04.01.2022 - 09:28 Uhr
Medusa00
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Medusa00
Sehr hilfreiche Rezension
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Mitternacht bei Vollmond am Kreuzweg
Zu dieser unheimlichen Zeit sollen in einem verwunschenen Wald gar wundersame Dinge vor sich gehen. Einige gehen dahin, um sich sonderbare Dinge zu wünschen, Andere, um die Nachbarin, die böse Schwiegermutter oder ihren untreuen Partner zu vefluchen. Geklappt hat das noch nie.
Was erwartet man von einem Duft der „Lunar“ heißt? Immerhin doch einen mondbeschienen Weg auf einer Lichtung, wo sich knochige Tannen im Wind wiegen. In der Ferne ruft ein Käuzchen und auf einer alten Eiche hockt eine Nachtigall und trällert ihr liebestrunkenes Lied. So könnte man auf silbrig schimmerndes Mondlicht hoffen, auf einen flirrenden Duft, der die Nacht geheimnisvoll eingefangen hat.
Aber hier? Hier sind keine Nachtelfen, die auf der Schalmei ein harmonisches Tandaradei spielen oder ein weißer Hirsch steht majestätisch auf der Wiese. Nein, irgendein Ferkel hat auf der Lichtung seine Biotonne ausgekippt mit undefinierbarem Obst, welches schon vor sich hin gärt. Die Wildschweine und die nachtaktive Dachsfamilie wollen das Obst auch nicht mehr fressen, denn sie wissen was passiert, wenn die alkoholische Gärung schon eingesetzt hat. Dann latschen sie besoffen durch die Nacht und in der Ferne heulen die Wölfe....
Es flirren auch keine Irrlichter durch die Nacht und Glühwürmchen haben ihre Lichter ausgeknipst, denn unter einem Baum schnarcht ein dicker Troll, der sich die schweißigen Füße jeden Tag mit Birkenteer einreibt und Wadenwickel aus Zimtlappen macht. Dazu rülpst er Lavendelblasen.
Die Frau des Waldschratts ist in Ohnmacht gefallen, weil sie das Durcheinander der Wummsduftnoten nicht verkraftet hat, der Eheschratt eilt heran und wedelt ihr mit Blumen Kühlung zu, was aber Schrattin noch den Rest gibt. So umdämmert lallt sie :“Und das für 480 Goldstücke...“
Zu guter Letzt kommt auch noch Rumpelstilzchen angetanzt und singt: „Ach wie gut das keiner weiß, daß ich Rumpelholzchen stieß!“
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