Veroniques Blog
vor 11 Jahren - 21.08.2014
Sind wir anders?
Man kann uns Konsumgesellschaft nennen, verwöhnt, wählerisch, nie zufrieden und satt.
Wo wir an unsere Kindheit denkend, die Düfte unserer lieben Mütter in Erinnerungen haben, haben wir überhaupt keinen Wiedererkennungswert mehr, oder meine Kinder können mich an mehr als 120 Düften erkennen. Was hinterlassen wir als unsere Signatur, als unser persönliches "ich"!?
Ich bin empört über mich selbst- mir gefällt so einiges und ich möchte es haben, ich bekomme es schließlich, aber weniger ist mehr und wird besser geschätzt!
Ich werde mir mein Kaufverhalten überdenken, denn BRAUCHEN tu ich das Ganze sowieso nicht.
Schluss, vorbei und Ende mit dem Hamster-Dasein!
Kaum kommt ein neuer Duft raus, landet dieser auf der Merkliste, die immer größer wird und sich nur dadurch verkürzt, dass die Düfte zu der Habe-ich-Liste wechseln!
Ich möchte jetzt versuchen reifer und beständiger zu werden und mich schließlich nur auf die ganz lieb gewordene Düfte zu beschränken.
Es soll vielleicht ein Appell an die Neuankömmlinge sein, die sich nicht von vielen tollen, mit Begeisterung vollgespickten Kommentaren zu immer mehr werdenden Käufen lenken lassen sollen.
Findet für euch "eure" Düfte, die zu euch passen und mit eurem Wesen harmonieren. Aus Erfahrung kann ich sagen- man hat hunderte davon, man hat aber das Verlangen nach nur wenigen, die man für immer fest in sein Herz geschlossen hat und die man wirklich lieb gewonnen hat. Alles andere- "ja gut, der ist ganz nett"- MUSS man nicht haben! Distanziert euch von "der ist doch angesagt"-Düften oder Düften deren Beschreibung ja so toll ist, dass die blind gekauft werden mussten und im Eigentlichen gar nichts für euch wären.
Mit Gefühl, (Nase) und Kopf- vernünftig eine Duftsammlung anlegen.
Eure Veronique
33 Antworten
aber die frage "brauch ich das?" ist schon ein bisschen doppelbödig, denn was braucht man?
"brauchen" im bezug auf allerdringlichste, körperliche notwendigkeiten? dann braucht der mensch auch keinen teppich, kein neues sofa oder parfum überhaupt.
wenn bei "brauchen" auch ästhetische und wohlfühlbedürfnisse mit einbezogen werden, dann wird der vorwurf "konsumgesellschaft" schnell ziemlich leer.
und @johannes: ob das mit der werbemanipulation so hinhaut ist die frage. die muss ja an schon vorhandene bedürfnisse andocken. an mir geht werbung für autos völlig vorbei, während jede neue nagellack-idee garantiert den weg in meine 4 wände findet. da kann dann aber von gehirnwäsche oder manipulation keine rede sein.
soll heiszen: natürlich ist es schon "verrückt" wenn leute 400 düfte haben. ich finde es aber wesentlich verrückter, dass manche leute 10 häuser haben während andere unter der brücke schlafen.
und dieses gerade sehr trendige an sich selbst herummäkeln, weil man sich nicht auf wenig beschränken will verstehe ich nicht.
ich schliesze mich esther an: ob jemand lieber 30 oder 300 düfte sammeln will, sei jedem selber überlassen.
Meint ihr etwa mich? ;o)
Aber....., ich für mich liebe es, wenn ich wieder was Neues habe - auch, wenn Ichnse nicht wirklich brauche oder auch benutzen werde.
Sicher, auch ich mache mittlerweile Abstriche und wäge ab, ob man den oder das oder dieses jetzt wirklich braucht. Aber eigentlich ist es nicht das Wort "brauchen", sondern mögen!
Wenn ich mich fragen würde: "brauche ich jetzt unbedingt Miss Dior in der Vintage Version"? Dann würde ich sagen NEIN. Aber ich WILL ihn :-)
Und deshalb werde ich mich nicht einschränken, wenn es nicht nötig ist :) es ist viel schöner, bei zu vielen Dingen die man hat und sich dann doch trennen möchte, etwas zu täuschen oder jemandem eine Freude damit zu machen :) tschaka hihi...
danke!!
Noch ein schönes Zitat zum Ende - wir sind schließlich bald im Sternzeichen Jungfrau ^^: "Die Basis jeder gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb." (Tucholsky)
er/sie mehr Düfte hat als "nötig", klar - wir sind hier schon verrückt;)) - Schön verrückt...Natürlich ist es verrückt, wie manch anderes Hobby auch.
Mein Einwand ist der: Jeder kann nur für sich sprechen, und manche Erfahrungen muss man selbst machen - Ratschläge hören die meisten nicht gern, wenn sie ungebeten sind.
Und nicht zuletzt: Wir können hier doch wohl streiten, ohne dass der/die andere das Gefühl hat, man wolle ihm/ihr an den Kragen,
wenn man eine andere Meinung vertritt. Ich habe nicht die Absicht, auf Veronique zu schießen;))
Andererseits habe ich viele Abfüllungen, die ich regelmäßig reduziere(n möchte). So trage ich häufig etwas zum Testen anstatt das Vertraute. Leider erkennt man mich deshalb auch meist nicht wieder am Geruch. Eigentlich echt schade!
Hier sind aber nun mal viele, die eben Parfums als Hobby haben: Oft sind die Sammlungen auch über Jahre gewachsen und wurden nicht wahllos oder weil "angesagt" - ein Wort, das ich hasse" - gekauft, sondern wenigstens zum großen Teil mit Bedacht. Klar kann von "brauchen" keine Rede sein, man braucht gar kein Parfum, sondern nur Wasser, Seife und Creme! Und ab und zu ist mal ein Fehlkauf im Sinne von Ganz gut, aber nicht Spitze dabei - ich bin mit meinen Düften sehr zufrieden und habe Freude daran, auch wenn ich natürlich nicht alle regelmäßig benutze.
Bei anderen Dingen lege ich Wert darauf, Qualität zu kaufen und eine gute Handtasche dann auch jahrelang zu benutzen. Ich hatte meine letzte Geldbörse 20 Jahre! Sie war letztendlich billiger und umweltschonender als zehn Billigprodukte!
Ermahnungen " Findet für euch èure`Düfte... finde ich Fremden gegenüber fast schon anmaßend. Neuankömmlinge hier können durchaus auch gestandene Leute sein, denen heilsbringende Zeigefinger nicht sehr willkommen sind. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, wofür er sein Geld ausgeben mag.
Manchmal wünsche ich mir, endlich so weit zu sein.
Ganz herzliche Grüße und ein Dankeschön für diesen Artikel!
Samtkleid
ich will nur flakons von düften haben,.die ich ohne wenn und aber liebe und mich darauf konzentrieren, die Reduzierung aufs essentielle gibt's mir viel mehr als das ansammeln von unzähligen flakons. ich bin aber auch kein sammler und sehe das ganze pragmatisch, das Zeugs soll ja auch mal benutzt werden!
im ersten jahr bei parfumo habe ich mir auch sehr schnell zugeschlagen, das hat sich zu oft als schnellschluss entpuppt und diese Erfahrungen waren lehrreich für mich...
wenn konsum zwanghaft wird, ist das sehr oft kompensation für eine innere leere, die damit gefüllt werden soll,.das bereitet dann keine freude mehr!
Was nicht benutzt wird, verkaufe ich schnell...uuuuuuund bevor ich kaufe teste ich ausgiebig, keine Blindkäufe, Spontan-oder Frusteinkäufe, Bestellungen weil es soooooooo günstig war.
es ist doch einfach, oder? :-)