Gentile von Maria Candida Gentile
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6.8 / 10 26 Bewertungen
Gentile ist ein Parfum von Maria Candida Gentile für Herren und erschien im Jahr 2012. Der Duft ist grün-blumig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Grün
Blumig
Frisch
Holzig
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BasilikumBasilikum
Herznote Herznote
RosengeranieRosengeranie OsmanthusOsmanthus
Basisnote Basisnote
VetiverVetiver

Parfümeur

Bewertungen
Duft
6.826 Bewertungen
Haltbarkeit
8.120 Bewertungen
Sillage
7.121 Bewertungen
Flakon
7.123 Bewertungen
Eingetragen von Ambra, letzte Aktualisierung am 28.12.2023.

Rezensionen

3 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 22  
das Rätsel
Es muß an meiner Nase liegen.
Wieder einmal, wie so oft.
An meiner Nase, die nicht riechen kann, nicht riechen will, was das Auge liest, die Pyramide sagt.
Die sich nicht schert um die Erwartungen des Kopfes, dessen Bild schon fertig ist, noch eh der erste Sprüher meine Haut berührt.
Und an der Haut vielleicht auch noch, der weiblichen, die nicht gemacht ist für den "Herrenduft", als der "Gentile" auf sie trifft und gleich den Flirt beginnt – das alte Spiel von Mann und Frau, von Duft und Haut und dem, was ist, vielleicht auch nicht.

Wo immer sie auch sein mögen, die Vier der Pyramide, auf welcher Haut sie sich entfalten: Die meine ist es nicht.
Weit mehr als eine Woche lang waren wir ein Paar, Marias "Gentile" und ich.
Mehr als eine Woche lang suchte ich den zarten Jüngling, dem Knabenalter kaum entwachsen, die Wangen noch ganz zart unter dem Pfirsichflaum.
Für ihn, so sagte man, sei "Gentile" entstanden, für ihn, Marias jungen Sohn.
Ich suchte ihn am Morgen und am Abend, bei Regen, Wind und Sonnenschein, auf nackter und bedeckter Haut und auch in meinem Haar.
Und manchmal, Augenblicke nur, schien ich ihn auch zu finden, zu sehen in der Ferne, verschwommen, vage nur.
Stets hielt er sich verborgen hinter einem Bodyguard aus kraftvoll-dunklem Holz, harzig-würzig, Aug' in Aug' mit Birkenteer.
Groß und stark und so sehr Mann, so sehr Kerl, breitgeschultert, rauh.

Doch wer mir nah kam, wer ihm nah kam, "Gentile", ganz dicht bis an die Haut, der fand ganz zarte helle Frische, jung und rein, fast feminin.
Lotusblüten, Wasserlilien – feuchtes junges Grün, vom Sommerregen naß.
Nicht jeden Tag, nicht jedes Mal, nicht immer gleich.
Doch immer war da jener dunkle Bursche, der mich umgab auf Schritt und Tritt, der mir voraus war und auch meine Schleppe.
Birkenteer, da war ich sicher, immer wieder, Tag um Tag.

Das war seltsam, wirklich seltsam, denn die Pyramide listet weder Holz noch Leder und auch sonst schrieb niemals jemand je davon.
Sollte es womöglich nicht "Gentile" sein, den ich da trug, die Probe falsch beschriftet und "Barry Lyndon" gar darin?
Der Vergleichstest sagte Nein – zwar listet Barry Leder, doch ist Marias zweiter Mann sehr anders komponiert.
So blieb das Rätsel ungelöst und wurde noch komplexer:

An jenen wirklich trocken-warmen Tagen, von denen dieser Sommer noch nicht viele zählt, fand sich auf meiner Haut kühl-grauer Weihrauch, fragil-sakral, der Rauch schon lang verweht, sein Duft umfangen noch von dicken Mauern.
In seinem Hintergrund auch hier der Birkenteer, das dunkle Holz, sehr erwachsen, ernst – ja, fast schon streng.
Ein dunkelrot-schwarzbrauner Faden, der stets sich durch "Gentile" zieht.

"Gentile" spielt mit mir, für mich in vielerlei Facetten, changiert von zartem Frühlingsgrün und Silberpudermatt zu lichtem Anthrazit und Dunkelschwarzbraunrot.
Kratziges Kraut, wässriges Grün, zarte Blüten und Puderstaub, dunkelharzwürzig geschlagenes Holz.
Die große alte Kathedrale, ein Mann, der keine Kutte trägt.
Und lang schon nicht mehr Jüngling ist.
Das Rätsel bleibt - unverstanden, ungelöst.
Es wird die Haut gewesen sein, wenn nicht die Nase...

PS: Yatagan - danke!
15 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Ernstheiter

41 Rezensionen
Ernstheiter
Ernstheiter
Top Rezension 12  
Beharrlichkeit der Leichtigkeit
Maria Candida Gentile ist ein relativ neuer Name unter den internationalen Parfumeuren. Fast alle ihre Kreationen sind Parfums / Extraits, die sich durch eine sehr kleine Anzahl an Ingredienzen auszeichnen. In ihren Dueften befinden sich oftmals nur (zumindest nach der offiziellen Angabe)vier, fuenf Duftnoten, sodass man schon von olfaktorischem Minimalismus sprechen kann. Fast draengt sich ein Vergleich mit der Nouvelle Cuisine auf, die auf dem Motto basiert "Weniger ist mehr".

Nach diesen Grundsaetzen ist auch "Gentile" komponiert. Gleich nach dem Aufspruehen entwickelt sich eine Frische, die allerdings nichts von "frischer Waesche" oder Citrus an sich hat. Keine Bergamott- oder Zitronenfrische, sondern eine transparente, fast schuechterne Frische, die an Aprikosen oder frische Pfirsiche erinnert. Dies ist zurueckzufuehren auf die verwendeten Osmanthusblueten, die im Zusammenspiel mit Basilikum der fruchtigen Frische einen gruenen Charakter verleihen.

Nach etwa 20 Minuten gesellt sich aus der Basis ein frischer, leichter Vetiver hinzu, der allerdings weit entfernt ist von einem gruen-erdigen Vetiver à la Guerlain oder einem holzig-erdigen à la Encre Noir. Obwohl er deutlich erkennbar ist, legt er ebenfalls eine gewisse Zurueckhaltung an den Tag und fuegt sich so perfekt in das unspektakulaere Zusammenspiel zwischen Osmanthusblueten und Basilikum ein.

"Gentile" ist weit entfernt von einer Parfuem-Symphonie à la Guerlain, aber das ist gerade das Besondere an diesem Duft. Es ist kein Blockbuster, sondern ein hervorragend gemachter Independent Film. Und auch solche Filme koennen einen Oscar gewinnen.

Das Erstaunliche an "Gentile" ist, dass es sich um einen Duft handelt, der keine besonders starke Sillage hat, aber dennoch sehr sehr lange anhaelt. Auch nach 8/9 Stunden kann ich ihn noch auf meiner Haut wahrnehmen.

Fazit: ...and the Oscar goes to Maria Candida Gentile for "Gentile"
2 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 17  
Vetiver mal ganz blütenfrisch und überaus freundlich
Angeblich für ihren 18 jährigen Sohn komponiert, ist dieser Duft von Maria Candida Gentile doch alles andere als ein zeittypischer Jungs-Duft: keine Patchouli-Schoko-Kombi, keine Marshmallow-Zuckerwatten-Süße, kein „Blondes Holz“ und auch kein „Weißer Moschus“, und einen Mojito-Akkord sucht man ebenso vergebens.
Nein, „Gentile“ ist durch und durch ein klassischer Duft. Er hätte auch vor dreißig oder vierzig Jahren lanciert werden können und wäre schon damals nicht gerade durch Modernität aufgefallen. Altmodisch, im Sinne einer alten Mode folgend, ist er deswegen aber noch lange nicht, ganz im Gegenteil.

Doch zum Duft: „Gentile“ bedeutet im Italienischen „freundlich“, „liebenswürdig“, „höflich“, „nett“. Und all das ist der Duft – nichts Harsches ist an ihm und nichts Dunkles oder gar Verwegenes. Er ist auch nicht kompliziert, zumindest scheint das zunächst nicht so, denn die erkennbaren Akkorde sind recht übersichtlich und lassen sich mit frisch/würzig/blumig und grün beschreiben.
Zu Beginn die florale Frische der weißen Osmanthusblüte mit ihren fruchtigen, Aprikosen-ähnlichen Akzenten, im Zusammenklang mit frisch-aromatischem Basilikum. Dieses Duo bildet so etwas wie das Herz des Duftes, dessen Basis von frischem Vetiver dominiert wird. Es sind – wie man durch die Aneinanderreihung von dreimal ‚frisch’ schon erkennen kann – vor allem die hellen Seiten der Protagonisten, die Maria Candida Gentile hier betont: das Strahlen der Blüte, die nur zaghaft ihre Süße offenbart, die sommerlich trockene Würze junger Basilikumblätter, noch weit vom reifen, kräftigen Aroma des getrockneten Würzkrautes entfernt, und helles, grasig-grünes Vetiver, ohne dessen erdiges Wurzelwerk. Etwas Geranium, dezent verwendet, verstärkt den Eindruck von Helligkeit und blütenreiner Frische. Eine Frische allerdings – und das ist schon ein wenig besonders, vor allem für einen Herrenduft – die ohne die üblichen zitrischen Verdächtigen und auch ohne bitterschalige Bergamotte auskommt.

Neben diesen Protagonisten haben noch eine Reihe weiterer Akteure kleinere Auftritte: so meine ich im ersten Drittel des Duftverlaufes, ziemlich am Anfang, einen deutlichen Lavendel-Akkord zu erkennen, ebenso einen fruchtig-bitteren, den ich einerseits der Orsmanthusblüte zuordnen könnte, oder vielleicht doch einer Hesperidien-Frucht.
Auch eine zarte, in keiner Sekunde offensiv auftrumpfende animalische Beimischung, die dem Duft eine leise lasziv-erotische Aura verleiht, scheint gleich zu Beginn mitzuschwingen. Sie verliert sich allerdings zum Herzen hin, das ganz im Zeichen des floral/würzig/grünen Hauptakkordes steht.
Im Fond schließlich scheint mir dann etwas Eichenmoos vorhanden zu sein - ob echtes, oder irgendein Substitut, sei dahingestellt.
Wenn der Duft dann nach vielen, vielen Stunden – er ist selbst für ein Parfum/Extrait unglaublich haltbar! – langsam eine hautnahe Süße und Wärme entwickelt, mögen auch leicht ambrierte Noten, etwas Labdanum und Tonka im Spiel sein, aber das sind bloße Vermutungen.
Viel mehr tummelt sich nach meinem Empfinden nicht auf der Bühne.

So ist „Gentile“ eher ein kleines Duft-Kammerspiel und weit entfernt von der Opulenz einer großen Duft-Oper. Die überschaubare Menge an Mitwirkenden bedeutet aber nicht, dass diese nicht in der Lage wären ein exquisites Spiel zu bieten, ganz im Gegenteil. Gerade das Agieren von Wenigen bedarf, da nur diese im Fokus stehen, der größten Exaktheit, genauester Abstimmung und Koordination. Unzulänglichkeiten oder Schludrigkeiten fielen weit stärker ins Gewicht als wenn ganze Heerscharen die Bretter bevölkerten.
Edmond Roudnitska beispielsweise war ein Meister des kleinen, intimen Spiels. Jean-Claude Ellena ist es ebenso, obwohl seine Werke für meinen Geschmack häufig allzu minimiert daherkommen (das Rezitieren eines kleinen Verses mag ja ganz nett sein, aber lieber möchte ich halt eine Geschichte erzählt bekommen).
Und auch Maria Candida Gentiles Markenzeichen ist die Arbeit mit nur wenigen Materialien, aber im Gegensatz zu Ellena, der diese zu Duftschleiern verflüchtigen würde, betont sie geradezu deren Fülle und Reichtum, sodass ihre Kreationen, obwohl vermeintlich leicht an Gewicht, doch einen stattlichen Körper von erstaunlicher Substanz offenbaren.

Diese Fähigkeit der Signora, aus nur Wenigem etwas kraftvolles und reichhaltiges zu schmieden, dabei eine mehr als überzeugende Kunstfertigkeit an den Tag zu legen und das ganze mit Geschmack und Stil zu veredeln, diese Fähigkeit überzeugt mich auf ganzer Linie!

Fazit: „Gentile“ ist ein erstaunlich schöner Vetiver-Blütenduft, der bei aller Gefälligkeit trotzdem genug Charakter mitbringt um den Träger, oder die Trägerin, als zwar nicht besonders modisch, aber dafür wirklich gut duftend hervorzuheben.
Ein paar Jährchen mehr als die 18 ihres Sohnes darf, ja sollte Mann/Frau ruhig mitbringen, dann macht das etwas außerhalb der Menge Stehen nämlich erst so richtig Spaß.
Präsenz und Haltbarkeit sind phänomenal, und der Preis für 30ml Parfum erleichtert die Kaufentscheidung sicher enorm.

An dieser Stelle ein ganz besonderer Dank an das Parfumo-Mitglied Maharanih, die mich auf diese großartige Parfümeurin hingewiesen hat!
8 Antworten

Statements

7 kurze Meinungen zum Parfum
CharlAmbreCharlAmbre vor 4 Monaten
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Kräutersaft, Blumensaft, sehr vegan, herb, grün: erst Kräuter, dann Vetiver. Gepflegt, klassisch, klasse.
7 Antworten
MefunxMefunx vor 4 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Zartes Basilikum & minzige Geranie, helles Vetiver & junges Heu. Osmanthus, Moos & eine Kerze geben Tiefe, nur das Holz ist knarzig. Fein!
4 Antworten
KovexKovex vor 5 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ein herrlich unaufgeregter frischer Understatement-Gentleman-Duft.
Vetiver hält alle anderen Noten in Schach. Sehr gut gemacht!
4 Antworten
YataganYatagan vor 6 Jahren
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Krautig, grün und doch sanft: so stellt sich dieser eigenwillig und doch schöne Duft dar. In der Basis dann weiches, natürliches Vetiver.
3 Antworten
MörderbieneMörderbiene vor 4 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Rosiges, ätherisch Minziges und silbriger Rauch auf holzigem Kraut. Wie ein Kiesel, vom Wasser glattgeschliffen, seiner Kanten befreit.
1 Antwort
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