11.10.2015 - 09:09 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
13
Prickelnd wie Prosecco
Nicht immer halten Parfumnamen das, was sie versprechen - in diesem Fall haben wir wohl mehr "Bourbon" als Vetiver.
Wie soll man "Bourbon" beschreiben: Spritzigkeit? Booziness? Schnapsigkeit? Das klingt natürlich schlimm, denn wer will schon Alkoholausdünstungen um sich haben. Und doch - zwischen dem unangenehmen Körpergeruch des Trinkers und der Entsprechung in der Parfumkunst gibt es eine Zäsur, die das eine hochspannend, das andere unangenehm erscheinen lässt.
Prickelnd wie Prosecco stellen sich einige Abschnitte dieses Duftes dar. Vetiver Bourbon ist ein leichtes Parfum, auch in der Eau de Parfum Concentrée Version. Mit einer von mir so empfundenen Krautigkeit schlage ich den Duft der großen Fougère-Familie zu. Düfte dieser Art sehe ich eher im Herrenbereich angesiedelt.
Mit den vorgegebenen Duftnoten kann man sich nur schwer an Vetiver Bourbon abarbeiten. Die Kopfnote finde ich eher chaotisch und verwirrend, auf meiner Haut fast einen sauren und bitteren Eindruck hinterlassend. Dem Duft muss man etwas Zeit zur Entwicklung geben, dann aber entfaltet sich ein ganz bezauberndes Bild: blumige Noten als Teil eines spritzigen Gesamteindrucks, der wohl auf eine Moschusvariante zurückzuführen ist. In diesem Akkord empfinde ich eher das kühle Maiglöckchen als die opulente Rose. Lange braucht es, bis im Bereich der Basis ein Hauch Vetiver wahrnehmbar wird. Nur ganz minimal begleitet ein pechschwarzer Akkord zwischem verkohltem Holz und Lakritze das Ganze und gibt ihm Würze. In dieser sehr geringen Konzentration ist das stimmig.
Vetiver Boubon hält eine gute Balance zwischen dem Eindruck intimer Körperlichkeit und dem von expressiver, überschäumender Leichtigkeit und Lebensfreude. Wer so duftet, dem möchte man näher kommen.
Erfreulich ist die Preisgestaltung: hier bekommt man Nischenqualität zum Mainstream-Preis. Leider ist die Marke Merchant of Venice noch nicht sehr verbreitet. Wer es ermöglichen kann, findet das Sortiment in München bei Oberpollinger.
Wie soll man "Bourbon" beschreiben: Spritzigkeit? Booziness? Schnapsigkeit? Das klingt natürlich schlimm, denn wer will schon Alkoholausdünstungen um sich haben. Und doch - zwischen dem unangenehmen Körpergeruch des Trinkers und der Entsprechung in der Parfumkunst gibt es eine Zäsur, die das eine hochspannend, das andere unangenehm erscheinen lässt.
Prickelnd wie Prosecco stellen sich einige Abschnitte dieses Duftes dar. Vetiver Bourbon ist ein leichtes Parfum, auch in der Eau de Parfum Concentrée Version. Mit einer von mir so empfundenen Krautigkeit schlage ich den Duft der großen Fougère-Familie zu. Düfte dieser Art sehe ich eher im Herrenbereich angesiedelt.
Mit den vorgegebenen Duftnoten kann man sich nur schwer an Vetiver Bourbon abarbeiten. Die Kopfnote finde ich eher chaotisch und verwirrend, auf meiner Haut fast einen sauren und bitteren Eindruck hinterlassend. Dem Duft muss man etwas Zeit zur Entwicklung geben, dann aber entfaltet sich ein ganz bezauberndes Bild: blumige Noten als Teil eines spritzigen Gesamteindrucks, der wohl auf eine Moschusvariante zurückzuführen ist. In diesem Akkord empfinde ich eher das kühle Maiglöckchen als die opulente Rose. Lange braucht es, bis im Bereich der Basis ein Hauch Vetiver wahrnehmbar wird. Nur ganz minimal begleitet ein pechschwarzer Akkord zwischem verkohltem Holz und Lakritze das Ganze und gibt ihm Würze. In dieser sehr geringen Konzentration ist das stimmig.
Vetiver Boubon hält eine gute Balance zwischen dem Eindruck intimer Körperlichkeit und dem von expressiver, überschäumender Leichtigkeit und Lebensfreude. Wer so duftet, dem möchte man näher kommen.
Erfreulich ist die Preisgestaltung: hier bekommt man Nischenqualität zum Mainstream-Preis. Leider ist die Marke Merchant of Venice noch nicht sehr verbreitet. Wer es ermöglichen kann, findet das Sortiment in München bei Oberpollinger.
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