07.03.2012 - 07:34 Uhr
Palonera
467 Rezensionen
Palonera
Sehr hilfreiche Rezension
8
der Wolf mit den Bernsteinaugen
Sandelholz war eine der ersten Duftnoten, in die ich mich als Kind verliebt habe.
Meine Mutter hatte einen Flacon reinen Sandelholz-Parfums – keine Ahnung, wie der Duft hieß, aber in meiner Erinnerung ist sein monothematischer Geruch mehr als dreißig Jahre später noch so präsent, daß man wohl sagen kann, ich sei ein wenig auf Sandelholz-Düfte konditioniert.
Warme, holzige und zudem noch würzige Kompositionen wirken auf mich zumeist unwiderstehlich – das muß jener edle Spender gewußt haben, dem ich dieses Pröbchen zu verdanken habe und der vielleicht diesen Kommentar lesen wird: Küss die Hand für dieses geradezu umwerfende Schätzchen, das schnellstmöglich in groß bei mir wird einziehen müssen!
Dabei liest sich "Fleur de Santal" eher unspektakulär und auch die gelisteten Bausteine haben mich nichts weiter Bemerkenswertes erwarten lassen – ein paar nicht näher definierte Blümchen auf holziger Basis halt, one of thousands.
Tatsächlich jedoch entpuppt sich "Fleur de Santal" als Wolf im Schafspelz – als unbissiger und durchaus zutraulicher Wolf zwar mit streichelweichem und zum Kuscheln einladendem Fell, aber doch immer noch ein wildes und nicht zu unterschätzendes Wesen mit einem gefährlichen Funkeln in den Bernsteinaugen...
Doch gut, ich schweife ab.
"Fleur de Santal" startet auf meiner Haut herb und mit leicht medizinischer Note, die schnell verfliegt und einer tiefdunklen, erdigen und zunehmend würzigen Holzigkeit Platz macht.
Von Blüten ist allenfalls im Hintergrund etwas zu erahnen – Süße nehme ich überhaupt keine wahr, dafür gewinnt das Holz durch Hinzutreten von Moschus und Patchouli an Sanftheit und tiefer Wärme, ohne auch nur annähernd in Belanglosigkeit abzudriften.
Nein, ein Knaller ist "Fleur de Santal" ganz sicher nicht – die Entwicklung vollzieht sich körpernah und mit sanfter Bestimmtheit und auch wenn der Duft über viele Stunden hinweg gut wahrnehmbar bleibt, so umgibt er seinen Träger doch nicht wie eine Wolke, webt er keinen langen Duftschleier, nimmt er niemandem den Atem.
Ich erlebe "Fleur de Santal" als ebenso sinnlich wie selbstbewußt – ein Duft der eher leisen und zugleich sehr klaren Töne, geschaffen für Männer und Frauen, die nicht laut werden müssen, um gehört zu werden.
Und deren Charisma man sich nicht entziehen kann.
Meine Mutter hatte einen Flacon reinen Sandelholz-Parfums – keine Ahnung, wie der Duft hieß, aber in meiner Erinnerung ist sein monothematischer Geruch mehr als dreißig Jahre später noch so präsent, daß man wohl sagen kann, ich sei ein wenig auf Sandelholz-Düfte konditioniert.
Warme, holzige und zudem noch würzige Kompositionen wirken auf mich zumeist unwiderstehlich – das muß jener edle Spender gewußt haben, dem ich dieses Pröbchen zu verdanken habe und der vielleicht diesen Kommentar lesen wird: Küss die Hand für dieses geradezu umwerfende Schätzchen, das schnellstmöglich in groß bei mir wird einziehen müssen!
Dabei liest sich "Fleur de Santal" eher unspektakulär und auch die gelisteten Bausteine haben mich nichts weiter Bemerkenswertes erwarten lassen – ein paar nicht näher definierte Blümchen auf holziger Basis halt, one of thousands.
Tatsächlich jedoch entpuppt sich "Fleur de Santal" als Wolf im Schafspelz – als unbissiger und durchaus zutraulicher Wolf zwar mit streichelweichem und zum Kuscheln einladendem Fell, aber doch immer noch ein wildes und nicht zu unterschätzendes Wesen mit einem gefährlichen Funkeln in den Bernsteinaugen...
Doch gut, ich schweife ab.
"Fleur de Santal" startet auf meiner Haut herb und mit leicht medizinischer Note, die schnell verfliegt und einer tiefdunklen, erdigen und zunehmend würzigen Holzigkeit Platz macht.
Von Blüten ist allenfalls im Hintergrund etwas zu erahnen – Süße nehme ich überhaupt keine wahr, dafür gewinnt das Holz durch Hinzutreten von Moschus und Patchouli an Sanftheit und tiefer Wärme, ohne auch nur annähernd in Belanglosigkeit abzudriften.
Nein, ein Knaller ist "Fleur de Santal" ganz sicher nicht – die Entwicklung vollzieht sich körpernah und mit sanfter Bestimmtheit und auch wenn der Duft über viele Stunden hinweg gut wahrnehmbar bleibt, so umgibt er seinen Träger doch nicht wie eine Wolke, webt er keinen langen Duftschleier, nimmt er niemandem den Atem.
Ich erlebe "Fleur de Santal" als ebenso sinnlich wie selbstbewußt – ein Duft der eher leisen und zugleich sehr klaren Töne, geschaffen für Männer und Frauen, die nicht laut werden müssen, um gehört zu werden.
Und deren Charisma man sich nicht entziehen kann.
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