
Jazzbob
128 Rezensionen

Jazzbob
Sehr hilfreiche Rezension
5
Wenn sich niemand traut...
Parfums können auf spannende Art Gegensätze vereinen, wie Yin und Yang zu etwas verschmelzen, dass sich fremd und doch so nah ist. So ist das auch oft bei sich Liebenden. Ein(e) Partner(in) bringt vielleicht mehr Leidenschaft, Kreativität und Spontanität in die Beziehung, die/der andere mehr Ruhe, Struktur und Organisationstalent. Erotik wäre ohne das Spiel von Dominanz und Devotion so wärmend wie eine Kerze in der Arktis. Damit diese Symbiose in harmonischer Weise gelingt, sind gleichzeitig Mut und Kompromissbereitschaft nötig.
Wenn ein Duft nun den Namen 'Amante' - "Geliebte(r)", "Liebhaber(in)" - erhält, erwartet man zweifelsohne und zumal dieser aus linguistischer Sicht nicht so eindeutig ist, wie die deutschen Übersetzungen, eben jene Kontraste. Doch leider wirkt die Schöpfung von Profumum Roma wie zwei Menschen, die sich nicht trauen aufeinander zu zugehen. Wenn keiner den ersten Schritt bereit zu gehen und jeder zu zaghaft ist, kann es nichts werden – wir alle haben wohl mindestens einmal diese schmerzliche Erfahrung gemacht. Amante wirkt ebenso unentschlossen und zurückhaltend. Die Veilchen-Lavendel-Kombination ist sicher etwas ungewöhnlicher, aber aus meiner Sicht weniger geglückt, da Veilchen für mich etwas wachsartiges hat und somit nicht so gut zu dem leicht würzig-pudrigen Lavendel passt. Gleich zu Beginn, den ich zwar als hell, jedoch weniger als frisch betrachten würde, macht sich ferner das trockene Zedernholz (Bleistift-Assoziationen sind zum Glück nur zu erahnen) bemerkbar. Ein überaus dezentes, harziges und eher helles Oud, das nicht animalisch wirkt, tritt mit der Zeit hinzu und Sandelholz sorgt für etwas mehr Wärme. Insgesamt wird hier die Trockenheit der Hölzer durch leicht pudrige Facette verstärkt, allerdings steuern die floralen und beinahe grünen Nuancen dagegen. Doch statt wirklich starke Kontraste aus hell und dunkel, aus blumig und holzig zu bilden, wirkt alles extrem seicht. Die vermeintliche Kraft von Oud und Hölzern suche ich vergebens.
Ähnlichkeiten zu Düften wie Black Afghano und dessen Duftzwillingen Fortis und Black Oud kann ich daher nur ganz geringfügig erkennen, wobei Letzterer ähnlich dezent auf mich wirkte. Die Projektion von Amante ist zwar recht beständig, hinterlässt aber keinesfalls einen dunklen Duftschleier. Überhaupt passt er am ehesten in Frühling, Spätsommer und Herbst. Deshalb sehe ich auch hier das Dilemma, dass weder eine klare Ansage mit selbstbewusstem Auftritt geschaffen wurde, noch ein umschmeichelnder Kuschelduft. Amante ist unisex weniger im Sinne einer Symbiose von typisch weiblichen und männlichen Akzenten, als vielmehr aufgrund eines Mangels an Entscheidungskraft. Im Portfolio von Profumum Roma finden sich viele gute, natürliche, aber eben auch meist nur lineare Düfte und darum löst dieser hier keine Begeisterung aus.
Wenn ein Duft nun den Namen 'Amante' - "Geliebte(r)", "Liebhaber(in)" - erhält, erwartet man zweifelsohne und zumal dieser aus linguistischer Sicht nicht so eindeutig ist, wie die deutschen Übersetzungen, eben jene Kontraste. Doch leider wirkt die Schöpfung von Profumum Roma wie zwei Menschen, die sich nicht trauen aufeinander zu zugehen. Wenn keiner den ersten Schritt bereit zu gehen und jeder zu zaghaft ist, kann es nichts werden – wir alle haben wohl mindestens einmal diese schmerzliche Erfahrung gemacht. Amante wirkt ebenso unentschlossen und zurückhaltend. Die Veilchen-Lavendel-Kombination ist sicher etwas ungewöhnlicher, aber aus meiner Sicht weniger geglückt, da Veilchen für mich etwas wachsartiges hat und somit nicht so gut zu dem leicht würzig-pudrigen Lavendel passt. Gleich zu Beginn, den ich zwar als hell, jedoch weniger als frisch betrachten würde, macht sich ferner das trockene Zedernholz (Bleistift-Assoziationen sind zum Glück nur zu erahnen) bemerkbar. Ein überaus dezentes, harziges und eher helles Oud, das nicht animalisch wirkt, tritt mit der Zeit hinzu und Sandelholz sorgt für etwas mehr Wärme. Insgesamt wird hier die Trockenheit der Hölzer durch leicht pudrige Facette verstärkt, allerdings steuern die floralen und beinahe grünen Nuancen dagegen. Doch statt wirklich starke Kontraste aus hell und dunkel, aus blumig und holzig zu bilden, wirkt alles extrem seicht. Die vermeintliche Kraft von Oud und Hölzern suche ich vergebens.
Ähnlichkeiten zu Düften wie Black Afghano und dessen Duftzwillingen Fortis und Black Oud kann ich daher nur ganz geringfügig erkennen, wobei Letzterer ähnlich dezent auf mich wirkte. Die Projektion von Amante ist zwar recht beständig, hinterlässt aber keinesfalls einen dunklen Duftschleier. Überhaupt passt er am ehesten in Frühling, Spätsommer und Herbst. Deshalb sehe ich auch hier das Dilemma, dass weder eine klare Ansage mit selbstbewusstem Auftritt geschaffen wurde, noch ein umschmeichelnder Kuschelduft. Amante ist unisex weniger im Sinne einer Symbiose von typisch weiblichen und männlichen Akzenten, als vielmehr aufgrund eines Mangels an Entscheidungskraft. Im Portfolio von Profumum Roma finden sich viele gute, natürliche, aber eben auch meist nur lineare Düfte und darum löst dieser hier keine Begeisterung aus.



Zedernholz
Amber
Oud
Sandelholz


Mefunx
Yatagan
Kylesa
Rieke2021
Morgaina

































