12.04.2017 - 14:45 Uhr
Meggi
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Meggi
Top Rezension
18
Geringerer Verschollenheitsgrad
Da es sich bei Thameen um einen zwar arabisch verwurzelten, aber in London ansässigen Anbieter handelt, wunderte es kaum, wenn im Rahmen britischen Humors ebenso wenig Amber in diesem Duft wie Bernsteinzimmer sonstwo zu finden wäre. Nun, wir werden sehen, ob sich mit „Amber Room“ zu Recht auf den berühmt-berüchtigten Raum berufen wird.
Eine Andeutung dunkel-öliger, das Ledrige streifender Rose eröffnet - erkennbar womöglich allenfalls, sofern die Zutaten bekannt sind. Es übernimmt ein raue, wiederum fast lederhafte Anmutung aus der Patchouli-Ecke, dazu bitteres Adstringens von vollkommen entobsteter Zitrusfrucht sowie dumpfes, abgestandenes Gewürz.
Nach rund zehn Minuten lässt sich eine Rose erahnen, die als ambriert bezeichnet werden darf, jedenfalls changiert neben der bemühten Blume eine Süße buchstäblich zwischen Zucker und Zimt hin und her. Und entscheidet sich für Zucker. Die Sagen-wir-Rose wird davon seltsam eingehüllt, zumal sie nun mehr anämisch-edelrosenmäßig daherkommt und mächtig Mühe hat, sich gegen die gleich doppelt unscharfe Fruchtigkeit eines Wenn-ich-es-lese-konzediere-ich-Ingwer durchzusetzen. Der ganze Duft wirkt in der ersten halben Stunde einerseits irgendwie kandiert, andererseits eigenartig bestaubt.
Allmählich legt sich der Staub und es verbleibt …tja… eine weiterhin diffuse Schicht. Der erratische Amber versucht es jetzt mit einem cremigen Labdanum-Dreh mit Streichelzoo-Animalik. Relativ deutlich stellt sich ihm bereits (es ist gerade eine Stunde vergangen) eine Art Vetiver gegenüber, das ich ohne Nachlesen tadellos identifizieren konnte. Es ist gleichwohl nicht prominent. Prominent ist heute gar nichts. Auch die Rose ist ein Schatten.
Nach etwa zwei Stunden dringt kurz eine sandelige Cremigkeit durch, die sich nochmal mit einem Zimtsüße-Revival zusammentut, ehe der Duft auf die Kunstholz-Schiene einbiegt, wo er den Rest des Tages verbringt. Mittags denke ich an Iso-E-Super-Retortenbrause à la Escentric, doch das ist lediglich eine passende Fußnote.
Fazit in Sachen Amber: Der erreicht hier nicht den Verschollenheitsgrad des Bernsteinzimmers. Er ist eher vergleichbar mit der Begleit-Musik zur Räumlichkeit. Ich meine damit die Beobachtung, dass die Bude immer mal wieder - mit subjektiv schwindender Aufmerksamkeits-Bereitschaft - durch die Medien geistert, vorzugsweise auf der Content-Resterampe irgendwelcher von jeglichem redaktionellen Anspruch ungetrübter Web-Portale.
Fazit allgemein: dürftig.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
Eine Andeutung dunkel-öliger, das Ledrige streifender Rose eröffnet - erkennbar womöglich allenfalls, sofern die Zutaten bekannt sind. Es übernimmt ein raue, wiederum fast lederhafte Anmutung aus der Patchouli-Ecke, dazu bitteres Adstringens von vollkommen entobsteter Zitrusfrucht sowie dumpfes, abgestandenes Gewürz.
Nach rund zehn Minuten lässt sich eine Rose erahnen, die als ambriert bezeichnet werden darf, jedenfalls changiert neben der bemühten Blume eine Süße buchstäblich zwischen Zucker und Zimt hin und her. Und entscheidet sich für Zucker. Die Sagen-wir-Rose wird davon seltsam eingehüllt, zumal sie nun mehr anämisch-edelrosenmäßig daherkommt und mächtig Mühe hat, sich gegen die gleich doppelt unscharfe Fruchtigkeit eines Wenn-ich-es-lese-konzediere-ich-Ingwer durchzusetzen. Der ganze Duft wirkt in der ersten halben Stunde einerseits irgendwie kandiert, andererseits eigenartig bestaubt.
Allmählich legt sich der Staub und es verbleibt …tja… eine weiterhin diffuse Schicht. Der erratische Amber versucht es jetzt mit einem cremigen Labdanum-Dreh mit Streichelzoo-Animalik. Relativ deutlich stellt sich ihm bereits (es ist gerade eine Stunde vergangen) eine Art Vetiver gegenüber, das ich ohne Nachlesen tadellos identifizieren konnte. Es ist gleichwohl nicht prominent. Prominent ist heute gar nichts. Auch die Rose ist ein Schatten.
Nach etwa zwei Stunden dringt kurz eine sandelige Cremigkeit durch, die sich nochmal mit einem Zimtsüße-Revival zusammentut, ehe der Duft auf die Kunstholz-Schiene einbiegt, wo er den Rest des Tages verbringt. Mittags denke ich an Iso-E-Super-Retortenbrause à la Escentric, doch das ist lediglich eine passende Fußnote.
Fazit in Sachen Amber: Der erreicht hier nicht den Verschollenheitsgrad des Bernsteinzimmers. Er ist eher vergleichbar mit der Begleit-Musik zur Räumlichkeit. Ich meine damit die Beobachtung, dass die Bude immer mal wieder - mit subjektiv schwindender Aufmerksamkeits-Bereitschaft - durch die Medien geistert, vorzugsweise auf der Content-Resterampe irgendwelcher von jeglichem redaktionellen Anspruch ungetrübter Web-Portale.
Fazit allgemein: dürftig.
Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
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