Mozambique Ensar Oud / Oriscent 2023

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7.0 / 10 18 Bewertungen

Ein neues Parfum von Ensar Oud / Oriscent für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2023. Der Duft ist würzig-grün. Die Produktion wurde offenbar eingestellt.

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Duftrichtung

Würzig

Grün

Holzig

Erdig

Blumig

Duftpyramide

Kopfnote

Apfel

Aprikose

Paprika

zitrische Noten

Herznote

Frangipani

pinker Lotus

Rose Otto

Wacholderbeere

Basisnote

Ambra

Hyraceum

Papua-Oud

sri-lankisches Oud

Sumatra-Oud

tibetischer Moschus

Vetiver

Bewertungen

Duft

7.018 Bewertungen

Haltbarkeit

7.915 Bewertungen

Sillage

7.614 Bewertungen

Flakon

8.315 Bewertungen

Preis-Leistungs-Verhältnis

5.210 Bewertungen

Eingetragen von Jakobkn, letzte Aktualisierung am 03.03.2024.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen

03.03.2024 - 02:24 Uhr

4
Preis 8
Flakon 8
Sillage 9
Haltbarkeit 8
Duft

Lauser93
566 Rezensionen

Lauser93

2

Ein äußerst spannender Duft

Vielen lieben Dank an Nick für die Abfüllung vom Mozambique :-) Das ist einer der wenigen Düfte aus dem Hause Ensar Oud, der mir wirklich gefällt. Der Duftverlauf ist äußerst spannend, die Kopfnote noch recht gewöhnungsbedürftig aber zum Ende hin wird es immer besser. Die Haltbarkeit ist mit weit mehr als 12 Stunden stark und die Sillage soweit auch gelungen.

Die Kopfnote duftet fruchtig, würzig, gemüseartig und grün - sehr eigenwillig, oder? Ich erkenne Citrusfrüchte, unreife Aprikosen, grüne Äpfel und...Naja in der Duft Pyramide werden Paprikas (Capsicum annuum) erwähnt. Für mich sind das aber eher unreife Chilis der Gattung Capsicum pubescens (Rocotos). Die Herznote bleibt fruchtig und grünlich aber es gesellen sich auch florale Anklänge von pinken Lotusblüten, Rosenwasser sowie Frangipani dazu. Die Basis riecht zunächst erdig, grasig, tabakartig und animalisch nach Oud, Vetiver, Hyraceum als auch Moschus. Mit der Zeit schwingt noch eine vanillige Ambranote mit. Zum Ende hin duftet es sogar rauchig und würzig nach Myrrhe als auch Wacholderbeeren.

Wie gesagt, dieser Duftverlauf ist sehr spannend und äußerst eigen. Daher hat mir dieser Duft am Ende gut gefallen.

11.02.2023 - 18:08 Uhr

8
Flakon 7
Sillage 8
Haltbarkeit 7
Duft

Chizza
332 Rezensionen

Chizza

Sehr hilfreiche Rezension 21

Latente Lethargie

Larmoyanz: ein zarter Hauch davon umweht neue Releases von Ensar, wie ich finde, wenn man Statements studiert, so unter Umständen auch meine, selbstkritisch angemerkt. So bin ich anfänglich auch hier versucht, mich dem hinzugeben, müsste das jedoch wohl wieder revidieren. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht der Typ für solche Anflüge bin.
Mozambique jedenfalls ist der Versuch, einen sommerlichen Oudduft zu kreieren, so meine erste Impression denn es dominieren zitrische Noten, proklamieren im Duett mit der Oud-Melange einen Dschungelpfad gesäumt von Zitronenbäumen, wobei auch andere Hesperiden eine Rolle spielen. Die Zeit verrinnt, Mozambique sendet Zeichen, addiert geröstete Paprika zu den zitrischen Noten, was dem Duft eine bräunlich-welke Facette und dem Oud Würze verleiht. Trockenes Oud, Tabakblatt, asiatische und keine afrikanischen Impressionen.

Knorriges Geäst, pfeffrige Winde umtosen Adlerholzwälder, umtosen den von Reduktion freien Ensar-Adlerholz-Atavismus. Von floralem Euphemismus, freundlicher Aura unbelastet, mäandert Mozambique durch den sukzessive trister werdenden Dschungel; gerodete Pfade, Absenz von Lauten der Tiere, mysteriös aber nicht kakophemistisch.
Verborgen in den Tiefen der Wälder, Reminiszenzen von kataklysmisch-artigen Ereignissen; ein Oud, olfaktorische Hommage an den herabstürzenden Phaethon mitsamt Sonnenwagen. So weit, so spannender werdend. Verharrend in rauchigen Schwaden, Stille, keine verräterische Bewegung, vom Medusenhaupt versteinert.
Doch dieses wirklich schöne Fundament bleibt ungenutzt. Pfeffrig-würziger Harzqualm verklingt anstatt ausdifferenziert zu werden. Kein helfender Wodan, kein Merseburger bên zi bêna, bluot zi bluoda sondern Ernüchterung ob des simplen Verlaufs von Mozambique.

So ordinär der Beginn, so intensiv ausgearbeitet der erste Verlauf, dann die rasche Antiklimax. Voller Pathos vorgetragen allerdings. Gerne würde ich von den Nuancen der einzelnen Ouds schwärmen, doch strahlen diese harzigen Hölzer keine Energie, keine Kraft aus. Den Eindruck gewinnend, dass die bisher vermisste Aprikose die Ouds dominiert, realisierend, dass Mozambique nicht in die Sphären zurückkehren wird, in welchen es temporär verkehrte, doch nie zur Astralreise wurde. Der Duft bleibt angenehm, um Missverständnissen vorzubeugen. Allein, es fehlt an Stärke so dass die herausgearbeitete Diversifikation im Oud obsolet wird. Schade.

Mozambique ist keine schlechte Kreation. Teils ist der Duft großartig doch im Gros lediglich solide. Das rührt daher dass es an jeglicher Energie fehlt. Olfaktorischer Phlegmatismus, latent lethargisch. Die Gedanken lösend und neuen Parfums zuwendend, beende ich diesen Kommentar.