05.12.2015 - 18:00 Uhr
loewenherz
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13
Private dancer
lautet der Titel eines der bekanntesten Songs (und des gleichnamigen Albums von 1984) von Tina Turner, der von einer Stripperin oder Hure erzählt und der um des Geldes Willen ertragenen Leere. 'Private dancer' - aus der Feder von Dire Straits-Head Mark Knopfler - war der Schlüssel zu ihrem Comeback und ihrer erfolgreichen Solokarriere, zehn Jahre nach der Trennung von Ike. Besser als hier war Tina Turner nie.
Cannibale ist einer von - bisher - fünf neuen Düften aus der Section d'Or, die sich - geheimnisumwoben, was die Ingredienzen angeht, und ambitioniert hinsichtlich des aufgerufenen Preises - deutlich von den Eaux und den 'normalen' Düften der schwarzen und der beigefarbenen Kollektion abzuheben versucht. Die Düfte dieser goldenen, hochexklusiv positionierten Reihe (ich habe nur Cannibale und L'Incendiaire bisher wirklich ausprobieren können) fokussieren sich alle auf ein dem Weihrauch (oder auch Myrrhe oder andere Räucherharzen) zugeeignetes Thema und variieren diesen zentralen Akkord schwermütig und theatralisch - und handwerklich durchaus gut. Cannibale ist ein launischer, hochfahrender Feuerduft, dessen mutmaßliche Kernklientel ebenso sinnenfroher wie kaufkräftiger Emiratis sich unschwer erkennen lässt, und der - das Finstere und Brandige ist, wenn man denn solche Düfte mag, durchaus nicht übel - doch innerhalb der (durchaus umfangreichen) Vergleichskohorte der mir bekannten Lutens-Düfte nicht einlösen kann, was Preis und Marketing verheißen. Besser als hier war Serge Lutens schon oft.
Ob er die Leere des 'private dancers' spürt?
Fazit, in Tina Turners unvergesslich geröhrtem Refrain:
'I'm your private dancer, a dancer for money -
I'll do what you want me to do!
I'm your private dancer, a dancer for money -
any old music will do!'
Cannibale ist einer von - bisher - fünf neuen Düften aus der Section d'Or, die sich - geheimnisumwoben, was die Ingredienzen angeht, und ambitioniert hinsichtlich des aufgerufenen Preises - deutlich von den Eaux und den 'normalen' Düften der schwarzen und der beigefarbenen Kollektion abzuheben versucht. Die Düfte dieser goldenen, hochexklusiv positionierten Reihe (ich habe nur Cannibale und L'Incendiaire bisher wirklich ausprobieren können) fokussieren sich alle auf ein dem Weihrauch (oder auch Myrrhe oder andere Räucherharzen) zugeeignetes Thema und variieren diesen zentralen Akkord schwermütig und theatralisch - und handwerklich durchaus gut. Cannibale ist ein launischer, hochfahrender Feuerduft, dessen mutmaßliche Kernklientel ebenso sinnenfroher wie kaufkräftiger Emiratis sich unschwer erkennen lässt, und der - das Finstere und Brandige ist, wenn man denn solche Düfte mag, durchaus nicht übel - doch innerhalb der (durchaus umfangreichen) Vergleichskohorte der mir bekannten Lutens-Düfte nicht einlösen kann, was Preis und Marketing verheißen. Besser als hier war Serge Lutens schon oft.
Ob er die Leere des 'private dancers' spürt?
Fazit, in Tina Turners unvergesslich geröhrtem Refrain:
'I'm your private dancer, a dancer for money -
I'll do what you want me to do!
I'm your private dancer, a dancer for money -
any old music will do!'