11.12.2017 - 10:32 Uhr
Palonera
467 Rezensionen
Palonera
Top Rezension
29
Und einen Schritt Distanz.
Pünktlich mit dem Advent kam der Schnee.
Er fiel in leisen, kleinen, eiligen Flocken, denen es, wie es schien, nicht schnell genug gehen konnte, bis sie ihr Ziel erreicht hatten und weiß gepudert.
Weiß deckte die Dächer von Autos und Häusern, zog Äste und Zweige der Bäume nach, versteckte die kahlen Hecken unter samtigem Zuckerguß und setzte kleine weiße Mützen auf Straßenlampen, Lattenzäune und Nachbars Onkel Hans, den dicken Gartenzwerg.
Weiß flockte auf meine rote Jacke, die warme Mütze, die herausgestreckte Zunge, die vergessen hatte, daß ich kein Kind mehr war.
Weiß macht aus der Welt ein Wunderland – und sei es nur für einen Augenblick.
Weiß war auch der Duft, den ich zu tragen begann wenige Tage vor dem Schnee, der so selten fällt im Ruhrgebiet und nun den Hintergrund zu bilden schien für diesen Test.
Kühl und klar und rein eröffnet "1881 Blanc" auf meiner Haut – eisgekühlt beinah erscheinen seine Früchte, die deutlich sind und kaum gesüßt, der Saft gefroren wie zu Würfeleis.
Geschliertes Grün – den Polarlichtern gleich, nicht garten-, blätter-, tannengrün.
Sehr kühl, sehr klar, sehr weiß bleibt "1881 Blanc" für lange Zeit, changierend zwischen Zitrusfrucht, die beinah jede sein kann, dabei nicht immer schön, noch junger Birne und Puderquastenweich.
Wattebällchengleich ein leichtes Fein, ein Crem-mich-ein im Hintergrund, ein Hauch Nivea könnte sein.
Und dabei immer weiß, samtig weiß, weiblich weiß – weiße Bluse, weiße Hosen, ein weißes Band im hellen Haar, noch blond, schon weiß, die Augen grau oder hellblau, die Lippen rosenholzbehaucht.
Leise Töne, leise Gesten, gepflegtes Understatement.
Und einen Schritt Distanz.
"1881 Blanc" ist nie verkehrt, ist nie zu viel, ist nie "Geh weg!".
Ein leichter, kühler Alltagsduft für Klinik und Büro, für Lehrerzimmer, Supermarkt, Labor.
Im Winter setzt er einen Kontrapunkt zu Glühwein, Spekulatius und all dem Warmgewürzten, im Sommer kühlt er Haut und Seele, befreit den Kopf und macht die Schritte leicht.
Ein Tropfen Wermut bleibt: das Wörtchen "eingestellt".
Er fiel in leisen, kleinen, eiligen Flocken, denen es, wie es schien, nicht schnell genug gehen konnte, bis sie ihr Ziel erreicht hatten und weiß gepudert.
Weiß deckte die Dächer von Autos und Häusern, zog Äste und Zweige der Bäume nach, versteckte die kahlen Hecken unter samtigem Zuckerguß und setzte kleine weiße Mützen auf Straßenlampen, Lattenzäune und Nachbars Onkel Hans, den dicken Gartenzwerg.
Weiß flockte auf meine rote Jacke, die warme Mütze, die herausgestreckte Zunge, die vergessen hatte, daß ich kein Kind mehr war.
Weiß macht aus der Welt ein Wunderland – und sei es nur für einen Augenblick.
Weiß war auch der Duft, den ich zu tragen begann wenige Tage vor dem Schnee, der so selten fällt im Ruhrgebiet und nun den Hintergrund zu bilden schien für diesen Test.
Kühl und klar und rein eröffnet "1881 Blanc" auf meiner Haut – eisgekühlt beinah erscheinen seine Früchte, die deutlich sind und kaum gesüßt, der Saft gefroren wie zu Würfeleis.
Geschliertes Grün – den Polarlichtern gleich, nicht garten-, blätter-, tannengrün.
Sehr kühl, sehr klar, sehr weiß bleibt "1881 Blanc" für lange Zeit, changierend zwischen Zitrusfrucht, die beinah jede sein kann, dabei nicht immer schön, noch junger Birne und Puderquastenweich.
Wattebällchengleich ein leichtes Fein, ein Crem-mich-ein im Hintergrund, ein Hauch Nivea könnte sein.
Und dabei immer weiß, samtig weiß, weiblich weiß – weiße Bluse, weiße Hosen, ein weißes Band im hellen Haar, noch blond, schon weiß, die Augen grau oder hellblau, die Lippen rosenholzbehaucht.
Leise Töne, leise Gesten, gepflegtes Understatement.
Und einen Schritt Distanz.
"1881 Blanc" ist nie verkehrt, ist nie zu viel, ist nie "Geh weg!".
Ein leichter, kühler Alltagsduft für Klinik und Büro, für Lehrerzimmer, Supermarkt, Labor.
Im Winter setzt er einen Kontrapunkt zu Glühwein, Spekulatius und all dem Warmgewürzten, im Sommer kühlt er Haut und Seele, befreit den Kopf und macht die Schritte leicht.
Ein Tropfen Wermut bleibt: das Wörtchen "eingestellt".
22 Antworten