Sohrab The Fragrance Engineers 2017
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Top Rezension
Verborgen in den Tiefen der Wälder
Erst hatte ich überlegt, Sohrab in einer Geschichte zu umschreiben aber aufgrund der Fülle an Ingredienzen und des sehr wechselhaften Verlaufs war das nicht zweckmäßig. Von The Fragrance Engineers hatte ich vorher noch nie gehört, Sohrab ist von Prin Lomros und da lag es mir als altem Tester von vielen Prin-Arbeitsnachweisen natürlich nicht fern, hier ebenfalls zu testen. Wie immer hat er sich wohl Gedanken gemacht, wie er den Duft benennen könnte. Die Geschichten dahinter respektive überhaupt der Prozess der Namensfindung finde ich bei ihm allgemein sehr gut, jedenfalls von außen und eher rudimentär betrachtet.
Langsam pirscht sich die Harz-Armada olfaktorisch heran. Kaum wahrzunehmen was das alles ist. Myrrhe ist sicher dabei, das warme, aromatische Element ist deutlich wahrnehmbar. Prin-typisch mit Sicherheit auch die indische Narde. Die verbaut er sowieso ab und an, auch hier flankiert sie die anderen Ingredienzen. Die Narde ist meist bemerkbar da sie diesen speziellen, irgendwo erdigen aber doch auch gewürzlastigen Geruch besitzt.
Schnell wird es schärfer, der Pfeffer setzt ein. Das Zusammenspiel zwischen Harz-Melange und den beiden Pfeffer-Sorten ist dabei von Ergänzung aber auch Überlagerung geprägt. Es scheint, eine Art Wettstreit wäre entbrannt, den der Pfeffer sukzessive gewinnt, jedenfalls vorläufig. Sehr intensiv-aromatisch, sehr prägend wirkt er hier.
Sublim wirkt für mein Empfinden nun das Galbanum. Zu Beginn war es bereits kurz da, nun mischt es sich unter den Pfeffer und verströmt eine feine aber bei genauerem Betrachten doch deutlich koniferige Aura, was zunächst befremdlich wirken mag, denn die Kombination ist keine leichte Kost, zugleich ist diese aber auch reizvoll. Im ersten Testlauf wollte ich hier Moder- und Moor-Assoziationen ziehen und weit weg sind wir se facto nicht. Dennoch bleibt es bei einer Similarität, keiner Kongruenz und genau hier sind in dieser Phase von Sohrab die Unterschiede zu Mriga und anderen Lomros-Schöpfungen.
Die Stunden vergehen und irgendwann dominiert das Feuer. Kein brennendes Feuerinferno, vielleicht war da mal eines aber dann ist das etwas her, sondern vielmehr eine Erinnerung, eine Reminiszenz an das, was war. Vielleicht sind das die lodernden Feuer nach der Schlacht, in welcher Sohrab von seinem Vater unwissentlich getötet worden ist. Vielleicht drückt der Duft dieses janusgesichtigen Feuers, einerseits wärmend, andererseits distanziert, das Dilemma der Geschichte aus und lässt in meinen Gedanken ein einsames Waldstück samt verklungenen Feuer, von dem nur noch vereinzelte Rauchschwaden berichten, aufleben. Hier war mal Leben, hier fanden Ereignisse statt aber das war, nicht ist.
All dies wird vom omanischen Weihrauch überdauert. Dunkel-rauchig, intensiv und latent lauernd liegt er in der Luft und wird zwar nach Stunden zahmer aber dennoch nicht zahm. So verklingt Sohrab dann also und lässt mich erstaunt zurück, wenngleich der Schluss nur verständlich erscheint. Weihrauch als Räucherharz war den Persern natürlich bekannt, vielleicht suggeriert und proklamiert dies das Ende des Lebens von Sohrab. Alles verblasst, nur der rituell verbrannte Weihrauch und damit das Andenken, damit der Mythos, der bleibt.
Prin hat hier etwas gezaubert was ich so nicht erwartet hätte. Klar, Animalik, Moder und all das kann er ja. Rauch grundsätzlich auch. In dieser Intensität und Machart kam das dennoch für mich überraschend inklusive des facettenreichen aber stringenten Verlaufs. Sehr spannend, wird sicher weiter getestet werden müssen um einen Kauf zu eruieren. Wir werden sehen. Auch wenn die Landschaft des damaligen Irans sicher eine andere ist (da bin ich nicht bewandert), so projiziert mein Kopf doch eben jenes verlassene Stück Wald vor meine Augen und ich schließe mit den Gedanken, die ich bei Sohrab habe: Verborgen in den Tiefen der Wälder.
Langsam pirscht sich die Harz-Armada olfaktorisch heran. Kaum wahrzunehmen was das alles ist. Myrrhe ist sicher dabei, das warme, aromatische Element ist deutlich wahrnehmbar. Prin-typisch mit Sicherheit auch die indische Narde. Die verbaut er sowieso ab und an, auch hier flankiert sie die anderen Ingredienzen. Die Narde ist meist bemerkbar da sie diesen speziellen, irgendwo erdigen aber doch auch gewürzlastigen Geruch besitzt.
Schnell wird es schärfer, der Pfeffer setzt ein. Das Zusammenspiel zwischen Harz-Melange und den beiden Pfeffer-Sorten ist dabei von Ergänzung aber auch Überlagerung geprägt. Es scheint, eine Art Wettstreit wäre entbrannt, den der Pfeffer sukzessive gewinnt, jedenfalls vorläufig. Sehr intensiv-aromatisch, sehr prägend wirkt er hier.
Sublim wirkt für mein Empfinden nun das Galbanum. Zu Beginn war es bereits kurz da, nun mischt es sich unter den Pfeffer und verströmt eine feine aber bei genauerem Betrachten doch deutlich koniferige Aura, was zunächst befremdlich wirken mag, denn die Kombination ist keine leichte Kost, zugleich ist diese aber auch reizvoll. Im ersten Testlauf wollte ich hier Moder- und Moor-Assoziationen ziehen und weit weg sind wir se facto nicht. Dennoch bleibt es bei einer Similarität, keiner Kongruenz und genau hier sind in dieser Phase von Sohrab die Unterschiede zu Mriga und anderen Lomros-Schöpfungen.
Die Stunden vergehen und irgendwann dominiert das Feuer. Kein brennendes Feuerinferno, vielleicht war da mal eines aber dann ist das etwas her, sondern vielmehr eine Erinnerung, eine Reminiszenz an das, was war. Vielleicht sind das die lodernden Feuer nach der Schlacht, in welcher Sohrab von seinem Vater unwissentlich getötet worden ist. Vielleicht drückt der Duft dieses janusgesichtigen Feuers, einerseits wärmend, andererseits distanziert, das Dilemma der Geschichte aus und lässt in meinen Gedanken ein einsames Waldstück samt verklungenen Feuer, von dem nur noch vereinzelte Rauchschwaden berichten, aufleben. Hier war mal Leben, hier fanden Ereignisse statt aber das war, nicht ist.
All dies wird vom omanischen Weihrauch überdauert. Dunkel-rauchig, intensiv und latent lauernd liegt er in der Luft und wird zwar nach Stunden zahmer aber dennoch nicht zahm. So verklingt Sohrab dann also und lässt mich erstaunt zurück, wenngleich der Schluss nur verständlich erscheint. Weihrauch als Räucherharz war den Persern natürlich bekannt, vielleicht suggeriert und proklamiert dies das Ende des Lebens von Sohrab. Alles verblasst, nur der rituell verbrannte Weihrauch und damit das Andenken, damit der Mythos, der bleibt.
Prin hat hier etwas gezaubert was ich so nicht erwartet hätte. Klar, Animalik, Moder und all das kann er ja. Rauch grundsätzlich auch. In dieser Intensität und Machart kam das dennoch für mich überraschend inklusive des facettenreichen aber stringenten Verlaufs. Sehr spannend, wird sicher weiter getestet werden müssen um einen Kauf zu eruieren. Wir werden sehen. Auch wenn die Landschaft des damaligen Irans sicher eine andere ist (da bin ich nicht bewandert), so projiziert mein Kopf doch eben jenes verlassene Stück Wald vor meine Augen und ich schließe mit den Gedanken, die ich bei Sohrab habe: Verborgen in den Tiefen der Wälder.
21 Antworten


Gerne gelesen.
Danke fürs Näherbringen
Dadurch bekommt man schon einen ziemlich guten Eindruck wie er sich olfaktorisch präsentiert. Ob er mir tatsächlich gefallenen würde? Ein Test würde Klarheit schaffen...
Mir scheint, der Feierabend wurde gut genutzt ;)
Aber mit der Schlacht der 2 Pfeffer und dem Harz hätteste schon ne Geschichte erfinden können, mit so nem schnurrbärtigen Helden so, der irgendwie Feen & Jungfern befreit und so...
Da geht noch mehr, findet MT aka...