10.04.2015 - 13:38 Uhr
Mandelmaus
132 Rezensionen
Mandelmaus
Top Rezension
55
Wer ist nun talentierter? Der Meister oder der Fälscher?
Angefixt durch die vielen Hinweise, dass In Woman ein guter Dupe zu Armani Si sei, machte ich mich auf die Suche und wurde im Müller fündig. Da war ich gespannt, wer meinen Kommentar zu Si und Si Intense kennt weis um mein Dilemma.
Ich bin Si gegenüber keineswegs abgeneigt, doch mag ich ihn nur an anderen Frauen oder in der eigenen Sillage. Trage ich ihn selber, finde ich ihn schrecklich heftig, brutal süß und kratzend synthetisch. Rieche ich ihn allerdings auf der Straße, laufe ich schon schier sabbernd der Trägerin hinterher, wie mir schon aufgefallen ist oft Frauen mit osteuropäischem Aussehen/Abstammung, aber vielleicht ist das auch nur ein eigenartiger Zufall.
Jedenfalls musste ich Si eigentlich abhaken, will es aber nicht, da muss es doch eine Ersatzdroge geben! Im Forum stieß ich dann endlich auf den Tipp, dass In Woman zum verwechseln ähnlich duften soll. Hoffnungsvoll fand ich ihn dann auch und freute mich schon riesig aufs Testen.
Der Preis ist lächerlich, 7 Euro für den 90 ml Flakon, ob das was sein kann? Vor ein paar Jahren hätte ich womöglich nur müde gelächelt, nie im Leben kann man sowas "billiges" tragen. Zum Glück durfte ich hier einige positive Erfahrungen machen, was günstige Düfte angeht, somit bin ich gewillt vorurteilsfrei zu sein.
Also zack den Flakon geschnappt und ran an die Frau: Joar, nicht schlecht, süß eben, stechend, puh, jaaa das ist Si, so wie ich es nicht mag... üppiger Süßkram, mit allem dekoriert und glasiert was gut schmeckt, und man sich theoretisch gleich auf die Hüften klatschen kann. Schade, mal wieder ein Paradebeispiel von scheingeil, vergiss den mal lieber schnell!
Etwas enttäuscht war ich schon, bummelte noch etwas im Müller herum und hoffte dennoch auf eine epochale Entwicklung des hoch angepriesenen Dupes. Gutes kommt bekanntlich für die die warten können, und meine Geduld wurde tatsächlich belohnt.
Anfangs noch getränkt mit honigartigem Johannisbeersaft, der äußert dickflüßig ist, zeigt sich bald eine elegante und zart schmelzende Süße, sehr geschmeidig und seeehr sexy, golden und schwirrend, flüsternd, seufzend kann man schon sagen. Dabei null Synthetik, ich bin mehr als geplättet.
Richtig hochwertig wirkt der Duft auf mich, warm und einladend, dabei süffig und dominant, ein heißes Versprechen auf langen Genuss, dezent frisch, glatt, fast schon poliert, der Duft hetzt nicht an der Trägerin vorbei wie Si, sondern packt sein Opfer lässig an der heruntergefallenen Kinnlade und schleift es mühelos mit sich, mit einer selbstverständlichen Sexyness die schon fast arrogant und unerhört spielerisch leicht anmutet, keinesfalls billig oder trashig.
Die Rose wie bekannt nach Si-Manier mit funkelnden Zuckerkristallen überzogen, doch wirkt es nicht kistchig oder piekst unangenehm.
Sahnige, goldgelbe Vanille ohne Zuckerzusatz, schön fließend und einlullend, leicht rauchig und verrucht, eben Vanille so wie ich sie schätze und sehr anregend empfinde.
Patchouli zeigt sich von seiner zahmen und schnurrenden Seite, aber nicht weniger gefährlich. Träge schmilzt es vor sich hin, erinnert an zarte Noisettepralinen, süß schmelzend und absolut süchtig machend. Die Art von Praline die man eine gefühlte Ewigkeit im Mund zergehen lassen will.
Die holzigen Akkorde verpassen dem unglaublich leckeren Gourmand einen edlen Rahmen, verleihen eine gewisse Reife und werfen einen leichten Schatten auf die Hauptakteure Vanille und Patchouli, aber das verleitet nur zum genaueren Beobachten und zensiert das sinnliche, zügellose Treiben nicht.
Ambroxan verhilft dem Duft zu sattem Volumen, einer immensen Sillage und legt eine leicht knackige Schicht um die goldene, sehr feminine, pudrige, diskret würzige Pralinécreme. Einfach unglaublich wie harmonisch, ruhig, elegant und edel der Duft vor sich hin changiert und schimmert, gleichzeitig so heißblütig, euphorisch und leidenschaftlich, da könnte sich so mancher Designer oder großes Label mal eine Scheibe von abschneiden.
Es muss für den Beobachter ziemlich witzig gewesen sein: zuerst sprühe ich den Duft auf, angewiderter Gesichtsausdruck, eine krude Mischung aus Ekel, Wut und Enttäuschung, nach kurzer Zeit verblüfftes Staunen und große Augen, ein ungläubiges und überraschtes Grinsen, welches bald einem verklärtem und seligem Strahlen weicht, pure Verzückung, wie ferngesteuert mit einem irren Funkeln in den Augen läuft, nein rennt die Frau zurück zum Regal, nimmt die Verpackung in die Hand, starrt ungläubig auf den Preis, schüttelt belustigt den Kopf und geht sichtbar glücklich zur Kasse.
Natürlich konnte ich dem fiesen Impuls nicht widerstehen der Verkäuferin mein Handgelenk unter die Nase zu halten und zu fragen welcher Duft das ist.
"Si" lautete die Antwort prompt, als ich sie aufklärte schaute sie ebenfalls ziemlich schockiert drein. Wie heißt der? Wo steht der? Das muss ich mir merken!
Da fühlte ich mich schon fast schlecht als ich dann zahlte, so frech abgekupfert und dann auch noch besser als das Original, die Verkäuferin und ich waren schon am kichern ob meines tollen Fundes.
Auf dem Heimweg musste ich ständig schnuppern, er gefiel mir immer besser, ich hatte schon Angst, dass er plötzlich einbricht und seinen Zauber verliert. Zum Glück kann man da unbesorgt sein, In Woman ist kein Blender und überzeigt mit langem Atem und fließenden Übergangen, läuft smooth aus und hinterlässt selbst nach etlichen Stunden eine süße Duftspur garniert mit holzig-orientalischen Anklängen.
Den Flakon finde ich jetzt nicht allzu berauschend, aber bei der Performance sehe ich darüber hinweg. Haltbarkeit und Sillage überraschend ausdauend, La Rive muss man sich wohl unbedingt merken im Niedrigpreissegment.
Bisher gab es auch schon einiges an Lob, und oft wurde er für seinen bösen Zwilling gehalten. Besonders Männer scheinen der leicht klebrigen Falle (Keine Sorge, es ist feinstes Karamell mit Schokoglassur im Drydown), erlegen zu sein.
Das ist schon fast süß, wenn eine Gruppe junger Männer im Müller steht und der Flakon heftigst beschnuppert wird. Da fallen dann so Kommentare wie "Altaa, riescht voll Killah, schwör!"
Oder eine andere männliche Stimme sei zitiert, dass die Sekretärin damit die ganze Werkstatt aufmischt, da müssen alle an der Drehbank gleich nochmal Maß nehmen.
Für mich ein schöner Allrounder, zu allen Tages- und Nachzeiten, Jahreszeiten und Anlässen. Bei klirrend kaltem Wetter wärmt er an angenehm, bei den warmen, frühlingshaften Temperaturen versprüht er sein fröhliches und temperamentvolles Wesen gekonnt stilvoll betörend und kokett.
Ein Duft für Frauen die gerne Frau sind, mit dem ganzen Shi-Shi wie Schminke, chic anziehen und Mädels treffen, rauschende Partys feiern und allem was dazugehört. Ich fühle mich sehr wohl mit der blumigen, crispy-Gebäck an Vanille-Johannisbeermousse, Karamell-Schoko-Patchouli-Brownie-Gourmand-Bombe, die weniger bombig sondern mehr verführerisch aus dem Hinterhalt um den Finger wickelt.
Ich bin sehr froh endlich "mein" Si gefunden zu haben, ohne Süßigkeiten-Overkill und nerviger, synthetischer Note. Gerne empfehle ich den Duft weiter und werde mir wohl unbedingt noch ein Backup besorgen müssen.
Der Teufel ist ein Eichhörnchen, oder eben ein unspektakuläre Flakon, auch beschimpft als Bückware, aber dieser ist ein Kronjuwel untere den Drogeriedüften zu Schleuderpreisen, schwör!
Ich bin Si gegenüber keineswegs abgeneigt, doch mag ich ihn nur an anderen Frauen oder in der eigenen Sillage. Trage ich ihn selber, finde ich ihn schrecklich heftig, brutal süß und kratzend synthetisch. Rieche ich ihn allerdings auf der Straße, laufe ich schon schier sabbernd der Trägerin hinterher, wie mir schon aufgefallen ist oft Frauen mit osteuropäischem Aussehen/Abstammung, aber vielleicht ist das auch nur ein eigenartiger Zufall.
Jedenfalls musste ich Si eigentlich abhaken, will es aber nicht, da muss es doch eine Ersatzdroge geben! Im Forum stieß ich dann endlich auf den Tipp, dass In Woman zum verwechseln ähnlich duften soll. Hoffnungsvoll fand ich ihn dann auch und freute mich schon riesig aufs Testen.
Der Preis ist lächerlich, 7 Euro für den 90 ml Flakon, ob das was sein kann? Vor ein paar Jahren hätte ich womöglich nur müde gelächelt, nie im Leben kann man sowas "billiges" tragen. Zum Glück durfte ich hier einige positive Erfahrungen machen, was günstige Düfte angeht, somit bin ich gewillt vorurteilsfrei zu sein.
Also zack den Flakon geschnappt und ran an die Frau: Joar, nicht schlecht, süß eben, stechend, puh, jaaa das ist Si, so wie ich es nicht mag... üppiger Süßkram, mit allem dekoriert und glasiert was gut schmeckt, und man sich theoretisch gleich auf die Hüften klatschen kann. Schade, mal wieder ein Paradebeispiel von scheingeil, vergiss den mal lieber schnell!
Etwas enttäuscht war ich schon, bummelte noch etwas im Müller herum und hoffte dennoch auf eine epochale Entwicklung des hoch angepriesenen Dupes. Gutes kommt bekanntlich für die die warten können, und meine Geduld wurde tatsächlich belohnt.
Anfangs noch getränkt mit honigartigem Johannisbeersaft, der äußert dickflüßig ist, zeigt sich bald eine elegante und zart schmelzende Süße, sehr geschmeidig und seeehr sexy, golden und schwirrend, flüsternd, seufzend kann man schon sagen. Dabei null Synthetik, ich bin mehr als geplättet.
Richtig hochwertig wirkt der Duft auf mich, warm und einladend, dabei süffig und dominant, ein heißes Versprechen auf langen Genuss, dezent frisch, glatt, fast schon poliert, der Duft hetzt nicht an der Trägerin vorbei wie Si, sondern packt sein Opfer lässig an der heruntergefallenen Kinnlade und schleift es mühelos mit sich, mit einer selbstverständlichen Sexyness die schon fast arrogant und unerhört spielerisch leicht anmutet, keinesfalls billig oder trashig.
Die Rose wie bekannt nach Si-Manier mit funkelnden Zuckerkristallen überzogen, doch wirkt es nicht kistchig oder piekst unangenehm.
Sahnige, goldgelbe Vanille ohne Zuckerzusatz, schön fließend und einlullend, leicht rauchig und verrucht, eben Vanille so wie ich sie schätze und sehr anregend empfinde.
Patchouli zeigt sich von seiner zahmen und schnurrenden Seite, aber nicht weniger gefährlich. Träge schmilzt es vor sich hin, erinnert an zarte Noisettepralinen, süß schmelzend und absolut süchtig machend. Die Art von Praline die man eine gefühlte Ewigkeit im Mund zergehen lassen will.
Die holzigen Akkorde verpassen dem unglaublich leckeren Gourmand einen edlen Rahmen, verleihen eine gewisse Reife und werfen einen leichten Schatten auf die Hauptakteure Vanille und Patchouli, aber das verleitet nur zum genaueren Beobachten und zensiert das sinnliche, zügellose Treiben nicht.
Ambroxan verhilft dem Duft zu sattem Volumen, einer immensen Sillage und legt eine leicht knackige Schicht um die goldene, sehr feminine, pudrige, diskret würzige Pralinécreme. Einfach unglaublich wie harmonisch, ruhig, elegant und edel der Duft vor sich hin changiert und schimmert, gleichzeitig so heißblütig, euphorisch und leidenschaftlich, da könnte sich so mancher Designer oder großes Label mal eine Scheibe von abschneiden.
Es muss für den Beobachter ziemlich witzig gewesen sein: zuerst sprühe ich den Duft auf, angewiderter Gesichtsausdruck, eine krude Mischung aus Ekel, Wut und Enttäuschung, nach kurzer Zeit verblüfftes Staunen und große Augen, ein ungläubiges und überraschtes Grinsen, welches bald einem verklärtem und seligem Strahlen weicht, pure Verzückung, wie ferngesteuert mit einem irren Funkeln in den Augen läuft, nein rennt die Frau zurück zum Regal, nimmt die Verpackung in die Hand, starrt ungläubig auf den Preis, schüttelt belustigt den Kopf und geht sichtbar glücklich zur Kasse.
Natürlich konnte ich dem fiesen Impuls nicht widerstehen der Verkäuferin mein Handgelenk unter die Nase zu halten und zu fragen welcher Duft das ist.
"Si" lautete die Antwort prompt, als ich sie aufklärte schaute sie ebenfalls ziemlich schockiert drein. Wie heißt der? Wo steht der? Das muss ich mir merken!
Da fühlte ich mich schon fast schlecht als ich dann zahlte, so frech abgekupfert und dann auch noch besser als das Original, die Verkäuferin und ich waren schon am kichern ob meines tollen Fundes.
Auf dem Heimweg musste ich ständig schnuppern, er gefiel mir immer besser, ich hatte schon Angst, dass er plötzlich einbricht und seinen Zauber verliert. Zum Glück kann man da unbesorgt sein, In Woman ist kein Blender und überzeigt mit langem Atem und fließenden Übergangen, läuft smooth aus und hinterlässt selbst nach etlichen Stunden eine süße Duftspur garniert mit holzig-orientalischen Anklängen.
Den Flakon finde ich jetzt nicht allzu berauschend, aber bei der Performance sehe ich darüber hinweg. Haltbarkeit und Sillage überraschend ausdauend, La Rive muss man sich wohl unbedingt merken im Niedrigpreissegment.
Bisher gab es auch schon einiges an Lob, und oft wurde er für seinen bösen Zwilling gehalten. Besonders Männer scheinen der leicht klebrigen Falle (Keine Sorge, es ist feinstes Karamell mit Schokoglassur im Drydown), erlegen zu sein.
Das ist schon fast süß, wenn eine Gruppe junger Männer im Müller steht und der Flakon heftigst beschnuppert wird. Da fallen dann so Kommentare wie "Altaa, riescht voll Killah, schwör!"
Oder eine andere männliche Stimme sei zitiert, dass die Sekretärin damit die ganze Werkstatt aufmischt, da müssen alle an der Drehbank gleich nochmal Maß nehmen.
Für mich ein schöner Allrounder, zu allen Tages- und Nachzeiten, Jahreszeiten und Anlässen. Bei klirrend kaltem Wetter wärmt er an angenehm, bei den warmen, frühlingshaften Temperaturen versprüht er sein fröhliches und temperamentvolles Wesen gekonnt stilvoll betörend und kokett.
Ein Duft für Frauen die gerne Frau sind, mit dem ganzen Shi-Shi wie Schminke, chic anziehen und Mädels treffen, rauschende Partys feiern und allem was dazugehört. Ich fühle mich sehr wohl mit der blumigen, crispy-Gebäck an Vanille-Johannisbeermousse, Karamell-Schoko-Patchouli-Brownie-Gourmand-Bombe, die weniger bombig sondern mehr verführerisch aus dem Hinterhalt um den Finger wickelt.
Ich bin sehr froh endlich "mein" Si gefunden zu haben, ohne Süßigkeiten-Overkill und nerviger, synthetischer Note. Gerne empfehle ich den Duft weiter und werde mir wohl unbedingt noch ein Backup besorgen müssen.
Der Teufel ist ein Eichhörnchen, oder eben ein unspektakuläre Flakon, auch beschimpft als Bückware, aber dieser ist ein Kronjuwel untere den Drogeriedüften zu Schleuderpreisen, schwör!
23 Antworten