27.05.2025 - 17:15 Uhr

Chizza
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Chizza
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16
Vampirjäger auf Berliner Art
Günther van Helsing war es leid. Ständig verbrannten ihm die Vampirschnitzel und es roch erstmal nach grauem Rauch. Teils hölzern, leicht knorrig, teils nach verbrannten Muscheln. Hätte er nur diesen fiesen alten Vampir nicht aus dem Meer gefischt, der schon von kleinen Meereslebewesen bevölkert worden war. Vorsichtshalber verbrannte er die Muschelschalen, die er mühsam
vom Leib pflückte, als er sich ein Hüftsteak aus dem überirdischen Leichnam zauberte.
„Würzen mit viel Pfeffer“, dachte er bei sich, kippte versehentlich auch Schießpulver rein. Jedenfalls, ich parliere hier nur, war dieser eine Vampir namens Beorg der Staudtliche, aus seiner Kühltruhe geflohen und nun plagte ihn Hunger. Frisch gewürzt und mariniert, eine Spur von krautigem Aftershave, welche noch in der Luft mäanderte, so floh der fiese Fampir, äh Vampir.
Was machen Sachen? Mangels Bock auf einen Verfolgungsritt ließ er den olfaktorischen Schweif Beorgs wirken. Ihm fiel auf dass der alte Alchimist Robertus der Vulgäre ihm ein Duftwässerchen zusammengerührt haben musste und der Vampir diesen Geruch nun ausdünstete. „Gar nicht mal so mies“.
Und: „ich rieche hier Kaffee, klar CO2-mäßig, riecht man ja, sowie Zeder aber nicht die aus Oma Ernas Garten, die bucklige - also die Zeder, nicht die Oma. Eher Richtung Nordafrika. Ne Quatsch, riecht eigentlich einfach nach Holz mit fruchtigem Einschlag, dabei aber nicht fruchtig-fruchtig. Eher von grünem Weihrauch und Cade durchzogen. Leicht angebrannt aber das ist vielleicht auch das Fleisch, was ich beim Staudtlichen versengt hatte.“
Günther van Helsing bekam Hunger und so öffnete er eine Dose Vampirländer, dann wollte er aber los, dem Duft und damit seinem potentiellen Mahl folgen. Diese Melange aus Moschus und rauchigem Totholz, vergehender Rinde, Oudholz und nicht Harz: All dies nahm sein knolliges Näschen wahr.
Lirum, larum, am Ende fand er Beorg natürlich und Günther van Helsing konnte sein lukullisches Vampirmenü einnehmen. Das gleichnamige Parfüm, ein Berliner Wechselbalg in der mittlerweile milden MGO-Kollektion, ist vielschichtig, ambivalent, besitzt einen klaren Verlauf. Nachdem zu Beginn Schiesspulver und Qualm dominieren, schälen sich darunter Myriaden an holzigen Noten heraus, garniert mit mal grünen, mal fruchtigen Facetten. Animalik ist nur rudimentär auszumachen und wird durch die Vanille ein Stück konterkariert.
Fazit: kann man machen.
vom Leib pflückte, als er sich ein Hüftsteak aus dem überirdischen Leichnam zauberte.
„Würzen mit viel Pfeffer“, dachte er bei sich, kippte versehentlich auch Schießpulver rein. Jedenfalls, ich parliere hier nur, war dieser eine Vampir namens Beorg der Staudtliche, aus seiner Kühltruhe geflohen und nun plagte ihn Hunger. Frisch gewürzt und mariniert, eine Spur von krautigem Aftershave, welche noch in der Luft mäanderte, so floh der fiese Fampir, äh Vampir.
Was machen Sachen? Mangels Bock auf einen Verfolgungsritt ließ er den olfaktorischen Schweif Beorgs wirken. Ihm fiel auf dass der alte Alchimist Robertus der Vulgäre ihm ein Duftwässerchen zusammengerührt haben musste und der Vampir diesen Geruch nun ausdünstete. „Gar nicht mal so mies“.
Und: „ich rieche hier Kaffee, klar CO2-mäßig, riecht man ja, sowie Zeder aber nicht die aus Oma Ernas Garten, die bucklige - also die Zeder, nicht die Oma. Eher Richtung Nordafrika. Ne Quatsch, riecht eigentlich einfach nach Holz mit fruchtigem Einschlag, dabei aber nicht fruchtig-fruchtig. Eher von grünem Weihrauch und Cade durchzogen. Leicht angebrannt aber das ist vielleicht auch das Fleisch, was ich beim Staudtlichen versengt hatte.“
Günther van Helsing bekam Hunger und so öffnete er eine Dose Vampirländer, dann wollte er aber los, dem Duft und damit seinem potentiellen Mahl folgen. Diese Melange aus Moschus und rauchigem Totholz, vergehender Rinde, Oudholz und nicht Harz: All dies nahm sein knolliges Näschen wahr.
Lirum, larum, am Ende fand er Beorg natürlich und Günther van Helsing konnte sein lukullisches Vampirmenü einnehmen. Das gleichnamige Parfüm, ein Berliner Wechselbalg in der mittlerweile milden MGO-Kollektion, ist vielschichtig, ambivalent, besitzt einen klaren Verlauf. Nachdem zu Beginn Schiesspulver und Qualm dominieren, schälen sich darunter Myriaden an holzigen Noten heraus, garniert mit mal grünen, mal fruchtigen Facetten. Animalik ist nur rudimentär auszumachen und wird durch die Vanille ein Stück konterkariert.
Fazit: kann man machen.
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