22.06.2016 - 18:15 Uhr
Gerdi
29 Rezensionen
Gerdi
Top Rezension
59
Mein Name ist Gerdi und ich bin Blindkäuferin...
Genau! Ihr kennt das auch! Und ich kenne Euch! Wieder einmal reingefallen....
Der kühle, undekorierte Therapieraum wird von uns nicht benutzt...
Wir sitzen nicht auf den stapelbaren, metallbebeinten Pressholzstühlen...
Kein fusseliger Gruppenleiter bittet Euch um Eure Geschichte...
Jeder hat ein schönes Zuhause, sitzt bequem vor seinem Rechner, Tablett oder Telefon.... und mopst sich!
Hatten wir nicht alle große Ideen, als wir vom neuen Duft lasen, der die ultimative Rum/Vanille-Mischung offerierte?
Sollte das nicht die preiswerte Alternative eines heiß geliebten französischen Parfums sein?
"Liebe?"
"Nein!"
„GIER!“ schreit der fiktive Therapeut aus der Tiefe Eurer Seele...
„Wahre Liebe funktioniert nicht mit Objekten, die nicht da sind!“
„Das ist Gier! Das ist nur Projektion!“
Ach, und trotzdem haben wir immer wieder geschaut, wo der Duft zu bekommen ist, jeden Freund gefragt, ob er nicht zufällig in die USA reisen wolle...
Der Tschechische Internet-Händler war Europas einzige Quelle, - die nicht liefern konnte -, aber um Benachrichtigung durfte man bitten, wann das Parfum endlich erhältlich sein sollte...
UND?? Ihr habt es auch getan! Gebt es zu!
Und eines Tages war es soweit.
Ein kleines zerknautschtes Päckchen kam an.
Ging es Euch auch so, dass Ihr da schon die erste Enttäuschung erlebtet?
Nun, wir sind halt eine schickere Aufmachung gewöhnt, eine persönliche Ansprache, ein paar erlesene Proben... Egal... Auspacken!
Die Verpackung des Parfums mit seiner schwarz/matt/glänzenden Außenhaut ist vielversprechend und nett anzusehen.
Der Flakon aus schwarzem, aber nicht vollständig undurchsichtigen Glas mit seiner goldfarbenen Namensplakette ebenfalls.
Allerdings die protzigen Aufbauten sind aus wackeligem goldbesprühtem Plastik, das an all die überflüssigen Deko-Artikel eines asiatischen Supermarktes erinnern.
Die metallene Verschlusskappe wirkt edler, ist aber ein akustischer Blender!
Die Hochachtung gebührt hier dem Sound-Designer, der das mechanische Entfernen und wieder Draufsetzen wie einen Magnetverschluss klingen lässt!
So! Der Duft soll raus!! Das ist leider kein Sprühen, sondern der verhaltene Strahl, das boshafte Kleckern, gleich einem ... (Hier darf jeder den Satz beenden, wie er mag!)
Eine stattliche Woge des synthetischen Rums nimmt fast den Atem, erinnert an Backaroma, oder noch schlimmer an Inländer-Rum, uiiihh, heftige Fahne (!), begleitet von recht hübscher Vanille.
Recht hübsch?
Nun, meine Nachbarin ist auch recht hübsch, aber sie würde es eben nicht bis in ein Hochglanzmagazin schaffen.
Alles wirkt auf mich sehr künstlich, oder ist es die Ausstrahlung des namensgebenden Oud, das ich in allerlei Düften bereits netter gerochen habe. Aldlerholz, die orientalische Kostbarkeit?
Ich riech hier nichts dergleichen!
Die Sillage ist kräftig, und der Duft entgegen meines Erstsprüheindrucks gut haltbar.
Der Verlauf des Parfums bleibt statisch, unverändert, heißt Rum-Vanilllin-Chemie, halten durch, bleiben unsüß, und sind somit für Jedermann gut tragbar.
Nun, ich hab hier jetzt ordentlich rumgemosert, weil ich enttäuscht bin, was aber nicht bedeutet, dass wir es hier mit einem unschönen Duft zu tun haben...
Ganz im Gegenteil!
Es IST ein feiner Duft!
Er bemüht sich redlich eine Anmutung des legendären „Spiritueuse Double Vanille“ darzustellen. Leider fehlt jedoch einfach der Charme, die Luftigkeit, die tanzenden Vanille-Moleküle...
Na, ja... Ich hatte halt Anderes erwartet...
Und Jedem, der es nicht mag, dass Düfte die Vielen hier sehr gut gefallen, von mir verrissen werden, mag ich vorsorglich das Motto des Hosenbandordens mit auf den Weg geben:
„ Honi soit qui mal y pense“!
So! ...und meinem Therapeuten hab ich nun gesagt, dass ich eitel, selbstgefällig und gierig bin, und den Flakon sofort weitergeben werde...
...und NIE mehr einen Blindkauf tätige....
...ähm ....
Pssst.... Ich verzichte übrigens in Zukunft auf's "Däumchendrehen"!
Ihr doch auch, oder ???
Der kühle, undekorierte Therapieraum wird von uns nicht benutzt...
Wir sitzen nicht auf den stapelbaren, metallbebeinten Pressholzstühlen...
Kein fusseliger Gruppenleiter bittet Euch um Eure Geschichte...
Jeder hat ein schönes Zuhause, sitzt bequem vor seinem Rechner, Tablett oder Telefon.... und mopst sich!
Hatten wir nicht alle große Ideen, als wir vom neuen Duft lasen, der die ultimative Rum/Vanille-Mischung offerierte?
Sollte das nicht die preiswerte Alternative eines heiß geliebten französischen Parfums sein?
"Liebe?"
"Nein!"
„GIER!“ schreit der fiktive Therapeut aus der Tiefe Eurer Seele...
„Wahre Liebe funktioniert nicht mit Objekten, die nicht da sind!“
„Das ist Gier! Das ist nur Projektion!“
Ach, und trotzdem haben wir immer wieder geschaut, wo der Duft zu bekommen ist, jeden Freund gefragt, ob er nicht zufällig in die USA reisen wolle...
Der Tschechische Internet-Händler war Europas einzige Quelle, - die nicht liefern konnte -, aber um Benachrichtigung durfte man bitten, wann das Parfum endlich erhältlich sein sollte...
UND?? Ihr habt es auch getan! Gebt es zu!
Und eines Tages war es soweit.
Ein kleines zerknautschtes Päckchen kam an.
Ging es Euch auch so, dass Ihr da schon die erste Enttäuschung erlebtet?
Nun, wir sind halt eine schickere Aufmachung gewöhnt, eine persönliche Ansprache, ein paar erlesene Proben... Egal... Auspacken!
Die Verpackung des Parfums mit seiner schwarz/matt/glänzenden Außenhaut ist vielversprechend und nett anzusehen.
Der Flakon aus schwarzem, aber nicht vollständig undurchsichtigen Glas mit seiner goldfarbenen Namensplakette ebenfalls.
Allerdings die protzigen Aufbauten sind aus wackeligem goldbesprühtem Plastik, das an all die überflüssigen Deko-Artikel eines asiatischen Supermarktes erinnern.
Die metallene Verschlusskappe wirkt edler, ist aber ein akustischer Blender!
Die Hochachtung gebührt hier dem Sound-Designer, der das mechanische Entfernen und wieder Draufsetzen wie einen Magnetverschluss klingen lässt!
So! Der Duft soll raus!! Das ist leider kein Sprühen, sondern der verhaltene Strahl, das boshafte Kleckern, gleich einem ... (Hier darf jeder den Satz beenden, wie er mag!)
Eine stattliche Woge des synthetischen Rums nimmt fast den Atem, erinnert an Backaroma, oder noch schlimmer an Inländer-Rum, uiiihh, heftige Fahne (!), begleitet von recht hübscher Vanille.
Recht hübsch?
Nun, meine Nachbarin ist auch recht hübsch, aber sie würde es eben nicht bis in ein Hochglanzmagazin schaffen.
Alles wirkt auf mich sehr künstlich, oder ist es die Ausstrahlung des namensgebenden Oud, das ich in allerlei Düften bereits netter gerochen habe. Aldlerholz, die orientalische Kostbarkeit?
Ich riech hier nichts dergleichen!
Die Sillage ist kräftig, und der Duft entgegen meines Erstsprüheindrucks gut haltbar.
Der Verlauf des Parfums bleibt statisch, unverändert, heißt Rum-Vanilllin-Chemie, halten durch, bleiben unsüß, und sind somit für Jedermann gut tragbar.
Nun, ich hab hier jetzt ordentlich rumgemosert, weil ich enttäuscht bin, was aber nicht bedeutet, dass wir es hier mit einem unschönen Duft zu tun haben...
Ganz im Gegenteil!
Es IST ein feiner Duft!
Er bemüht sich redlich eine Anmutung des legendären „Spiritueuse Double Vanille“ darzustellen. Leider fehlt jedoch einfach der Charme, die Luftigkeit, die tanzenden Vanille-Moleküle...
Na, ja... Ich hatte halt Anderes erwartet...
Und Jedem, der es nicht mag, dass Düfte die Vielen hier sehr gut gefallen, von mir verrissen werden, mag ich vorsorglich das Motto des Hosenbandordens mit auf den Weg geben:
„ Honi soit qui mal y pense“!
So! ...und meinem Therapeuten hab ich nun gesagt, dass ich eitel, selbstgefällig und gierig bin, und den Flakon sofort weitergeben werde...
...und NIE mehr einen Blindkauf tätige....
...ähm ....
Pssst.... Ich verzichte übrigens in Zukunft auf's "Däumchendrehen"!
Ihr doch auch, oder ???
17 Antworten