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vor 7 Jahren - 29.10.2017
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44 Stunden Mailand - Hotel à Parfums

Ein klein wenig möchte ich ausholen, damit verständlich wird, warum ich mich so spontan und so wenig vorbereitet auf diese Kurzreise nach Mailand begeben habe. Und besonders, warum es schließlich zu einer Überraschung kam.

Ganz nach dem Motto ‘Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub” planten mein Holder und ich im Frühjahr diesen Jahres, während einer wie immer viel zu schnell endenden Urlaubswoche in Südfrankreich, unseren Spätsommerurlaub. Es sollte nach Andalusien gehen. Sevilla, Jerez de la Frontera, Ronda, Cadiz, Gibraltar, und was es sonst noch so alles an interessanten Städten und Stätten zu sehen gibt. Hotel und Ferienwohnung wurden sorgfältig ausgewählt, die Flüge gebucht. Nun, wie das zuweilen schon mal so ist mit der Planung, das Leben findet unabhängig davon statt. Diverse widrige Umstände, die sich im Laufe der vergangenen 3-4 nervenaufreibenden Wochen zuspitzten, führten schließlich dazu, dass wir diese Reise 2 Tage vor Abflug absagen mussten. Während für meinen Freund jegliche Möglichkeit zu verreisen ausgeschlossen war, saß ich jetzt da mit meinem eingereichten Urlaub und den angegriffenen Nerven und merkte, dass ich einfach mal raus musste. Wenn auch ohne Partner und nur für 2 Tage, ein bisschen Abstand schaffen vom Alltag, das war mir ein großes Bedürfnis.

Also fing ich an nach Last-Minute-Reisen zu schauen, der mögliche Zeitrahmen war sehr eng. Nicht zu weit weg sollte es sein, etwas Luxus, Ablenkung und gleichzeitig Ruhe. Und daraus wurde dann Mailand, hastig gebuchter 5-Sterne Luxus am Rande der City, immer noch teuer, aber Last-Minute gebucht bezahlbar, jedenfalls wenn man es als Frustausgleich und Alternative zu einem 2-wöchigen Herbsturlaub betrachtete.

Also, kurzerhand gebucht, 2 Tage später abgeflogen und Sonntag Spätnachmittag im Hotel Magna Pars eingetroffen, wo mir beim Check In bzw. auf dem Weg in mein Zimmer, und jetzt kommt die Überraschung, mitgeteilt wurde, dass das Gebäude, jetzt zu einem Design-Hotel aus Glas, Stahl und Holz umgebaut, ursprünglich eine Parfumfabrik beherbergte. Sicher könnt ihr euch vorstellen, dass ich nicht schlecht staunte: ich, die Parfumverrückte, die sich doch eigentlich immer bestens informiert vor einer Buchung, sollte unwissentlich in Italiens erstem und bisher einzigen Hotel à Parfums gelandet sein ???!!!

Weiter geht es mit ein paar Infos zum Hotel, die natürlich im Netz nachgelesen werden können und hier nur meine Begeisterung unterstreichen oder etwas Appetit machen sollen:


  • Sämtliche der 39 Hotelsuiten (es gibt nur Suiten) sind von Duftnoten aus den Duftfamilien Floral, Holzig oder Fruchtig inspiriert und danach benannt. Ich bewohnte Suite Nr. 29, Zedernholz. Auf den Tischen der Wohnbereiche stehen Braunglas-Gefäße mit Holzstäben zur entsprechenden Raumbeduftung.

  • Die 39 verschiedenen Essenzen sind (teilweise?) von bekannten Parfumeuren kreiert. Ich habe einen kurzen Blick in eine ausliegende Liste erhascht und dabei sind mir z. B. Nathalie Lorson und Luca Maffei aufgefallen, alle Namen habe ich längst nicht gesehen geschweige denn in Erinnerung behalten.
  • Über die Essenzen kann man sich informieren, sie bewundern und natürlich kaufen im hoteleigenen Parfumlabor, dem sogenannten “LabSolue”, welches sich im Erdgeschoss des Hotels befindet. Da meine Anreise Sonntag und Abreise Dienstag erfolgte und das Labor Montags geschlossen ist, hatte ich leider nur ganz kurz vor meiner Abreise Gelegenheit ein paar Minuten hereinzuschauen.
  • In der Bar kann man von den Duftessenzen inspirierte Cocktails trinken und es gibt wöchentlich Donnerstags einen “Aperitivo Olfattivo”.

Abgesehen von diesen für Parfumoherzen interessanten Details hat das Hotel eine phantastische und absolut ruhige Lage. Ich habe mich ein bisschen gefühlt wie ein Rockstar in dieser riesigen, ultra-modernen Suite mit nahezu mehr Platz in den Kleiderschränken als bei mir zuhause.

Aber natürlich wollte ich auch etwas von Mailand sehen, einmal zum Duomo, durch die Strassen flanieren, im Café verweilend Espresso trinken und dabei gut gekleidete Italiener und Italierinnen bewundern.

Mehr hatte ich tatsächlich gar nicht vor in diesen 1,5 Tagen. Und das ist mir gelungen. Dass ich nebenbei noch 3 neue Düfte testete , nämlich “Velvet Amber Sun”, “Velvet Amber Skin” und ” L'Insomnuit” darf natürlich hier nicht gänzlich untergehen. Das Highlight war für mich aber ganz klar das Hotel, und ich werde für einen nächsten, besonneneren Aufenthalt schon mal ein Sparschwein aufstellen.

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