20.05.2018 - 15:30 Uhr
Meggi
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28
Obstsalat aus der Molekularküche?
Seltsam. Eine allgemeinere Suche nach dem Namen des Duftes führt mich auf die polnische Wikipedia, zu einem Ort im Nordteil Zyperns, der in der deutschen Fassung Kythrea genannt wird. Der Google-Übersetzer will den Namen als ein Suaheli-Wort erkennen, hat eine Übersetzung freilich trotzdem nicht parat. Und beim Hersteller heißt es, der Duft beziehe sich auf den „Hummelflug“, ein populäres Stück aus der ansonsten (jedenfalls hierzulande) weithin unbekannten Oper „Das Märchen vom Zaren Saltan“ von Nikolaj Rimskij-Korssakow. Nicht einmal Walerij Gergjew und seine Marjinskij-Truppe haben das Werk eingespielt – und die haben sich in den vergangenen Jahrzehnten wahrlich um einige Hinterbänkler des russischen Repertoires verdient gemacht.
Besagter „Hummelflug“ wird beim Aufrufen auf der Anbieter-Seite als Klavierfassung kurz angerissen. Mithin wird eine Komposition eines Meisters im Umgang mit orchestralen Farben buchstäblich ins Schwarzweiß gezwängt. Alles sehr rätselhaft. Was wohl die Parfümeurin daraus zaubert…?
Einen chemisch-aquatisch-maritimen Auftakt mit vanillig-anisigem Anflug, wie von Backaroma. Auf den Ursprung der beißenden Süße gibt außerdem die Angabe ‚Honig‘ einen Hinweis. Eine einsam-wackere Zitrone hat mächtig zu kämpfen. ‚Früchte‘? Das wäre dann vor allem eine ganz besondere, über die bereits vorgeschlagene ‚Melone‘ hinaus. Nämlich Marias Spezial-Neuzüchtung ‚Helione‘.
Und wo wir schon bei „mit -one“ sind: Die Hauptrolle in der heutigen Molekularküche dürfte ‚Calone‘ spielen, denn in der im Laufe des Vormittags ins Beherrschende anschwellenden Brise spüre ich zunehmend betrübt meinem Anis-Gedanken hinterher. Wenigstens wird es nicht brackig – immerhin etwas. Da hilft (*nachschlag*) vielleicht vanillige Ambra, eine entsprechende Cremigkeit und Süße lässt sich diagnostizieren. Nun warte ich noch auf das Bienenwachs. Äh, wie jetzt: Biene? Ich dachte, wir wären bei Hummeln! Egal, ich warte ohnehin vergebens. Honig geht allerdings als Quell von Süße am Nachmittag wieder irgendwie in Ordnung. Mir fällt es stets schwer, unter diesem Meeres-Zeug andere Sachen nuanciert wahrzunehmen und dass die abendliche Ebbe heute einen deutlichen Moschus-Grund freilegt, ist ein schwacher Trost. Deshalb ist derlei auch…
(Fazit:) …nicht meine Baustelle. Aber zumindest ist der Duft gut tragbar, weil er halt nicht brackig wird.
Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
Besagter „Hummelflug“ wird beim Aufrufen auf der Anbieter-Seite als Klavierfassung kurz angerissen. Mithin wird eine Komposition eines Meisters im Umgang mit orchestralen Farben buchstäblich ins Schwarzweiß gezwängt. Alles sehr rätselhaft. Was wohl die Parfümeurin daraus zaubert…?
Einen chemisch-aquatisch-maritimen Auftakt mit vanillig-anisigem Anflug, wie von Backaroma. Auf den Ursprung der beißenden Süße gibt außerdem die Angabe ‚Honig‘ einen Hinweis. Eine einsam-wackere Zitrone hat mächtig zu kämpfen. ‚Früchte‘? Das wäre dann vor allem eine ganz besondere, über die bereits vorgeschlagene ‚Melone‘ hinaus. Nämlich Marias Spezial-Neuzüchtung ‚Helione‘.
Und wo wir schon bei „mit -one“ sind: Die Hauptrolle in der heutigen Molekularküche dürfte ‚Calone‘ spielen, denn in der im Laufe des Vormittags ins Beherrschende anschwellenden Brise spüre ich zunehmend betrübt meinem Anis-Gedanken hinterher. Wenigstens wird es nicht brackig – immerhin etwas. Da hilft (*nachschlag*) vielleicht vanillige Ambra, eine entsprechende Cremigkeit und Süße lässt sich diagnostizieren. Nun warte ich noch auf das Bienenwachs. Äh, wie jetzt: Biene? Ich dachte, wir wären bei Hummeln! Egal, ich warte ohnehin vergebens. Honig geht allerdings als Quell von Süße am Nachmittag wieder irgendwie in Ordnung. Mir fällt es stets schwer, unter diesem Meeres-Zeug andere Sachen nuanciert wahrzunehmen und dass die abendliche Ebbe heute einen deutlichen Moschus-Grund freilegt, ist ein schwacher Trost. Deshalb ist derlei auch…
(Fazit:) …nicht meine Baustelle. Aber zumindest ist der Duft gut tragbar, weil er halt nicht brackig wird.
Ich bedanke mich bei Yatagan für die Probe.
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