Sabotage Art de Parfum 2023
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Top Rezension
Im Badezimmer mit den braunen Wandfliesen
In den Achtzigern Kind sein, das war anders als heute. Keine Handys, dafür Wählscheibentelefone, keine Streamingdienste, im Fernsehen nur drei Programme und fotografiert haben wir analog und konnten das Ergebnis unserer Aufnahmen erst nach dem Entwickeln der Filme betrachten. Heute nicht mehr vorstellbar.
Auch ein Badezimmer mit einer dunkelbraunen Wanne und ebenso braunen Wandfliesen kann sich heute vermutlich kein Mensch mehr vorstellen. Doch damals war das tatsächlich modern. Gewaschen haben wir uns mit Seife aus der Drogerie und später, als meine Mutter regelmäßig von einer Avon-Beraterin besucht wurde, gab es in unserem Haus erstmals Duschgel. Ich erinnere mich gut. Die Flasche war blau und das ebenso blaue Gel duftete herb, grün, kräuterig, etwas bitter und moosig. Für mich ist diese Art Duft bis heute, genauso wie die Aldehyde in Parfums wie Chanel No. 5, unmittelbar mit Seife und dem Baden und Duschen verbunden.
Deshalb stand ich heute auch ganz plötzlich wieder im Badezimmer meiner Eltern mit all dem Braun und hatte diese blaue Flasche vor Augen. Aktuell befindet sich dieser Raum im Rohbauzustand, genauso wie das gesamte Stockwerk. Braun wird das Bad nach der Renovierung vermutlich nicht mehr. Ein paar der dunklen Fliesen kamen beim Entfernen tatsächlich wieder zum Vorschein. Der Duft von Sabotage bringt mir allerdings das alte Bad zurück, so wie es in den Achtzigern ausgeschaut hat. Ich sehe meine Mutter mit ihrer dauergewellten Kurzhaarfrisur. So vieles ist meinen Erinnerungen so präsent, wenn ich an diesem seifigen, grünen und frischen Duft rieche, der tatsächlich erst im Vorjahr lanciert wurde. Vermutlich für uns, Kinder der Siebziger und Achtziger Jahre, gedacht, damit sie sich wieder erinnern, wie es damals war.
Ich seife mich mit dem blauen Duschgel ein, das so herrlich erfrischend für mich riecht. Mama, Papa, Oma, Opa – alle haben es damals verwendet. Warum auch nicht? Petitgrain und Moos, Patchouli, Moschus und Zedernholz waren damals in sehr vielen Düften – für Männlein genauso wie für Weiblein, vom Aftershave bis zum eleganten Extrait de Parfum – enthalten. Die Wermutnote in Sabotage passt hier wunderbar und gibt noch eine Extraportion Nostalgie dazu. Rhabarber und Tuberosen kann ich so nicht gezielt ausmachen. Dafür ist die Komposition zu stimmig zu einem Ganzen verwoben.
Vielleicht ein winziger Hauch schwitzige Haut durch die Grapefruit, die das kräuterig-moosige Duschgel anschließend reinigen darf? Oder kommt dieser Eindruck vom Moschus in der Basis? Ich weiß es nicht. Sabotage wäre jetzt kein Duft, den ich unbedingt tragen möchte. Ich sehe den eher so als Saunaaufguss oder vielleicht als Raumaroma, mit dem Zweck, mich wieder an meine Kindheit zu erinnern. Eine Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke. Ja, es gibt Tage, da denke ich, diese viel simplere Art zu leben, die täte uns heute manchmal auch ganz gut.
Ganz lieben Dank an SiameseDream für die Testmöglichkeit
Auch ein Badezimmer mit einer dunkelbraunen Wanne und ebenso braunen Wandfliesen kann sich heute vermutlich kein Mensch mehr vorstellen. Doch damals war das tatsächlich modern. Gewaschen haben wir uns mit Seife aus der Drogerie und später, als meine Mutter regelmäßig von einer Avon-Beraterin besucht wurde, gab es in unserem Haus erstmals Duschgel. Ich erinnere mich gut. Die Flasche war blau und das ebenso blaue Gel duftete herb, grün, kräuterig, etwas bitter und moosig. Für mich ist diese Art Duft bis heute, genauso wie die Aldehyde in Parfums wie Chanel No. 5, unmittelbar mit Seife und dem Baden und Duschen verbunden.
Deshalb stand ich heute auch ganz plötzlich wieder im Badezimmer meiner Eltern mit all dem Braun und hatte diese blaue Flasche vor Augen. Aktuell befindet sich dieser Raum im Rohbauzustand, genauso wie das gesamte Stockwerk. Braun wird das Bad nach der Renovierung vermutlich nicht mehr. Ein paar der dunklen Fliesen kamen beim Entfernen tatsächlich wieder zum Vorschein. Der Duft von Sabotage bringt mir allerdings das alte Bad zurück, so wie es in den Achtzigern ausgeschaut hat. Ich sehe meine Mutter mit ihrer dauergewellten Kurzhaarfrisur. So vieles ist meinen Erinnerungen so präsent, wenn ich an diesem seifigen, grünen und frischen Duft rieche, der tatsächlich erst im Vorjahr lanciert wurde. Vermutlich für uns, Kinder der Siebziger und Achtziger Jahre, gedacht, damit sie sich wieder erinnern, wie es damals war.
Ich seife mich mit dem blauen Duschgel ein, das so herrlich erfrischend für mich riecht. Mama, Papa, Oma, Opa – alle haben es damals verwendet. Warum auch nicht? Petitgrain und Moos, Patchouli, Moschus und Zedernholz waren damals in sehr vielen Düften – für Männlein genauso wie für Weiblein, vom Aftershave bis zum eleganten Extrait de Parfum – enthalten. Die Wermutnote in Sabotage passt hier wunderbar und gibt noch eine Extraportion Nostalgie dazu. Rhabarber und Tuberosen kann ich so nicht gezielt ausmachen. Dafür ist die Komposition zu stimmig zu einem Ganzen verwoben.
Vielleicht ein winziger Hauch schwitzige Haut durch die Grapefruit, die das kräuterig-moosige Duschgel anschließend reinigen darf? Oder kommt dieser Eindruck vom Moschus in der Basis? Ich weiß es nicht. Sabotage wäre jetzt kein Duft, den ich unbedingt tragen möchte. Ich sehe den eher so als Saunaaufguss oder vielleicht als Raumaroma, mit dem Zweck, mich wieder an meine Kindheit zu erinnern. Eine Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke. Ja, es gibt Tage, da denke ich, diese viel simplere Art zu leben, die täte uns heute manchmal auch ganz gut.
Ganz lieben Dank an SiameseDream für die Testmöglichkeit
38 Antworten


In meiner Lebenszeit, wenn ich mal auf Wohnungssuche war, rutschten Wohnobjekte mit eben diesen Nasszellen, die von uns in den 80ern Aufgewachsenen vielleicht damals noch als modern und irgendwie passender erlebt wurden, jeweils ziemlich nach unten auf meiner Wunschliste. Es gibt ja auch heute wieder diverse Beige und Erdtöne- Wohntrends, aber schlicht nicht zu vergleichen, mit diesen teilweise - wie ich finde - echt grausigen Fliesen, manchmal sogar noch jedes 9. davon mit irgend einem umrissenen braunen Blümchen oder verdorrten Blättern drauf. :D
Es ist einfach jedes Mal eine interessante und meistens tolle Erfahrung, wenn einem wieder so ein Duft begegnet, der einen in die Kindheit zurück katapultiert und man alles bildlich und mit allen Sinnen wieder vor, um und in sich hat.
An unsere Haut durfte nur Wasser und CD...
Zu gut dann diese kleine Überraschung.
Moosgrünfliesen und Hochflorbadvorleger ;-)
Der Duftaufbau liest sich sehr schön, diese Richtung mag ich nach wie vor.
🏆