flüchtig und ganz leicht - so ist sein Wesen. Eine Idee von Frische, das Blumige nur angedeutet, das Zitrische zumindest zehn herrliche Minuten lang deutlich da. Man kann - und die Größe der Flasche und sein geringer Preis erlauben dies, fordern es nachgerade heraus - ihn nachzusprühen, wenn er nachlässt - zumal es keine komplexe Basisnote gibt, die man damit zerstörte. Es bleibt kaum mehr als nur die Ahnung einer zart holzigen Wärme - dann ist er fort und hinterlässt fast nichts als die Erinnerung an seine schöne Kopfnote - während wir im Schatten hoher Bäume dösen, und die alten Männer den Nachmittag beim Boccia-Spiel vertrödeln.
Fazit: ein zwangloser, unaufgeregter Duft voll sommerlicher Leichtigkeit und einer, der eine heitere, kleine Geschichte aus dem Süden zu erzählen hat. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
'Eau Universelle' - ich mag, wie der angesprochene Mangel am Anspruch etwas ganz Besonderes zu sein, sich schon im Namen niederschlägt - den verkaufen sie in Flaschen (und Flaschen sind es, keine Flakons) mit 300 ml Inhalt - formschönen Flaschen in einem schlichten, sehr zurückgenommenen Design. Ich stelle mir vor, dass ich solche Flaschen im kühlen Badezimmer eines zwanglos eleganten Hotels im Hinterland des Mittelmeeres vorfinde - wo feines, weißes Leinen vor leicht angeschlagenen Fin-de-Siècle-Fliesen liegt. Eine Provinzstadt müsste es sein und eine, in der die alten Männer - wenn die größte Hitze vorüber ist, aber die Stadt noch ganz still daliegt - die Nachmittage mit Rotwein und mit Boccia oder Boule vertrödeln - je nachdem, von welcher Gegend wir reden wollen. Die Stadt ist nicht Siena oder Avignon - keine von denen, in denen jeder schon mal war - sondern stattdessen eine der ruhigen, eine aus der zweiten Reihe - vielleicht Orvieto oder Montélimar - eine, in der man einen ganzen Sommer bleiben und die Tage hinter zart im Wind wehenden Vorhängen verdösen kann, ehe uns eine Vespa oder der Schrei des Esels weckt.
Eau Universelle ist ein Eau de Cologne - daran ist wichtig sich zu erinnern, denn flüchtig und ganz leicht - so ist sein Wesen. Eine Idee von Frische, das Blumige nur angedeutet, das Zitrische zumindest zehn herrliche Minuten lang deutlich da. Man kann - und die Größe der Flasche und sein geringer Preis erlauben dies, fordern es nachgerade heraus - ihn nachzusprühen, wenn er nachlässt - zumal es keine komplexe Basisnote gibt, die man damit zerstörte. Es bleibt kaum mehr als nur die Ahnung einer zart holzigen Wärme - dann ist er fort und hinterlässt fast nichts als die Erinnerung an seine schöne Kopfnote - während wir im Schatten hoher Bäume dösen, und die alten Männer den Nachmittag beim Boccia-Spiel vertrödeln.
Fazit: ein zwangloser, unaufgeregter Duft voll sommerlicher Leichtigkeit und einer, der eine heitere, kleine Geschichte aus dem Süden zu erzählen hat. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
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