28.08.2011 - 07:01 Uhr
Louce
132 Rezensionen
Louce
Top Rezension
Weder das eine noch das andere... aber auch nicht das Dritte
Monsieur Maisondieu habe ich schon diverse Male als Schöpfer von Herren- oder Unisexdüften kennen gelernt, die die einfach gestrickten und straight biologisch funktionierenden Geschlechtermuster mittels augenzwinkernder, witziger und unverzagt-ungewohnter Interpretationen hinter sich lassen. Allen voran fällt mir da „Vierges et Toreros“ von Etat Libre d'Orange ein. Der mutige Grenzgang an der Genderlinie passt freilich exakt in das Profil des Labels, genauso im Fall von „Eloge du Traitre“ und „Fat Electrician“, (bestimmt auch bei „Antihéros“, den ich noch nicht kenne). Aber auch Burberry hat einige Düfte im Programm, zB. "Brit for Men", die Maisondieus Handschrift tragen. Diese Handschrift könnte ich jetzt nicht blind erkennen, aber immerhin kann ich etwas davon immer _wieder_ erkennen und sie als eigenständige benennen.
Auf dieser Linie markiert „L'Eau pour Homme“ einen äußersten Pol – und das, wo das Wasser so gar nicht markerschütternd revolutionär mit Paukenschlag daher kommt.
Es ist sehr, sehr gefällig. Angenehm, schmeichelnd und harmonisch jeden "schlimmen" Kontrast vermeidend. Angenehm frisch, sommergeeignet und unkompliziert sanftfröhlich fordert es vom Träger oder der Trägerin keine Vorliebe für´s Schräge, Krasse, Hyperextrempostmoderne.
L´EpH beginnt mit einer Zitro-frisch-Kombo, (bei der ich auch eine deutliche aquatische Note zu erkennen meine) und geht recht schnell über in die Blümchen-Lieblichkeit, die ET (s.u.) so gut beschreibt. Auch ich rieche die nette Freesie mit dem Lavendel-Twist und finde sie sehr charmant, frisch-süßelnd und spielerisch blümelnd. Das Veilchen ist etwas stiller, aber ausmachbar im Mittelakkord. Dann kommt die schöne, softe und nicht 0815-maskuline Zeder, die ultrasanftweich der Melodie folgt, die die Blümchen vorgegeben haben, aber gleichzeitig einen kleinen Herbholz-Kontrapunkt setzt, um den Duft nicht in völlige Belanglosigkeit abrutschen zu lassen. Diese Wattebauschzeder hält sich dann recht lange für einen leichten Duft. Dass ET L´EpH eine gewisse Gourmand-Qualität zuschreibt, kann ich verstehen; die süße Softness hat ein Leckerpotenzial. Das ist aber nicht Thema des Duftes, nur ganz zart ahnbar im Hintergrund.
Was ist jetzt bitteschön so queer und grenzverlegend an L´EpH?
Ich glaube, dass dieser Duft die Geschlechterzuordnung nicht dekonstruiert, gegenläufig interpretiert oder gegen überkommene Muster rebelliert… er übersteigt sie einfach! Er muss nicht mit irgendwas spielen um in der Leichtigkeit des Spiels den Ernst des ehemals Gültigen zu überwinden. Nö… das ehemals Gültige gilt hier ganz einfach nicht.
L´EpH ist nicht männlich, nicht weiblich… und auch nicht unisex!
Es ist einfach nur ein Duft.
Ohne Genderkategorie – aber auch ohne Widerspruch zur Genderkategorisierung.
Einfach so. Ein Duft.
Und zwar ein schöner.
______________________________________
Danke ET für das Geschenk dieses sommerlichen und softzedrigen Dufts, der mir supergut gefällt - und noch viel mehr meiner Mama, die gerade glücklich grinsend mit gut 30 ml davon heimgefahren ist. *g*
Auf dieser Linie markiert „L'Eau pour Homme“ einen äußersten Pol – und das, wo das Wasser so gar nicht markerschütternd revolutionär mit Paukenschlag daher kommt.
Es ist sehr, sehr gefällig. Angenehm, schmeichelnd und harmonisch jeden "schlimmen" Kontrast vermeidend. Angenehm frisch, sommergeeignet und unkompliziert sanftfröhlich fordert es vom Träger oder der Trägerin keine Vorliebe für´s Schräge, Krasse, Hyperextrempostmoderne.
L´EpH beginnt mit einer Zitro-frisch-Kombo, (bei der ich auch eine deutliche aquatische Note zu erkennen meine) und geht recht schnell über in die Blümchen-Lieblichkeit, die ET (s.u.) so gut beschreibt. Auch ich rieche die nette Freesie mit dem Lavendel-Twist und finde sie sehr charmant, frisch-süßelnd und spielerisch blümelnd. Das Veilchen ist etwas stiller, aber ausmachbar im Mittelakkord. Dann kommt die schöne, softe und nicht 0815-maskuline Zeder, die ultrasanftweich der Melodie folgt, die die Blümchen vorgegeben haben, aber gleichzeitig einen kleinen Herbholz-Kontrapunkt setzt, um den Duft nicht in völlige Belanglosigkeit abrutschen zu lassen. Diese Wattebauschzeder hält sich dann recht lange für einen leichten Duft. Dass ET L´EpH eine gewisse Gourmand-Qualität zuschreibt, kann ich verstehen; die süße Softness hat ein Leckerpotenzial. Das ist aber nicht Thema des Duftes, nur ganz zart ahnbar im Hintergrund.
Was ist jetzt bitteschön so queer und grenzverlegend an L´EpH?
Ich glaube, dass dieser Duft die Geschlechterzuordnung nicht dekonstruiert, gegenläufig interpretiert oder gegen überkommene Muster rebelliert… er übersteigt sie einfach! Er muss nicht mit irgendwas spielen um in der Leichtigkeit des Spiels den Ernst des ehemals Gültigen zu überwinden. Nö… das ehemals Gültige gilt hier ganz einfach nicht.
L´EpH ist nicht männlich, nicht weiblich… und auch nicht unisex!
Es ist einfach nur ein Duft.
Ohne Genderkategorie – aber auch ohne Widerspruch zur Genderkategorisierung.
Einfach so. Ein Duft.
Und zwar ein schöner.
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Danke ET für das Geschenk dieses sommerlichen und softzedrigen Dufts, der mir supergut gefällt - und noch viel mehr meiner Mama, die gerade glücklich grinsend mit gut 30 ml davon heimgefahren ist. *g*
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