22.06.2023 - 12:01 Uhr
Axiomatic
119 Rezensionen
Axiomatic
Top Rezension
46
Rosenball exzentrisch
Gleich vorweg, der Duft hat mich geschafft.
Hier kommt eine kurze und nach frischer Luft japsenden Rezension.
Was soll man zu diesem Duft schreiben?
Er ist mächtig teuer, der Listenpreis schwankt um die €400,-
Er ist einfach in der Struktur.
Er ist eine falsch verstandene Provokation.
Und ich bin so willfährig.
Zisch!
Bei aller Liebe zur Landluft, hier wird stechend schnell klar, was Ausscheidungen bedeuten.
Die reinste Form des Dungs, aber hier noch typisch „medizinisch“ nach Art des Adlerholzes.
Das Bild der Norddeutschen Tiefebene in den wärmeren Monaten kann nicht klarer nachgebildet werden. Hier fahren die Bauern wichtige Nährstoffe für den Boden aus, verteilen sie großzügig über die Wiesen, die nährstofferzeugenden Kühe sind überglücklich.
Diese gute Landluft jagt bei entsprechender Wetterlage von Hannover über Hamburg bis nach Kopenhagen hoch, keine störenden Berge können sie stoppen.
So weit, so naturverbunden.
Weiter geht es mit gesunden Rosen, welche mit dem edlen Dung liebevoll gepflegt werden.
Ja, je mehr Dung, desto üppiger die Blütenpracht.
Die Natur ist schon witzig.
Die Orangenblüte schafft hier nur eine hellere Facette dieser Rosen, sie dient quasi als auffrischendes Mittel.
Doch die Ausscheidungen lassen sich nicht lumpen und duften herrlich vor sich hin inmitten des Rosenreigens.
Gut eingebaut sind Sandelholz und Vanille, das Harz rieche ich leider äußerst schwach und flüchtig.
Sie geben den Rosen einen exquisiten Rahmen, hier werden die Königinnen weltstädtisch.
Hatte ich hier etwas vergessen?
Ach ja, das Kätzchen von Zibet schnurrt sehr zutraulich an den Waden rum.
Ständig präsent schafft es eine gewisse Wärme im Geschehen, aber streicheln möchte ich es dieses Mal ganz gewiss nicht.
Der Duft pendelt sich ein zwischen edlen Rosen und ländlichem Dung.
Mehr ist nicht zu erwarten.
Das wäre es.
Wenn da nicht eine Anekdote von Herrn Helmut Berger mir wie gerufen ins Erinnerungskästchen herein flattern würde.
Tragischerweise verstarb der österreichische Schauspieler im Alter von 78 Jahren dieses Jahr in Salzburg.
Aber seine Memoiren sind mehr als Gold wert!
In den 1970er Jahren wurde er in Monaco zum Rosenball geladen.
Sein exzentrisches Leben erlaubte es ihm, äußerst unkonventionelle Muntermacher zu sich zu nehmen, um dadurch eine andere Realitätswahrnehmung zu fördern.
So trug es sich zu, dass besagte Substanzen seine Peristaltik unverhofft beschleunigten, obwohl er ja noch am edlen Tische saß.
Ach, was für ein Rosenball!
Natürlich was es ihm nicht möglich, sich die Blöße zu geben und im weißen Abendanzug sich zu den Waschräumen zu begeben.
Also blieb er einfach sitzen.
Und er duftete.
Darauf angesprochen soll er über die unreinen Gewässer des Mittelmeeres sinniert haben, und dass die abendlichen Brisen diese straken Gerüche unkontrolliert bis zu den noblen Terrassen wehen würden und man nichts dagegen unternehmen könne.
Alleine dafür verdient er posthum die Goldene Palme von Cannes.
Und nun werde ich mich mal in Richtung Waschraum begeben und mit viel Geduld die aufgesprühte Stelle reinigen.
Denn meine Memoiren werden mit Sicherheit weitaus konventioneller ausfallen.
Hoffe ich…
Hier kommt eine kurze und nach frischer Luft japsenden Rezension.
Was soll man zu diesem Duft schreiben?
Er ist mächtig teuer, der Listenpreis schwankt um die €400,-
Er ist einfach in der Struktur.
Er ist eine falsch verstandene Provokation.
Und ich bin so willfährig.
Zisch!
Bei aller Liebe zur Landluft, hier wird stechend schnell klar, was Ausscheidungen bedeuten.
Die reinste Form des Dungs, aber hier noch typisch „medizinisch“ nach Art des Adlerholzes.
Das Bild der Norddeutschen Tiefebene in den wärmeren Monaten kann nicht klarer nachgebildet werden. Hier fahren die Bauern wichtige Nährstoffe für den Boden aus, verteilen sie großzügig über die Wiesen, die nährstofferzeugenden Kühe sind überglücklich.
Diese gute Landluft jagt bei entsprechender Wetterlage von Hannover über Hamburg bis nach Kopenhagen hoch, keine störenden Berge können sie stoppen.
So weit, so naturverbunden.
Weiter geht es mit gesunden Rosen, welche mit dem edlen Dung liebevoll gepflegt werden.
Ja, je mehr Dung, desto üppiger die Blütenpracht.
Die Natur ist schon witzig.
Die Orangenblüte schafft hier nur eine hellere Facette dieser Rosen, sie dient quasi als auffrischendes Mittel.
Doch die Ausscheidungen lassen sich nicht lumpen und duften herrlich vor sich hin inmitten des Rosenreigens.
Gut eingebaut sind Sandelholz und Vanille, das Harz rieche ich leider äußerst schwach und flüchtig.
Sie geben den Rosen einen exquisiten Rahmen, hier werden die Königinnen weltstädtisch.
Hatte ich hier etwas vergessen?
Ach ja, das Kätzchen von Zibet schnurrt sehr zutraulich an den Waden rum.
Ständig präsent schafft es eine gewisse Wärme im Geschehen, aber streicheln möchte ich es dieses Mal ganz gewiss nicht.
Der Duft pendelt sich ein zwischen edlen Rosen und ländlichem Dung.
Mehr ist nicht zu erwarten.
Das wäre es.
Wenn da nicht eine Anekdote von Herrn Helmut Berger mir wie gerufen ins Erinnerungskästchen herein flattern würde.
Tragischerweise verstarb der österreichische Schauspieler im Alter von 78 Jahren dieses Jahr in Salzburg.
Aber seine Memoiren sind mehr als Gold wert!
In den 1970er Jahren wurde er in Monaco zum Rosenball geladen.
Sein exzentrisches Leben erlaubte es ihm, äußerst unkonventionelle Muntermacher zu sich zu nehmen, um dadurch eine andere Realitätswahrnehmung zu fördern.
So trug es sich zu, dass besagte Substanzen seine Peristaltik unverhofft beschleunigten, obwohl er ja noch am edlen Tische saß.
Ach, was für ein Rosenball!
Natürlich was es ihm nicht möglich, sich die Blöße zu geben und im weißen Abendanzug sich zu den Waschräumen zu begeben.
Also blieb er einfach sitzen.
Und er duftete.
Darauf angesprochen soll er über die unreinen Gewässer des Mittelmeeres sinniert haben, und dass die abendlichen Brisen diese straken Gerüche unkontrolliert bis zu den noblen Terrassen wehen würden und man nichts dagegen unternehmen könne.
Alleine dafür verdient er posthum die Goldene Palme von Cannes.
Und nun werde ich mich mal in Richtung Waschraum begeben und mit viel Geduld die aufgesprühte Stelle reinigen.
Denn meine Memoiren werden mit Sicherheit weitaus konventioneller ausfallen.
Hoffe ich…
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