03.09.2012 - 14:07 Uhr
oYo
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12
Die Seenymphe
Eigentlich schreibe ich Kommentare erst, wenn ich einen Duft schon ein wenig kennengelernt habe. Aber diesmal mache ich eine Ausnahme und beschreibe meine allererste Begegnung mit diesem Duft. Das hat auch einen Grund: Ich mag Irisdüfte bisher eigentlich nicht besonders, die pudrige Süße bereitet mir oft Kopfschmerzen. Aber dieser Duft hier hat mich sehr sachte an das Thema herangeführt, wenn auch die Konfrontation am Ende der für mich spannenden Duftentwicklung dann doch sehr direkt ist. Wer einen 'Schnellkurs' im Begreifen von pudriger Iris braucht, dem kann ich 'Iris Pallida' wärmstens empfehlen... ;-)
Der Duft trifft auf die Haut, ein Schwall von Anis kommt mir entgegen, so daß ich für einen Moment fast zurückzucke, dann neugierig an meinem Handgelenk schnuppere. Aber da befindet er sich schon auf dem Rückzug, hinterläßt eine kurz im Dämmerlicht des Morgens aufleuchtende silbergraue Lichtspur und schmiegt sich dann in die Gesamtkomposition der Morgenluft ein. Ich folge der Spur und stehe vor einem See. Dichter Nebel hängt über ihm, ein dunkelgrüner, feuchtmodriger Geruch nach Veilchenblatt und Iriswurzel steigt von ihm auf. Langsam geht die Sonne auf, verdeckt vom Nebel, ein hellgraues Licht voller Mystik und Zauber.
Nach einer halben Stunde gewinnt die Sonne an Kraft und die dichten, feuchten Wolken heben sich allmählich, aber die Luft bleibt diesig, ein zarter Dunst liegt wie ein hauchdünner Schleier über dem See, als wolle er seine Geheimnisse nicht ganz preisgeben. Ein sanfter, pudriger Duft steigt auf, jetzt kann ich sie sehen - die Iris. Sie entfaltet ihre Blütenblätter und verströmt sich immer leuchtender in hellem Licht. Ich schaue genauer hin und erkenne eine Nymphe, sie ist bezaubernd jung, hat samtige, weiße Haut, und strahlt doch etwas Uraltes aus. Nie wirft sie ihre Schleier ab, doch sind sie so hauchzart, daß sich jede Rundung ihres sinnlichen Körpers erahnen läßt.
Es wird langsam wärmer, nach einer weiteren Stunde umspielen holzige Noten den pudrigen Dunst, der jetzt die ganze Luft erfüllt. Der Duft lädt zum Verweilen ein, und ich betrete den gerade getrockneten Steg aus Zedernholz, der etwas auf den See hinausführt, wo die grünen, sumpfigen Gerüche des Ufers nicht mehr wahrnehmbar sind. Die Nymphe ist gar nicht schüchtern, neugierig kommt sie näher und legt sich neben mich.
Zwei weitere Stunden vergehen, in denen ich ihre Nähe spüren kann und der Irisduft immer präsenter wird. Es ist angenehm warm, nicht heiß oder schwül, eher wie an einem schönen Sonnentag im Spätsommer. Ein sehr sanfter Patchouli und ein Hauch Vetiver tauchen alles in goldenes Licht, das aber im Laufe der nächsten 1,5 Stunden immer stärker überstrahlt wird von weißem Moschus.
Sind es ihre Schleier, die so intensiv nach Moschus und Iris riechen? Spielerisch lege ich einen Zipfel des Schleiers über mein Gesicht, das Licht um mich her wird immer heller, es blendet mich nicht, aber ich kann den See jetzt nicht mehr wahrnehmen. Ich fühle mich eingehüllt von den Schleiern, ich verliere meine Orientierung und bekomme Kopfschmerzen. So viel Iris und weißer Moschus, das ist mir einfach zu pudrig. Ich versuche, mich aus den Schleiern zu befreien, da greift die Nymphe nach meiner Hand und zieht mich ganz nah an sich heran.
Es sind jetzt wohl insgesamt 6 Stunde vergangen, darum zieht mich der Duft so nah an die Haut - ihre Haut, die so dünn ist, daß sie durchscheinend wirkt und hellviolett schimmert. Sie zieht meinen Kopf auf ihre Schulter und ich kann mich entspannen. Jetzt wird es mir plötzlich klar: die Iris ist ein Herzensduft! Es geht hier nicht um heiße Liebe und brennende Leidenschaft, sondern um eine sehr warme, beständige, golden leuchtende Freude im Herzen, die sich fast wie flüssiger Duft in mir ausbreitet. Mit einem Schlag sind meine Kopfschmerzen weg, sanft löse ich mich aus ihrer Umarmung, nur manchmal noch führe ich das Handgelenk an meine Nase, um das Herzensgefühl wieder aufzusuchen. Dann verabschiedet sich der Moschus und die Nymphe legt sich schlafen in ein Bett aus Vetiver und Patchouli, wo sie langsam verblaßt.
Der Duft trifft auf die Haut, ein Schwall von Anis kommt mir entgegen, so daß ich für einen Moment fast zurückzucke, dann neugierig an meinem Handgelenk schnuppere. Aber da befindet er sich schon auf dem Rückzug, hinterläßt eine kurz im Dämmerlicht des Morgens aufleuchtende silbergraue Lichtspur und schmiegt sich dann in die Gesamtkomposition der Morgenluft ein. Ich folge der Spur und stehe vor einem See. Dichter Nebel hängt über ihm, ein dunkelgrüner, feuchtmodriger Geruch nach Veilchenblatt und Iriswurzel steigt von ihm auf. Langsam geht die Sonne auf, verdeckt vom Nebel, ein hellgraues Licht voller Mystik und Zauber.
Nach einer halben Stunde gewinnt die Sonne an Kraft und die dichten, feuchten Wolken heben sich allmählich, aber die Luft bleibt diesig, ein zarter Dunst liegt wie ein hauchdünner Schleier über dem See, als wolle er seine Geheimnisse nicht ganz preisgeben. Ein sanfter, pudriger Duft steigt auf, jetzt kann ich sie sehen - die Iris. Sie entfaltet ihre Blütenblätter und verströmt sich immer leuchtender in hellem Licht. Ich schaue genauer hin und erkenne eine Nymphe, sie ist bezaubernd jung, hat samtige, weiße Haut, und strahlt doch etwas Uraltes aus. Nie wirft sie ihre Schleier ab, doch sind sie so hauchzart, daß sich jede Rundung ihres sinnlichen Körpers erahnen läßt.
Es wird langsam wärmer, nach einer weiteren Stunde umspielen holzige Noten den pudrigen Dunst, der jetzt die ganze Luft erfüllt. Der Duft lädt zum Verweilen ein, und ich betrete den gerade getrockneten Steg aus Zedernholz, der etwas auf den See hinausführt, wo die grünen, sumpfigen Gerüche des Ufers nicht mehr wahrnehmbar sind. Die Nymphe ist gar nicht schüchtern, neugierig kommt sie näher und legt sich neben mich.
Zwei weitere Stunden vergehen, in denen ich ihre Nähe spüren kann und der Irisduft immer präsenter wird. Es ist angenehm warm, nicht heiß oder schwül, eher wie an einem schönen Sonnentag im Spätsommer. Ein sehr sanfter Patchouli und ein Hauch Vetiver tauchen alles in goldenes Licht, das aber im Laufe der nächsten 1,5 Stunden immer stärker überstrahlt wird von weißem Moschus.
Sind es ihre Schleier, die so intensiv nach Moschus und Iris riechen? Spielerisch lege ich einen Zipfel des Schleiers über mein Gesicht, das Licht um mich her wird immer heller, es blendet mich nicht, aber ich kann den See jetzt nicht mehr wahrnehmen. Ich fühle mich eingehüllt von den Schleiern, ich verliere meine Orientierung und bekomme Kopfschmerzen. So viel Iris und weißer Moschus, das ist mir einfach zu pudrig. Ich versuche, mich aus den Schleiern zu befreien, da greift die Nymphe nach meiner Hand und zieht mich ganz nah an sich heran.
Es sind jetzt wohl insgesamt 6 Stunde vergangen, darum zieht mich der Duft so nah an die Haut - ihre Haut, die so dünn ist, daß sie durchscheinend wirkt und hellviolett schimmert. Sie zieht meinen Kopf auf ihre Schulter und ich kann mich entspannen. Jetzt wird es mir plötzlich klar: die Iris ist ein Herzensduft! Es geht hier nicht um heiße Liebe und brennende Leidenschaft, sondern um eine sehr warme, beständige, golden leuchtende Freude im Herzen, die sich fast wie flüssiger Duft in mir ausbreitet. Mit einem Schlag sind meine Kopfschmerzen weg, sanft löse ich mich aus ihrer Umarmung, nur manchmal noch führe ich das Handgelenk an meine Nase, um das Herzensgefühl wieder aufzusuchen. Dann verabschiedet sich der Moschus und die Nymphe legt sich schlafen in ein Bett aus Vetiver und Patchouli, wo sie langsam verblaßt.
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