No 39: Honey and Deermusk Meleg Perfumes 2020
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Top Rezension
Zart – kuschlig – wunderschön, doch nicht ich
Alle Düfte von Matthew Meleg, die ich bislang testen durfte, haben etwas in mir ausgelöst. Sie sind allesamt besonders, wie noch niemals zuvor dagewesen. Sie schaffen den Spagat zwischen einem Traditionsparfum und einem modernen Duft nahezu perfekt. Dieses Traditionelle, das allen anhaftet, macht sie für jedoch mich etwas schwer tragbar. Ich komme nicht umhin, bei diesen Düften an Parfums zu denken, die vor allem in meiner Kindheit als modern galten. So auch bei No. 39 Honey and Deermusk. Ein ganz besonderer Duft mit unglaublichem Tiefgang. Dieser weckte nicht nur mein Interesse – nein, er verzauberte mich auf den ersten Riecher. Dennoch fühle ich mich nicht wie ich selbst, wenn ich ihn trage. Da ist kein Störfaktor, wirklich gar nichts, was meiner Nase missfällt, aber das bin einfach nicht ich, was ich da erschnuppere.
Melegs No. 39 startet wie ein typischer Chypre. Ich nehme zunächst zitrische Noten und diese chypre-typische Schärfe wahr, die vermutlich dem Eichenmoos zuzuordnen ist. Der Auftakt erinnert mich zu allererst an einen Duft, den ich nie wirklich mochte und zwar KL. Als ich ein Kind war, war KL der Signatureduft meiner Mutter. Immer wieder versuchte sie ihn auch mir aufzusprühen, da sie ihn so sehr liebte. Ich war damals zehn oder zwölf Jahre alt und zog es vor, im Dreck zu bohren statt gut riechen zu wollen. Und auch wenn das der Duft meiner Mutter war, wollte er mir einfach nicht gefallen. Das war künstlich, scharf, stark und einfach nicht schön für meine Kindernase, was ich da roch. KL ist ja kein klassischer Chypre sondern eher ein Orientale. So ähnlich würde ich den Meleg No. 39 auch einordnen. Irgendwo dazwischen.
Ist der Duft ein paar Stunden auf der Haut, wird er immer milder, feiner und süßlicher. Diese KL-Ahnung ist lediglich noch in der Projektion wahrzunehmen, nicht mehr, wenn ich direkt die besprühte Stelle beschnuppere. Jetzt kommt der Honig zum Zug und die Moschusnoten und das mag ich sehr, sehr gerne. In dieser Phase wird der Duft für mich eine glatte 10. Er erinnert entfernt an mein allererstes Parfum, Extase Musk for Women. Nur ist er viel milder und weicher und um einiges wertiger als der damalige preisgünstige Muelhens. Ja, wäre er so vom Start weg und hätte nicht diese KL-Phase, dann dürfte er sofort hier einziehen. Ich würde keine fünf Minuten überlegen, denn so passt er auch zu mir. Gehe ich mit der Nase wieder etwas weg von meinen Handgelenken, fühle ich mich wieder wie verkleidet. Als hätte ich die Klamotten meiner Mutter an, die niemals mein Geschmack waren. Bis heute nicht. Warte ich noch etwas länger, ist der Duft fast verschwunden.
Ihr seht, ich bin hin- und hergerissen von diesem Duft. Werde ihn mit Sicherheit noch das eine oder andere Mal testen, aber das bin einfach nicht ich, was ich da wahrnehme. Erst kurz bevor er verschwindet, zeigt er mir eine Seite, die ich durch und durch liebe. Ich bin mir sicher, dieser Duft findet seine Fans. Viele Fans! Endlich ein Duft mit Honig, der nicht penetrant ist, so wie die zoologische Biene und Konsorten, die nach Honig im Hippieladen riechen. Endlich ein Duft mit animalischen Noten, der in keiner noch so winzigen Phase des Duftverlaufs pissig wirkt oder an Kuhställe denken lässt. Der ist einfach nur zart, kuschlig und schön. Ich würde auch so gerne dazugehören, aber für meine Nase steckt da einfach zu viel drin, was mit mir nichts zu tun hat. Wie eine Verkleidung, die zwar hübsch anzuschauen ist, aber es ist und bleibt eine Verkleidung. Abzüge gebe ich lediglich ein paar in punkto Haltbarkeit. Die dürfte für einen solchen Qualitätsduft etwas besser sein. Ist aber sicher auch von Hauttyp zu Hauttyp unterschiedlich.
Ganz lieben Dank an Floyd, durch den ich diesen Duft kennen lernen durfte und an AdAstra72, der es mir ermöglichte, ihn auch mal testweise zu tragen.
Melegs No. 39 startet wie ein typischer Chypre. Ich nehme zunächst zitrische Noten und diese chypre-typische Schärfe wahr, die vermutlich dem Eichenmoos zuzuordnen ist. Der Auftakt erinnert mich zu allererst an einen Duft, den ich nie wirklich mochte und zwar KL. Als ich ein Kind war, war KL der Signatureduft meiner Mutter. Immer wieder versuchte sie ihn auch mir aufzusprühen, da sie ihn so sehr liebte. Ich war damals zehn oder zwölf Jahre alt und zog es vor, im Dreck zu bohren statt gut riechen zu wollen. Und auch wenn das der Duft meiner Mutter war, wollte er mir einfach nicht gefallen. Das war künstlich, scharf, stark und einfach nicht schön für meine Kindernase, was ich da roch. KL ist ja kein klassischer Chypre sondern eher ein Orientale. So ähnlich würde ich den Meleg No. 39 auch einordnen. Irgendwo dazwischen.
Ist der Duft ein paar Stunden auf der Haut, wird er immer milder, feiner und süßlicher. Diese KL-Ahnung ist lediglich noch in der Projektion wahrzunehmen, nicht mehr, wenn ich direkt die besprühte Stelle beschnuppere. Jetzt kommt der Honig zum Zug und die Moschusnoten und das mag ich sehr, sehr gerne. In dieser Phase wird der Duft für mich eine glatte 10. Er erinnert entfernt an mein allererstes Parfum, Extase Musk for Women. Nur ist er viel milder und weicher und um einiges wertiger als der damalige preisgünstige Muelhens. Ja, wäre er so vom Start weg und hätte nicht diese KL-Phase, dann dürfte er sofort hier einziehen. Ich würde keine fünf Minuten überlegen, denn so passt er auch zu mir. Gehe ich mit der Nase wieder etwas weg von meinen Handgelenken, fühle ich mich wieder wie verkleidet. Als hätte ich die Klamotten meiner Mutter an, die niemals mein Geschmack waren. Bis heute nicht. Warte ich noch etwas länger, ist der Duft fast verschwunden.
Ihr seht, ich bin hin- und hergerissen von diesem Duft. Werde ihn mit Sicherheit noch das eine oder andere Mal testen, aber das bin einfach nicht ich, was ich da wahrnehme. Erst kurz bevor er verschwindet, zeigt er mir eine Seite, die ich durch und durch liebe. Ich bin mir sicher, dieser Duft findet seine Fans. Viele Fans! Endlich ein Duft mit Honig, der nicht penetrant ist, so wie die zoologische Biene und Konsorten, die nach Honig im Hippieladen riechen. Endlich ein Duft mit animalischen Noten, der in keiner noch so winzigen Phase des Duftverlaufs pissig wirkt oder an Kuhställe denken lässt. Der ist einfach nur zart, kuschlig und schön. Ich würde auch so gerne dazugehören, aber für meine Nase steckt da einfach zu viel drin, was mit mir nichts zu tun hat. Wie eine Verkleidung, die zwar hübsch anzuschauen ist, aber es ist und bleibt eine Verkleidung. Abzüge gebe ich lediglich ein paar in punkto Haltbarkeit. Die dürfte für einen solchen Qualitätsduft etwas besser sein. Ist aber sicher auch von Hauttyp zu Hauttyp unterschiedlich.
Ganz lieben Dank an Floyd, durch den ich diesen Duft kennen lernen durfte und an AdAstra72, der es mir ermöglichte, ihn auch mal testweise zu tragen.
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Danke Pollita!