Wie einen Duft weniger intensiv kriegen?

Hallo alle zusammen,

Kennt ihr das: ihr findet einen Duft eigentlich richtig toll, aber er ist so extrem konzentriert, dass ein einziger Sprüher aus dem Flakon bereits Duftoverkill ist? 

So geht es mir zum Beispiel mit Ambre et Vanille. Ich würde mir diesen Duft ungefähr zehnfach verwässert wünschen - und dann auch gerne an verschiedenen Stellen aufsprühen. Aber so geht es halt allenfalls mit dem Finger ganz sachte auftupfen. Was für mich nicht dasselbe Feeling ist wie ein feiner Sprühnebel. Kennt jemand noch andere Tricks für solche Duftbomben?

Mit dem Stichwort "feiner Sprühnebel" kommst Du der Sache doch schon recht nahe, .

Ist ein Duft selbst bei nur einem Sprüher direkt auf die Haut schon zuviel, hilft es oft, schräg aufwärts vor Dich in die Luft zu sprühen und durch den entstandenen feinen Nebel zu gehen. Die Duftmoleküle hängen auf diese Weise nicht so dicht aneinander, der Kontakt mit Haut/Haaren/Kleidung ist großflächiger und transparenter, was dem Duft sehr häufig seine Wucht nimmt.

Vielleicht probierst Du es einmal aus, falls nicht bereits geschehen?!

Wenn du Material hast, kannst du testweise versuchen, in einem kleinen Zerstäuber den Duft mit ein wenig Weingeist zu mischen und so die Konzentration zu verringern, regelmäßig schütteln und ein paar Tage warten.

Funktioniert bei Extrait und Eau de Parfum gut, bei Eau de Toilettes ist leider noch (recht viel) Wasser industriell beigemischt, da ist das Ergebnis nicht vorherzusagen und vom Parfum abhängig.

LG

Ich finde das gerade sehr erfrischend diesen Beitrag zu lesen, weil die Fragen sonst immer gegenteilig sind .

Also, diese vielleicht eher aus Filmen bekannte Taktik, die bereits Palonera beschrieb, in die Luft zu sprühen und durch den Sprühnebel zu laufen kann bei sehr intensiven Düften tatsächlich gut funktionieren. Ich mache es in solchen Fällen einfach so, dass ich mit ausgestrecktem Arm in meine Richtung sprühe, so das sich der Nebel ebenso ganz fein verteilt, aber trotzdem direkt in meine Richtung gerät. Dadurch ist von einem Sprühstoß eine größere Fläche besprüht, was eigentlich gut funktioniert. Eine andere Option, die bei halbwegs guten Sprühern mit etwas Feingefühl auch gut klappt: viertel oder halbe Sprüher benutzen. Bei Thirty Three zum Beispiel sprühe ich bestimmt 4,5mal, obwohl der sehr intensiv ist. Allerdings drücke ich den Zerstäuber nicht ganz durch, sondern tippe ihn nur leicht an, so das die 4,5mal am Ende höchstens einem ganzen Sprüher entsprechen.

Ein Grund wieso Wasser beigemischt ist, ist tatsächlich um einen starken Alkoholgeruch in der Kopfnote zu verringern. Ich persönlich würde gerade bei meinen sehr teuren/tollen Düften nicht anfangen da irgendwas zu mischen, aber das ist ja lediglich eine Frage der Experimentierfreudigkeit diesbeüglich. Nur solltest du darauf achten möglichst reinen, unvergällten Alkohol zu bekommen, falls du das probieren möchtest. 

Das ist mein Thema

So wie Terra es beschreibt, funktioniert es für mich nicht: größere Fläche besprüht - mehr Sillage (dafür kürzere Haltbarkeit, da weniger pro cm²). Bei dieser Methode rieche ich den Duft noch stärker.

Für mich kommt in solchen Fällen nur das Tupfen infrage - oder eine Feder/Taschentuch. Auf die Feder sprühen, dann damit über die Haut "fegen". 

Falls einfach weniger sprühen nicht funktioniert, TZ sprühen in der Regel weniger als normale Flakons. So könnte man die Dosis nur durch umfüllen regulieren.

Was mich wundert ist das bei  Wasserbeimischung des Herstellers das Parfümöl nicht milchig wird und klar bleibt....im übrigen riecht Trinkalkohol nicht so stark nach Sprit als denaturierter/vergällter.

Immer Weingeist benutzen! 😊

Ich benutze mittlerweile bei Verdünnungen kein Wasser mehr wegen der Ausflockung/Trübung.

Die Industrie mischt bestimmt noch Zusätze dagegen ein… oder durch ununterbrochenes Rühren kommt’s gar nicht so weit 😂

Ich würde es mit einer Abfüllung in einem Rollerpen versuchen, damit kann man schön dosiert und punktuell auftragen.

Keine Lösung, aber zumindest ein Workaround (wenn auch nur für Dich selbst, nicht Deim Umfeld): Du kannst Dich mit Düften, die in diesem Thread  empfohlen werden, eine Woche lang eindieseln. Anschließend ist Deine Nase so abgestumpft, dass Du "Amouage ist auch nicht mehr das, was es mal war!" murmelst und keine Probleme mit der Intensität von Ambre et Vanille hast. Und - keine Sorge - nach einer Woche Parfumabstinenz erholt sich Deine Geruchswahrnehmung auch wieder.

P. S. Der von MaKr vorgeschlagene Rollerpen ist sicher sinnvoller als mein Tipp.

So geht's mir auch.

Ich tupfe auch. Mit einem Wattepad. Das klappt prima und gibt mir auch die Wummser, so zart wie ich sie möchte. Sorriso etwa ist mir gesprüht auch immer zu viel. Getupft ein Traum.

Ich sprühe auch kurz auf ein halbiertes Wattepad und tupfe dann auf die Haut. Dann stecke ich das Pad in meinen BH oder lege es in die Wäscheschublade.

Ich variiere bei den Methoden: For Her Eau de Toilette  sprühe ich vor mir in die Luft und laufe kurz drunter durch. For Her Eau de Parfum (deutlich sanfter als erstgenannter) sprühe ich zweimal und drücke nur ganz kurz. Narciso Eau de Parfum Poudrée  habe ich vornehmlich in den Kleiderschrank gesprüht, ein Sprüher über die Kleiderstange hat sich dann verteilt und die Jacken und Blusen haben zart danach geduftet. Bei den meisten anderen lauten Düften hat sich für mich aber das Drunterdurchlaufen bewährt. 

Mein Vater hat zumindest immer, wenn ihm ein Duft zu intensiv war diesen in die Hand gesprüht und mit Wasser verdünnt und dann auf den gewünschten Körperstellen verteilt….oder erst Wasser in die Hand und dann ins Wasser sprühen.
…Thema finde ich auch entspannend wegen der anderen Richtung .

Hier auch Team Wattepad ^^

oder eben nur dezent sprühen, nicht ganz durchdrücken. 

Ich hatte gerade sehr viel Spaß und muß zusehen, die an den Ohren festgetackerten Mundwinkel wieder los zu bekommen - dafür ein besonders dickes Dankeschön, !

Der Thread spricht mir aus der Seele. Ich möchte gern lange Haltbarkeit, aber wenig Sillage. Ich bevorzuge hier auch die Rollerball-Methode. 
hab mir ein Zehnerpack für 3 ml gekauft und komme damit ewig hin, kann das auch besser dosieren. Alle anderen Tipps lese ich weiterhin mit großem Interesse. 

Verdünn ihn doch. In der Apotheke kannst Du dir Ethanol besorgen und es mischen. 

Schliesse mich den bisherigen Anregungen an. Ansonsten hilft oft schon, das Parfum weiter weg von Kopf zu sprühen, im Sommer z.B. an die Kniebeugen.

Also, die Varianten Rollerpen, unterm Nebel durchlaufen und Wattepad finde ich sehr gut. 

Aber ich möchte einmal etwas zusätzlich erwähnen: Zumindest ich habe bei Düften, die ich als zu stark empfinde, selbst wenn ich es schaffe, sie mit einem der oben genannten Mittel geringer zu dosieren, oftmals den Eindruck, dass das, was mir zu stark war, nun zwar schwächer ist, aber alles andere mir nun zu schwach ist. Mit anderen Worten verliert der Duft für mich an Tiefe und Verlauf. Das ist immer dann der Fall, wenn eine bestimmte Note mir zu viel ist, die dann auch bei geringerer Dosierung verhältnismäßig immer noch zu viel bleibt. Langfristig ist so ein Duft dann doch nichts für mich. Dass ein Duft mir in seiner Gesamtheit zu intensiv ist und geringere Dosierung das Problem dann löst, war bei mir bislang die Ausnahme.

Ich weiß nicht, ob ich als absoluter Anfänger da vielleicht etwas zu einfach denke, daher schonmal sorry falls das absolute Parfum-Blasphemie ist, aber ich hatte gerade noch die Idee dass man ja vielleicht etwas duftstofffreie Creme/Vaseline in ein kleines Gefäß abfüllen könnte, dazu die je nach Intensität gewünschte Anzahl an Sprühern des Parfums dazugeben könnte, das Ganze gut mischen und dann hat man eine easy zu dosierende Parfumcreme/Duftbalsam? Irgendwie stelle ich mir den Auftrag davon auch total schön und luxuriös vor, wenn man dann so ein ganz kleines bisschen des Balsams an Hals/Nacken oder wo auch immer man mag verteilt 🙂 vielleicht könnte das cremige/fettige Trägermaterial ja sogar auch der Haltbarkeit trotz geringerer Duftdosierung zuträglich sein?

So viele tolle Ideen, ich danke euch. Ich werde sie alle ausprobieren ♥️

Sorry an alle, die etwas in diese Richtung hin vorgeschlagen haben: Ich bezweifle nicht, daß man einen Duft abschwächt, wenn man ihn verwässert, verweingeistet, vercremt, vervaseliniert oder was auch immer. 

Ich bin aber auch überzeugt, daß es sich danach nicht mehr um den selben Duft handelt.

Deshalb plädiere ich auch dafür, den Duft anders zu sprühen. Paloneras Vorschlag ist genau das, was ich machen würde. Vielleicht sogar noch einmal abgewandelt: Ich würde den Nebel nämlich in Kniehöhe versprühen und dann durchwandern. Der Trick, die Fesseln oder die Kniekehlen zu parfumieren, ist sehr alt und funktioniert zuverlässig, wenn man den Duft vom Oberkörper ausströhmend als zu stark, dicht, opak, laut empfindet.

Herzliche Grüße

Susanne