Finisterre von Maria Candida Gentile
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7.0 / 10 62 Bewertungen
Ein Parfum von Maria Candida Gentile für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2013. Der Duft ist aquatisch-frisch. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Aquatisch
Frisch
Holzig
Würzig
Grün

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
maritime Notenmaritime Noten HölzerHölzer
Herznote Herznote
KieferKiefer StrohblumeStrohblume
Basisnote Basisnote
AmbraAmbra SandelholzSandelholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.062 Bewertungen
Haltbarkeit
7.044 Bewertungen
Sillage
5.945 Bewertungen
Flakon
7.240 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 26.03.2024.

Rezensionen

5 ausführliche Duftbeschreibungen
4
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Palonera

467 Rezensionen
Palonera
Palonera
Top Rezension 38  
bis ans Ende dieser Welt
"Ich geh' mit dir, wohin du willst, auch bis ans Ende dieser Welt" sang Nena, das Mädchen aus Hagen, damals in den Achtzigern – ich hatte keine Ahnung, was sie meinte, doch ich wußte: Eines Tages würde ich dort sein, dort, am Ende der Welt.
Wo auch immer das sein mochte.
Nicht unbedingt mit Nena, nicht unbedingt mit einem jener Jungen, die ich damals kannte, nicht unbedingt überhaupt mit irgendwem.
Aber sein, dort sein, ganz sicher.
Eines Tages, irgendwann.

Irgendwann war dreißig Jahre später.
Und es war nicht irgendwer, der dort an meiner Seite ging zum Leuchtturm am Ende der Welt.
Der einen Fuß vor den anderen setzte, Schritt um Schritt, Fuß um Fuß, ohne Socken, ohne Schuh, unter den Sohlen den harschen Granit.
Der Wind blies rauh über die felsigen Klippen, salzte und gischtete Haut und Haar, zerrte an meinen Kleidern und riß dein Lachen mit sich fort.
Die Sonne türkiste deine Augen, die so blau waren wie das Meer an ruhigen Tagen, die selten waren hier oben im Nordwesten von Spanien.
"Hier ist das Ende – und alles fängt an", hattest du gesagt, den Blick weit draußen im Irgendwo, das blau war und grau und silbern, endlos und haltlos und immerfort, immerzu, allezeit.
Ich schob meine Hand in dein Hemd, suchte das Warm deiner Haut.

Wir liegen auf dem harten, warmen Boden, Kopf an Kopf, Haar in Haar, über uns betrunken fast der Himmel, so sehr blau.
Hier und da ein Kondensstreifen, zerfasernd, wattegleich.
Irgendwo, weit weg, noch ein, zwei Pilger, den Staub der Reise noch auf ihrem Schuh.
Sonne, grell und groß und rot hinter den Lidern, nadelfeines Sticheln prickelt auf dem nackten Bauch.
Die Luft trägt den Geruch der kahlen Felsen, in deren Schatten grünes Karg sich in den Boden krallt, und von irgendwoher wilden Fenchel und Anis.
Ich rieche sonnenwarmes Nadelholz und karstiges Gestrüpp, salzverkrustet, windgezaust.
Und deinen Atem, deine Haut - ein Rest von Sonnenmilch vermischt mit Algen, Sonne, Sand und mir.
Ich denk' an Nena.
"...bis ans Ende dieser Welt..."
Now here I am.
Mit dem Jungen aus Hagen.
Am Ende, am Anfang.
In Finisterre.
19 Antworten
6
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 36  
Jedem sein Welt-Ende
Finisterre - das Ende der Welt? Hm. Es ist noch nicht einmal das westlichste Ende des europäischen Festlands. Das ist das einige hundert Kilometer südlich in Portugal gelegene Cabo da Roca, welches zwar seinerseits bekanntlich auch nicht finisterre ist, aber jedenfalls finisterrer als Finisterre. Am Cabo da Roca war ich mal während meiner Zeit bei der Marine. Da geht’s schon steil abwärts, wenngleich wohl nicht derart steil, wie sich die Altvorderen den Rand der Welt vorgestellt haben mögen, den sie lieber nicht mit ihren Schiffen runterplumpsen wollten. Wir waren – Marine hin oder her – allerdings wenig stilechterweise nicht mit dem Schiff am Cabo, sondern von Lissabon aus mit dem Bus.

Wie duftet nun das Nicht-allerwestlichste-Ende-Europas-geschweige-denn-der-Welt?

Das Maritime ist sofort von einer süßlichen Sonnencreme-Note (ähnlich der aus Aria di Mare von Il Profumo) und von einer Anmutung von Fenchel oder besser Anis begleitet. Das mit dem Anis ist geradezu genial und passend; erstens peppt es das Maritime auf und zweitens leitet es elegant in den weiteren Verlauf über.

Binnen Sekunden dringt nämlich bereits eine Idee von Nadelholz durch, deutlich mehr Nadel als Holz, und mischt sich angenehm frisch mit besagtem Gewürz. Es entsteht ein beinahe zuckriger Dreh. Wo Annick Goutals Nuit Étoilée uns mit gezuckertem Nadelbaum in eine kristall-glitzernde Winter-Nacht entführt, haben wir es hier jedoch mit der warmen Jahreszeit zu tun. Ein sommerlicher Streifzug durch einen duftigen Wald.

Der Übergang insgesamt lässt sich mächtig Zeit. Der mild-maritime Schleier ist den kompletten Vormittag über zu spüren, als wehte uns eine Brise vom Meer hinterher, nachdem wir längst den Wald betreten haben.

Erst im Laufe des Vormittags unterschreibe ich das für die Kopfnote angegebene nasse Holz, dafür dürfte Labor-Meer im Verein mit muffigem Patchouli und hellem Kunstholz zuständig sein. Am Nachmittag stellt sich direkt auf der Haut dazu eine cremig-zuckrige Süße ein, die sich aus einem Rest des Gehabten plus der Basis gebildet hat.

Ganz nach hinten raus und sogar über eine abendliche Dusche und die Nachtruhe hinweg bis zum kommenden Morgen hält sich freilich leider eine fies-muffige Feuchtes-Gammelholz-Note; das ist ‚maritim‘ von seiner übleren Seite. Mithin empfinde ich den Duft ab dem mittleren Nachmittag als regelrecht unangenehm. Schade, zieht die Bewertung natürlich ziemlich runter. Trotzdem ein Test-Tipp, vielleicht bleibt anderen das olle Holz ja erspart. Und selbst wenn nicht – derlei ist nicht das Ende der Welt.

Ich bedanke mich bei Puck1 für die Probe.
22 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Snoozy

14 Rezensionen
Snoozy
Snoozy
Sehr hilfreiche Rezension 7  
Frischer Küstenwind
Der Herbst und Winter sind ja oft so Zeiten für gourmandige und eher schwerere Düfte. Als Ausgleich habe ich es an manchen Tagen gern frisch. Ich suchte konkret einen Stellvertreter für den L'Eau D'Hiver mit dem ich momentan nicht so kann weil er mir zu viel Süße entwickelt.
Und als hätte Maria Candida Gentile es geahnt, sandte sie mir einen neuen Duft aus ihrem Hause, den Finisterre.
Der Auftakt ist frisch mit einem Hauch Anis. Die MCG ihr sonst übliche "teerige" Holznote zu Beginn hält sich sehr zurück was den Einstieg in diesen Duft eher einfach macht. Ein leichter Harzhauch umweht die Noten aus dem Meer, fast so als stünde man an einer Steilküste im Hintergrund wogen die Kiefern...
Und für mich sehr angenehm: diese fischige Salznote, wie sie in vielen aquatischen Düften für meine Nase sehr präsent ist, fehlt hier fast gänzlich.
Im Laufe der Zeit wird der Duft sehr weich, ein bißchen wie der Bois Farine von L'Artisan. Weil, auch anders als bei den meisten aquatischen Düften, hier wird statt der hellen Moschus- eine Sandelholzbasis gewählt was den Duft so wunderbar weich und hautnah macht. Toll ausbalanciert und über Stunden spannend zu riechen.
Aber eben kein Kracher sondern eine leichte Duftbrise mit der sich ein Hundespaziergang wie heute im Nieselregen ein bißchen wie Urlaub anfühlt und
noch nach Stunden bleibt ein frischer, angenehm warmer Hauch zurück.
3 Antworten
5
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
6
Duft
FabianO

1005 Rezensionen
FabianO
FabianO
Hilfreiche Rezension 6  
Interessant gestalteter Bogen von rauem Meer zu kamilligen Kiefern mit dürftiger Sillage
Der Jakobsweg. DAS also ist Candida Gentiles Inspiration für den Duft "Finisterre".
Der lange Weg zum Meer.

Der Bogen erscheint mir durchaus sinnig geschlagen, deckt der Duft doch tatsächlich beides, den langen Marsch durch wilde Vegetation und das Erschnuppern des Meeres am Ziel, ab.

Über die Reihenfolge muss man aber nochmal reden. Ein Schwall maritimer Akkorde überfällt einen zu Beginn dichtgedrängt, etwas mineralisch, algig, aqautisch-würzig, leicht angeminzt. Eigentlich ja erst das Reiseziel, aber in punkto Haltbarkeit der Öle wohl nur am Beginn technisch machbar.

Eine leicht harzig-herbe Kiefer gesellt sich alsbald dazu, stellt einen deutlichen Kontrast/Spagat dar, verfliegt aber auch recht rasch wieder.

Kamillenteeartig, leicht honigtönig bis dezent kräuterig tut sich dann die Herzphase auf, die italienische Strohblume sorgt wohl für diesen Eindruck.
Das riecht durchaus interessant, ungewohnt, irgendwie durchaus entspannend.

Zu keinem Zeitpunkt verflacht der Duft in Richtung platter "Aqua"-Kultur, sondern bleibt ernst, seriös, durchaus leicht ätherisch und waldig-balsamisch, dezent saunahaft mit leichten Holzeinsprengseln, ohne den Ozean völlig aus den Augen zu verlieren.

Durchaus schön zu riechen, im Ausklang und der Sillage aber unheimlich schwach auf der Brust sowie mager und flach in Richtung von Sauna-Aufgussölen driftend.
1 Antwort
6
Duft
Estherica

20 Rezensionen
Estherica
Estherica
5  
Der Duschgel-Duft
Doch, die Überschrift meine ich ganz ernst und war auch überrascht, dass er sich dahin entwickelt.
Die Kopfnoten sind würzig, herb-frisch und vielversprechend. Eine frische Brise.
Soweit, so gut. Nach maximal einer Stunde bleibt auf meiner Haut ein Duft zurück, der angenehm sanft, warm, mit aquatischem Einschlag ist. Und genau so (ick schwörs), riecht meine Haut nach einer Dusche mit einem Duschgel namens "Meeresrauschen", irgendeine limited edition, diesen Sommer erstanden. Natürlich bietet das Duschgel keinen Duftverlauf und der Duft bleibt nicht lang auf der haut hängen, trotzdem war ich über den Duftzwilling überrascht.
Und einen weiteren Zwilling gibt's : Corallo von Profumi di Pantelleria riecht in der Basis quasi identisch. Hab die beiden dann noch Mal neben einander verglichen, weil ich schon dachte, die falsche Probe erwischt zu haben. Der Unterschied zum Corallo ist, das er in der Kopfnote wesentlich zitrischer startet.
Würde die frische Brise etwas länger wehen, Finisterre würde bei mir besser abschneiden. Wünsche mir, er würde nicht so schnell ins Banale versanden und in der Basis mit ein paar dunklen und süßen Noten (Eichenmoos, Alge,Jasmin?)aufwarten.
Dennoch hat er was, und wenn die Duschgel-Assoziation nicht wäre...wer weiss, würde vielleicht ein Mini bei mir einziehen. Den Platz darf dann Sideris übernehmen, der mir von den MCG bisher am Besten gefallen hat.
2 Antworten

Statements

12 kurze Meinungen zum Parfum
IntersportIntersport vor 1 Jahr
Eukalypisch-koniferer un-suesser Aquat, ordentliches 90'er revival, doch insgesamt recht flach und clean. Nur dürftige minimal Immortellen…
13 Antworten
Zauber600Zauber600 vor 8 Jahren
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Aquat !! Fenchel !! Immortelle !! (nasses) Kiefernholz !! Absolut unaufgeregt, kontemplativ, leise. Alles was IHR nicht mögt aber ICH :-))
2 Antworten
MörderbieneMörderbiene vor 3 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Auch Maria Candida Gentile scheint vor Calone-Unfällen nicht gefeit. Ich kann mir das zumindest nur als Unfall erklären.
4 Antworten
GschpusiGschpusi vor 5 Jahren
Eingecremt in warmer Sonne liegend, Strohhut aufm Kopf und frisch gebrochene Äste, ins salzige Meer geworfen. Hmmm... lecker
2 Antworten
SebastianMSebastianM vor 2 Jahren
Ich mag die curryfreie Strohblume, anisig, nadelig, erdig. Vielversprechend. Aber nach dem Missgechick mit dem Calone wird's unangenehm.
3 Antworten
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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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