20.09.2023 - 04:41 Uhr
TristanKalus
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TristanKalus
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8
Die Oase
Der Himmel rot von heißem Sand, in der Luft ein Flirren,
Abdrücke im Wüstensand, ich darf mich nicht verirren.
Trocken ist die Hitze, die Sonne versengt mein Haupt,
Bei Sinnen bleibt man, wenn man schwarzen Pfeffer kaut.
Äpfel über Äpfel unsere Kamelkarawane hat geladen,
Die Sonne karamellisiert die Früchte, die Kamele hinterlassen Fladen.
Heißer Wind umspielt die Wangen, zur Oase ist es nicht mehr weit,
Die Palmen schon am Horizont, vom Turm der Muezzin hinunter schreit.
Warm empfangen zur Begrüßung durch einen Schleier weißer Blüten,
Oud in dicken Schwaden, käsig und in Gold kaum zu vergüten.
Bedeckt von Freesien und Jasmin, baden wir im heißen Becken,
Eingecremt und zugedeckt, entspannen unter Irisdecken.
Gebettet in die feinsten Laken, sauber, pudrig duftend, weich,
Vanille-Moschus-Fluff umspielt die müden Nerven und entspannt sogleich.
Amberverschmierte Scheite feinster Sandel lodern im Kamin,
Entspannung für die müden Knochen, mit dem Wunsch nie wieder fortzuziehen.
Fin.
______________
Widians Al Wasl beziehungsweise Gold I war mal wieder eine der etwas unerwarteten Entdeckungen des Jahres für mich - allerdings auf der unerwartet guten Seite. Die ersten Minuten eröffnet Al Wasl eher zart und zurückhaltend. Eine feine Prise Pfeffer ohne signifikante Schärfe, süß karamellisierte Äpfel und ein Hauch von feinem Oud. Mit der Zeit erhöht sich die Lautstärke um ein Mü und ein Schleier weißer Blüten legt sich über die bisherigen Noten. Die genauen Blüten zu identifizieren fällt mir hier recht schwer, doch ich vermute Freesie, Jasmin und Iris. Der Blütenschleier täuscht für ein paar Minuten einen doch eher unschuldigen Duft vor, doch vermag er nicht über das wirklich intensive Oud hinwegzutäuschen. Dunkel, animalisch und leicht käsig schwappen Wellen dieses tollen Holzes durch den Schleier und sorgen dafür, dass man es nicht so schnell vergisst. Mit der Zeit wird Al Wasl immer pudriger und mehr und mehr Vanille in unsüßer Form kommt durch, bis man schließlich eine wunderschöne Moschusbasis mit einem gehörigen Oud-Einschlag vor sich hat. So wie Al Wasl besonders ist, so ist er auch recht speziell und ich kann mir vorstellen, dass die Mischung aus vielen Blüten, dichtem Moschus und käsigem Oud nicht jedem gefällt. Für mich reiht er sich in die Kandidaten der einzigartigen Düfte ein, die mir zwar gefallen, jedoch keine Kaufkandidaten sind.
Abdrücke im Wüstensand, ich darf mich nicht verirren.
Trocken ist die Hitze, die Sonne versengt mein Haupt,
Bei Sinnen bleibt man, wenn man schwarzen Pfeffer kaut.
Äpfel über Äpfel unsere Kamelkarawane hat geladen,
Die Sonne karamellisiert die Früchte, die Kamele hinterlassen Fladen.
Heißer Wind umspielt die Wangen, zur Oase ist es nicht mehr weit,
Die Palmen schon am Horizont, vom Turm der Muezzin hinunter schreit.
Warm empfangen zur Begrüßung durch einen Schleier weißer Blüten,
Oud in dicken Schwaden, käsig und in Gold kaum zu vergüten.
Bedeckt von Freesien und Jasmin, baden wir im heißen Becken,
Eingecremt und zugedeckt, entspannen unter Irisdecken.
Gebettet in die feinsten Laken, sauber, pudrig duftend, weich,
Vanille-Moschus-Fluff umspielt die müden Nerven und entspannt sogleich.
Amberverschmierte Scheite feinster Sandel lodern im Kamin,
Entspannung für die müden Knochen, mit dem Wunsch nie wieder fortzuziehen.
Fin.
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Widians Al Wasl beziehungsweise Gold I war mal wieder eine der etwas unerwarteten Entdeckungen des Jahres für mich - allerdings auf der unerwartet guten Seite. Die ersten Minuten eröffnet Al Wasl eher zart und zurückhaltend. Eine feine Prise Pfeffer ohne signifikante Schärfe, süß karamellisierte Äpfel und ein Hauch von feinem Oud. Mit der Zeit erhöht sich die Lautstärke um ein Mü und ein Schleier weißer Blüten legt sich über die bisherigen Noten. Die genauen Blüten zu identifizieren fällt mir hier recht schwer, doch ich vermute Freesie, Jasmin und Iris. Der Blütenschleier täuscht für ein paar Minuten einen doch eher unschuldigen Duft vor, doch vermag er nicht über das wirklich intensive Oud hinwegzutäuschen. Dunkel, animalisch und leicht käsig schwappen Wellen dieses tollen Holzes durch den Schleier und sorgen dafür, dass man es nicht so schnell vergisst. Mit der Zeit wird Al Wasl immer pudriger und mehr und mehr Vanille in unsüßer Form kommt durch, bis man schließlich eine wunderschöne Moschusbasis mit einem gehörigen Oud-Einschlag vor sich hat. So wie Al Wasl besonders ist, so ist er auch recht speziell und ich kann mir vorstellen, dass die Mischung aus vielen Blüten, dichtem Moschus und käsigem Oud nicht jedem gefällt. Für mich reiht er sich in die Kandidaten der einzigartigen Düfte ein, die mir zwar gefallen, jedoch keine Kaufkandidaten sind.
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