01.06.2018 - 16:02 Uhr

16paws
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16paws
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39
Forever young
Anais Anais war der Signatur Duft meiner Freundin und deshalb hab ich ihn damals, in den 80-er Jahren, auch nie getragen. Das wäre in etwa so gewesen als ob ich ihr einen Kerl abspenstig gemacht hätte und beides war für mich absolut tabu. Zu jener Zeit waren wir an nahezu jedem Wochenende gemeinsam unterwegs und machten die Discotheken und Tanzlokale in der Umgebung unsicher. Die dauergewellten Haare wurden zusätzlich aufgeplustert und mit Haarspray fest betoniert, an Make up wurde nicht gespart (warum auch), ganz im Gegenteil und unsere Outfits waren zum Teil mehr als abenteuerlich. Einen Teil dieser Kreationen haben wir selbst genäht und so gestylt würde sich heute die eine oder andere nicht einmal an Karneval aus dem Haus trauen. In den 80-ern war das alles anders. Ein „Zuviel“ gab es gar nicht – es war laut, schrill, bunt und es durfte von allem einen Tick „Mehr“ sein.
Anais Anais hatte ich immer als ein wenig mädchenhaft und unschuldig in Erinnerung, aber das trifft absolut nicht zu, wie ich beim Testen meines Vintage Schätzchens feststellen musste. Für mein Empfinden strahlt AA eine unterschwellige, laszive Erotik aus und das spiegelt auch genau meine Freundin wider – eine unschuldig wirkende Kindfrau, die es faustdick hinter den Ohren hatte, eine echte Lolita.
AA startet mit zitrischen Noten und im Anschluss folgt ein grandioses Blütenfeuerwerk. Hyazinthe, Maiglöckchen und auch Jasmin kann ich heraus riechen. Die Tuberose hält sich ganz vornehm zurück und erweist sich in dieser Komposition als hervorragender Team Player. Ein wenig würzige Gartennelke kann ich noch heraus schnuppern und pudrige Iris, aber das war es auch schon. Dieser Reichtum an Blüten überfordert meine Nase dann doch.
Nach etwa 2 bis 2,5 Stunden gesellen sich Moos, Hölzer, Moschus und Patchouli zu den Blumen und AA gewinnt immer mehr an Tiefe. Das Blumenbouquet tritt zurück, bleibt aber immer noch im Hintergrund präsent. Die Haltbarkeit ist mit etwa 8 Stunden völlig in Ordnung und auch an der Silage habe ich nichts zu bemängeln.
Die neue, reformulierte Version von AA, die sich auch noch L’Orginal schimpft, hat nichts, aber auch gar nichts mit der Vintage Version gemeinsam. Die Urversion ist so oppulent und klatscht einem die Blüten geradezu um die Ohren. Die unschuldigen Weißblüher kehren ihre ungezügelte, wilde Seite heraus und verströmen Erotik pur, allerdings auf unschuldige Art, sehr unterschwellig und weich gezeichnet, etwa so wie die Bilder von David Hamilton. Das neue AA ist ein banales, lahmes, laues Wässerchen, das keinen Hund hinterm Ofen hervor lockt.
Die 80-er sind längst Geschichte und die wilde Party Löwin, die ich damals war, gibt es schon lange nicht mehr, aber ich denke gerne an diese Zeit zurück. Wir waren so jung, so unbeschwert … alles schien möglich. Viele Träume sind auf der Strecke geblieben, das Leben und die Verantwortung für die Familie etc. haben ihren Tribut gezollt …. aber wir bleiben, genau wie Anais Anais, „Forever young“, zumindest im Herzen.
Anais Anais hatte ich immer als ein wenig mädchenhaft und unschuldig in Erinnerung, aber das trifft absolut nicht zu, wie ich beim Testen meines Vintage Schätzchens feststellen musste. Für mein Empfinden strahlt AA eine unterschwellige, laszive Erotik aus und das spiegelt auch genau meine Freundin wider – eine unschuldig wirkende Kindfrau, die es faustdick hinter den Ohren hatte, eine echte Lolita.
AA startet mit zitrischen Noten und im Anschluss folgt ein grandioses Blütenfeuerwerk. Hyazinthe, Maiglöckchen und auch Jasmin kann ich heraus riechen. Die Tuberose hält sich ganz vornehm zurück und erweist sich in dieser Komposition als hervorragender Team Player. Ein wenig würzige Gartennelke kann ich noch heraus schnuppern und pudrige Iris, aber das war es auch schon. Dieser Reichtum an Blüten überfordert meine Nase dann doch.
Nach etwa 2 bis 2,5 Stunden gesellen sich Moos, Hölzer, Moschus und Patchouli zu den Blumen und AA gewinnt immer mehr an Tiefe. Das Blumenbouquet tritt zurück, bleibt aber immer noch im Hintergrund präsent. Die Haltbarkeit ist mit etwa 8 Stunden völlig in Ordnung und auch an der Silage habe ich nichts zu bemängeln.
Die neue, reformulierte Version von AA, die sich auch noch L’Orginal schimpft, hat nichts, aber auch gar nichts mit der Vintage Version gemeinsam. Die Urversion ist so oppulent und klatscht einem die Blüten geradezu um die Ohren. Die unschuldigen Weißblüher kehren ihre ungezügelte, wilde Seite heraus und verströmen Erotik pur, allerdings auf unschuldige Art, sehr unterschwellig und weich gezeichnet, etwa so wie die Bilder von David Hamilton. Das neue AA ist ein banales, lahmes, laues Wässerchen, das keinen Hund hinterm Ofen hervor lockt.
Die 80-er sind längst Geschichte und die wilde Party Löwin, die ich damals war, gibt es schon lange nicht mehr, aber ich denke gerne an diese Zeit zurück. Wir waren so jung, so unbeschwert … alles schien möglich. Viele Träume sind auf der Strecke geblieben, das Leben und die Verantwortung für die Familie etc. haben ihren Tribut gezollt …. aber wir bleiben, genau wie Anais Anais, „Forever young“, zumindest im Herzen.
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